Singapur pfui // Hong Kong hui!

Singapur
Im gemütlichen Nachtzug befinden wir uns auf dem Weg nach Kuala Lumpur und ich finde in diesem Zeitpunkt endlich die Zeit den ersten Blogeintrag zu unserer nächsten Reise durch Teile Asiens zu verfassen. Mit dem Beginn der Sommerferien hatte das lange Warten auf den nächsten Trip endlich ein Ende. Römu und ich machten uns freudig auf den Weg nach Singapur und nach dem 12 stündigen Flug fiel mir auf, dass ich mein Portmonee mit sämtlichen Karten irgendwo am Zürcher Flughafen liegen liess. Weiterlesen

Hong Kong, we like!

Die letzten Tage in Yangshuo verbrachten wir rotzend und hustend, weswegen wir keine Lust bzw. Kraft für irgendwelche Velotouren hatten. Zum Glück gabs elektrische Motorräder, mit denen man lautlos und sehr grün durch die Gegend fahren kann. Wir organisierten einen Guide und machten uns auf den Weg Richtung Pampa. Die Landschaft bestehend aus Kalksteinfelsen und giftgrünen Reisfeldern war schlicht atemberaubend schön und wir wollten mehr davon sehen! Leider wollte uns „Kevin“ (die Chinesen geben sich gerne selbst englische Namen) zu zahlreichen, langweiligen 0815-Touristenattraktionen führen, was wir aber jedes mal dankend ablehnten. Frustriert kehrten wir in die Stadt zurück und verbrachten den Rest des Tages auf dem Dach unseres Hostels. Am Abend wurden wir von einigen chinesischen Schulmädchen zu einer „Party“ eingeladen, die von einer Sprachschule veranstaltet wurde. Spontan gingen wir vorbei und wurden überrannt von jungen Chinesinnen, die mit uns reden und Fotos machen wollten. Wir posierten für gefühlte 1000 Fotos und probierten ihnen zu erklären, wo die Schweiz ist bzw. Schweden wo anders liegt. Das Englisch der Chinesen ist wirklich sehr begrenzt aber immerhin bemühten sie sich, was zu amüsanten Situationen führte. Als ich nach Bier fragte, drückte mir eine gleich vier Grosse in die Hand und fragte, ob ich noch mehr wolle, toller Abend wie man sich denken kann. 🙂

Am nächsten Abend gings dann endlich ab nach Hong Kong! Wir nahmen in viel zu kleinen Schlafkojen eines Nachtbuses Platz und liessen uns zur Grenze in Shenzhen fahren. Dort mussten wir aus China ausreisen und die Grenze nach Hong Kong passieren. Die Fahrt mit dem Shuttle Bus Richtung Kowloon bot die perfekte Einstimmung auf die bevorstehenden Tage. Über den wachsenden Wolkenkratzern ging die Sonne auf, grosse Frachter wurden mit Containern beladen und als wir eine riesige Brücke passierten, lief uns der Sabber nur noch runter. Da die Stadt lächerlich teuer ist, suchten wir uns eine der billigsten Unterkünfte aus und zahlten etwa 24 Franken (!) pro Nacht. Als Gegenleistung bekamen wir die wohl kleinste und schäbigste Unterkunft, die wir auf dieser Reise je hatten. Ganze 7 Quadratmeter (einer davon war das Bad) waren für die nächsten vier Tage unser „Reich“, was mit der Zeit sehr aufs Gemüt schlug. Zum Glück waren wir den ganzen Tag in der Stadt unterwegs und verbrachten so wenig Zeit wie möglich in diesem Drecksloch…

Hong Kong selber war der absolute Wahnsinn und unterscheidet sich extrem vom Rest Chinas. Viele Leute sprechen Englisch, die Stadt hat mit dem Hong Kong Dollar eine eigene Währung und die Regierung bzw. Verwaltung ist ebenfalls eigenständig. 80% des Gebietes ist bewaldet und dazwischen erstreckt sich eine der schönsten Skylines der Welt. Wir fuhren mit dem Schiff vom Kowloon District nach Central, nahmen den Bus zum Peak hoch und genossen einen unglaublichen Blick auf die ganze Stadt. Von Central fuhren wir mit der längsten Rolltreppe der Welt 800 Meter (in 20 Minuten) hoch in die Mid-Levels und liefen zeitig zur Happy Hour nach Soho runter. Am Abend lieferte die Skyline jeweils um 20:00 Uhr eine imposante Licht- und Lasershow, bevor ich dann in irgendwelchen Pubs überteuertes Bier trank und dazu Federer bzw. um 24:00 Uhr das EM-Spiel schaute.

Leider mussten wir weiterziehen und nahmen den Zug nach Guangzhou in der wir bist jetzt festsitzen. Am ersten Abend schaute ich mir Maybeshewill im S.D. Livehouse an und amüsierte mich  ab dem etwas eigenartigen Konzertverhalten der chinesischen Post Rock Fans. Nach dem Konzert trank ich mit der Band noch ein paar Bierchen und lies sie von ihrem Gig im KiFF schwärmen. Am nächsten Tag hatten wir die Furzidee eine 40-stündige Zugfahrt nach Chengdu zu buchen, was wir dann noch einmal überdachten und in einer stundenlangen Odysee das Ticket stornieren liessen. Da alle Nachtzüge in jede erdenkliche (Hochsaison sei dank!) Stadt ausgebucht sind, bleiben wir jetzt schon die dritte Nacht in dieser langweiligen Stadt und verbringen die Tage mit Nichtstun. Morgen hauen wir aber endlich ab und nehmen den Zug nach Hangzhou wo es wieder interessanter werden sollte.

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Andrea

Andreas