Mit dem Rennrad durch Thailand #2

Tag 5 – Cha Am nach Pranburi Beach
Strava Link: http://www.strava.com/activities/109736000

Bevor wir Cha Am gegen 10:00 Uhr verliessen, machten wir einen Halt in einem Café, um dort einen Geocache zu loggen. Fast die ganze Strecke fuhren wir auf dem Highway 4, mit verfahren war also zum Glück nichts. Wir stoppten bei einem ausgedienten Flugzeug, um dort einen weiteren Geocache zu suchen. Nach gemütlichen 30 Kilometer erreichten wir die etwas grössere Stadt Hua Hin, wo wir bei einer sympathischen Frau zu Mittag assen. Gegenüber lag der ziemlich hübsche Bahnhof mit roten, ausgestellten Wagons, die ebenfalls einen Cache versteckt hielten.

Nach dem genialen Mittagessen kletterte Sam mit seinem Rad einen Hügel in der Nähe rauf um dort noch einen Schatz zu loggen. In der Zwischenzeit schraubten Simon und ich an seinem Hinterrad rum, denn dieses hatte eine „Achti“. Einigermassen erholt begaben wir uns wieder auf den 4er Highway. Ein Thaimädchen fotografierte uns aus einem überholenden Fahrzeug heraus und ihr Vater streckte den Daumen raus. Solche Begegnungen puschen ungemein und so gaben wir weiter Gas. Nach einigem Herumgefrage erreichten wir gegen Nachmittag  Pranburi Beach und fuhren einige Zeit der Küstenstrasse entlang, um eine geeignete Unterkunft zu suchen. An einem schönen Küstenabschnitt fanden wir tolle Bungalows, die ca. 50 Meter vom Meer entfernt waren. Da wir eh einen Ruhetag einlegen wollten, entschieden wir uns für die schöne Anlage. Verschwitzt sprang ich in den angrenzenden Swimmingpool und anschliessend ins weniger kalte Meer.

Am Abend hauten wir wieder ordentlich Kalorien rein und deckten uns mit Bier ein. An der Strandpromenade machte wieder ein Car mit thailändischen Studentinnen und Studenten halt. Wir freuten uns auf einen weiteren witzigen Abend, als wir die Karaokebühne erspähten. Die Thais waren auch an diesem Abend Feuer und Flamme von uns. Einer hatte Babypuder dabei, welches sie sich grosszügig ins Gesicht schmierten. Irgendwie fanden sie das witzig und wollten, dass wir es ihnen gleichtun. Der Plastiksound dröhnte aus den Boxen und wir probierten einem angeheiterten Thai das Wort „Prost“ beizubringen. Punkt 23:00 Uhr legten sich die Thais schlafen und wir spielten auf unserer Veranda bis 4:00 Uhr Wizard.

Tag 6 – Day Off in Pranburi Beach

Endlich konnten wir wieder einmal ausschlafen und die Beine schonen. Das war auf jeden Fall der Plan, der aber ganz anders kam. Angefangen hat es mit einem längeren Spaziergang zu einem am Meer gelegenen Restaurant, in dem wir nach langem Suchen den nächsten Geocache loggten. Der Besitzer spendierte uns thailändischen Whisky und machte ein Foto von uns. Zurück fuhren wir auf der Ladefläche eines Pickups. Den Rest des Tages wollten wir eigentlich nichts machen, um die Energiereserven wieder aufzuladen. Der Nachmittag endete dann aber in einem Beachsoccer – Match gegen Thais, welches wir knapp gewannen. Zerstört humpelten wir zurück zum Bungalow, um unsere Wäsche zu waschen. Früh fielen wir in unsere Betten.

Tag 7 – Pranburi Beach nach Prachuap Khiri Khan
Strava Link: http://www.strava.com/activities/110119570

Wir schafften es endlich einmal bei Zeiten abzufahren und konnten einige Kilometer bis zum Beginn der Mittagshitze abstrampeln. Die Temperatur nahm zu je weiter wir in den Süden kamen. Die Strecke führte uns zuerst direkt dem Meer entlang und war atemberaubend schön. Danach fuhren wir durch den Khao Sam Roi Yot Nationalpark und sahen wilde Affen, die uns zum Glück in Ruhe liessen. Nach 5.5 Stunden erreichten wir schlussendlich Prachuap Khiri Khan. Die Stadt lag ebenfalls an der Küste. Bei einem freundlichen Thai kamen wir für die Nacht unter. Er war so freundlich und richtete einen zusätzlichen Schlafplatz am Boden ein.

Wir waren alle ziemlich am Ende und liessen den Abend ruhig angehen. Für eine Runde Wizard reichte es gerade noch. Ein gemütliches Café bei einem Thai – Hippie bot die optimale Voraussetzung für einen entspannten Abend.

Tag 8 – Prachuap Khiri Khan nach Bang Saphan
Strava Link: http://www.strava.com/activities/110305672

Wieder waren wir früh unterwegs. Am Abend vorher einigten wir uns darauf, es auf dieser Strecke sachte angehen zu lassen. Dieses Vorhaben verflüchtigte sich als der erste das Tempo anzog. Wir rasten die gesamte Strecke (85 Kilometer) in einem Schnitt von exakt 30.0 Km/h durch, was sich als schnellsten Schnitt der gesamten Tour entpuppte.

Unterwegs wurden wir von einem Thai zu sich nach Hause eingeladen. Er tischte uns Sirup und einen merkwürdig schmeckenden Kuchen auf. Gestikulierend versuchten wir uns zu verständigen und posierten schlussendlich für ein Erinnerungsfoto, welches er auf seine Mountainbike Homepage hochladen wollte.

Schweissnass erreichten wir Bang Saphan und fanden eine weitere tolle Bungalowanlage am Strand. Auf unsere Topleistung wollten wir gebührend anstossen, von einer Einkaufsmöglichkeit war aber weit und breit keine Spur. So entschied ich mich einige Kilometer ins Dorf rauf zu fahren, um im SevenEleven drei Flaschen Chang einzukaufen. Als ich mit dem Einkauf vor dem Laden stand, merkte ich, dass der Plastiksack und dessen Inhalt die Rückfahrt nicht überstehen würde. So steckte ich je eine Flasche in die zwei Bidonhalter und die dritte hinten ins Velodress. Zwei Thais kamen aus dem Lachen gar nicht mehr raus, als sie mir entgegenfuhren. Der Anblick war wohl ziemlich paradox.

Den Abend verbrachten wir in einem tollen Restaurant am Meer. Ich fragte mich langsam was die Thais von uns dachten, wenn sie uns dabei zuschauten, wie wir tellerweise Essen in uns reinschaufelten. Ich freute mich auf jeden Fall täglich auf das allabendliche „reinfressen“ nach der sportlichen Betätigung.

Tag 9 – Bang Saphan nach Chumphon
Strava Link: http://www.strava.com/activities/110612201

Die letzte Etappe stand vor der Tür und die hatte es in sich. Da wir etwa 120 Kilometer vor uns hatten, sattelten wir bei Zeiten die Räder und stopften wahllos Kekse und anderes Zuckerzeugs in uns rein. Ein ausgewogenes Frühstück fiel aus, da alle Restaurants erst um 10:00 Uhr öffneten. Bisher waren die Strecken ziemlich flach aber auf dieser letzten meisterten wir immer wieder kleinere Aufstiege und Abfahrten, die sich achterbahnmässig in die Länge zogen. Insgesamt 800 Höhenmeter zeigte Strava am Ende des Tages.

Die Strecke führte auf wenig befahrenen Landstrassen durch dicht bewachsenes Dschungelgebiet und war wohl die schönste auf dem ganzen Trip. Leider konnten wir sehr selten Wasser nachfüllen, geschweige denn irgendwo etwas zu Mittag essen. Als wir 70 Kilometer vor Chumphon ein kleines Dorf auffanden, entschieden wir uns zu einen ausgiebigen Rast. Zwei deftige Udon – Nudelsuppen und einen riesigen Eiskaffee später lagen wir wie tote Fliegen auf den Bänken einer Bambushütte und warteten, bis sich die Mittagshitze verzog. Um uns herum bauten Thais aus dem Nichts einen Wochenmarkt auf. Als der Trubel grösser wurde, verzogen wir uns weiter Richtung Chumphon.

Die grossartige Fahrt wurde schlussendlich von streunenden Hunden gestört. Während der ganzen Tour hatten wir immer wieder mit den herrenlosen Kötern zu kämpfen. Simon wurde von einigen verfolgt und musste immer wieder kurzzeitig Gas geben. Auf dieser Strecke traf es mich. „Achtung Hund!“ schrie Simon hinter mir und ich erblickte eine zähnefletschende, schwarze Dogge, die sich an mein Hinterrad hängte. Erschrocken stieg ich aus dem Sattel und puschte so hart ich konnte. Der Hund war schneller und wollte mir gerade in die Wade beissen, als ich ihm gerade noch einen Tritt in den Kopf geben konnte was ihn zum aufgeben zwang. Zitternd musste ich eine Pause einlegen, um wieder runterzukommen. Für meine gestörte Haltung gegenüber Hunden war dieser Trip jedenfalls alles andere als förderlich.

Kaputt erreichten wir Chumphon, mussten aber feststellen, dass der von uns angepeilte Pier noch ganze 25 Kilometer entfernt lag. Da wir keine Lust auf eine lange frühmorgendliche Fahrt hatten, entschieden wir uns möglichst nahe ans Pier ranzufahren und dort ein Hotel zu suchen. Die Sonne war schon lange weg und es wurde dunkel. Wir montierten Licht und machten uns auf den Weg. 10 Kilometer vor dem Pier fanden wir ein Hotel, in dem wir uns einquartierten.

Weiter gehts im 3. und letzten Blogpost!

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