Wieso es das beste Reiseland nicht gibt und wie du es trotzdem findest

Du hast dir fest vorgenommen, die Welt zu bereisen, weisst aber nicht, welches die besten Reiseländer für Backpacker sind. Dann ist dieser Artikel für Dich. Hier zeige ich dir, wo du Inspiration findest und worauf du bei der Wahl deines Reiseziels achten solltest.

Hast du dich gerade erst entschlossen, auf Weltreise zu gehen und fragst dich, welche Regionen und Reiseländer für Backpacker am besten geeignet sind? Tja, dann stehst du mit dieser Frage nicht alleine da. Gern und oft debattieren Reisende darüber, was denn das beste Reiseziel sein könnte.

Das schlägt sich auch in der Welt der Reiseblogs nieder: Kaum ein Blogautor hat da keine Meinung und empfiehlt das eine oder andere Land. Auch ich bezeichnete vor einiger Zeit Malaysia als ideales Land für Backpack-Anfänger. Doch das ist meine ganz persönliche Meinung. Es gibt auch Leute, die von Malaysia abraten.

Kap 1. Wieso es das beste Reiseland nicht gibt

Es erstaunt mich immer wieder, wie unterschiedlich meine Freunde, Bekannten und auch die Leser vom Reiseforum ein Land erleben. Ich konnte zum Beispiel nie so recht mit Thailand warm werden. Für viele ist Siam aber das Ferienparadies schlechthin.

Es mag vielleicht etwas absurd klingen, aber ich bin fest davon überzeugt, dass bei unserer Wahrnehmung die nicht-objektivierbaren Faktoren und der Zufall entscheidend sind. Wie du ein Land erlebst, hängt sehr stark von dir und deinen Erwartungen ab. Für mich war beispielsweise meine Reise in den Iran eins der besten Erlebnisse. Weil es dort so toll war? Ja, auch. Vor allem aber, weil ich vom Land wenig erwartete und auf meinem Trip unglaublich positiv überrascht wurde.

Nicht zu unterschätzen ist auch der Einfluss des Zufalls: 14 Tage Sonnenschein hinterlassen einen besseren Eindruck als Regenstürme und Überschwemmungen. Und das Land, in dem du die Liebe des Lebens findest, schneidet naturgemäss ebenfalls besser ab als das Land, in dem du ausgeraubt wirst. Irgendwie logisch, oder?

Kurz: Ein bestes Reiseziel an sich gibt es nicht. Wenn du also vor deiner ersten grösseren Reise stehst, dann solltest du dir nicht zu viele Gedanken machen. Gibt es einen Ort, dessen Klang dich magisch anzieht? Bei mir waren das zum Beispiel Mandalay, Kashgar, Casablanca und Ouagadougou, die mich aus einem unerklärlichen Grund berührten. Wenn du also so einen Ort hast, dann überlege nicht lange, sondern buch dir das nächste Flugticket.

Indien gehört nicht unbedingt zu den besten Reiseländer für Backpacker.
Nicht jedes Reiseland stimmt für jeden Backpacker gleich gut.

Kap. 2: Wie du trotzdem dein richtiges Ziel findest

Nach diesen Ausführungen solltest du eigentlich erwarten, dass der Artikel hier aufhört. Schliesslich wissen wir ja nun, dass es das beste Reiseland nicht gibt. Umso überraschender, dass dies mit etwa 14.000 Zeichen trotzdem der längste Artikel geworden ist, den ich auf diesem Blog je veröffentlichte. Du siehst also: Mir liegt am Herzen, dass du das für dich richtige Reiseziel findest.

Wie gehen wir also weiter vor? Die meisten Reisenden haben bestimmte Präferenzen. Dem einen ist wichtig, dass ein Ziel relativ preiswert ist. Das mag daran liegen, dass er nur über ein kleines Budget verfügt oder auch daran, dass er in günstigen Ländern für gleich viel Geld länger unterwegs sein kann. Anderen ist es wichtig, dass die Reise nicht zu beschwerlich ist: Auf Plumpsklos, sprachlichen Notstand und durchgelegene Matratzen haben diese Leute ganz einfach keinen Bock.

Wenn du also vor der Wahl deines Reiseziels stehst, solltest du dir Gedanken über deine Präferenzen machen. Ich habe dabei folgende drei Faktoren ausgemacht, die dir bei der Entscheidung helfen sollen. Möglicherweise gibt es mehr. Wenn für dich ein anderer Faktor entscheidend ist, dann schreibt das bitte in einem Kommentar und ich ergänze das hier gerne.

Faktor 1: Schwierigkeitsgrad

Nicht jedes Land ist gleich leicht zu bereisen. Verschiedene Faktoren können deine Reise erschweren:

  • Sprachprobleme: Nicht überall auf der Welt kommst du locker mit Englisch durch. In Lateinamerika sprechen beispielsweise die wenigsten Einheimischen gutes Englisch. In vielen westafrikanischen Ländern ist französisch die erste Fremdsprache und auch in Asien sind die Englischkenntnisse nicht überall gleich gut. Während du in Indien kaum Schwierigkeiten zu erwarten hast, musst du in der chinesischen Provinz unter Umständen eine Weile suchen, bis du dich mit jemandem unterhalten kannst. Sprachprobleme sind ein Hindernis, aber sie können auch eine spannende Herausforderung sein. Hier findest du ein paar Tipps, wie du dich ohne Sprachkenntnisse durchschlägst.
  • Offenheit der Einheimischen: Nebst den Sprachproblemen kann auch die Offenheit der Menschen beziehungsweise der Mangel derselben ein Problem sein. Nicht überall begegnen dir die Einheimischen mit Freude. Manche Völker bleiben lieber unter sich und tolerieren dich im besten Fall als Einnahmequelle, vielleicht aber auch gar nicht.
  • Korruption: In einigen Ländern stellen korrupte Polizeibeamte eine der grössten Ärgernisse dar. Insbesondere in den ehemaligen Sowjetrepubliken in Zentralasien und in einigen Ländern Afrikas haben auch Touristen unter der Korruption zu leiden. Siehe dazu auch dieses Interview.
  • Mangelhafte Infrastuktur: Länder mit wenig internationalen Besuchern verfügen oft über keine gut ausgebaute touristische Infrastruktur. Das heisst, es fehlen beispielsweise Backpackerhostels, wo du andere Reisende triffst. Es mangelt unter Umständen auch an guten Verkehrsverbindungen zwischen den Sehenswürdigkeiten. Du bist dort unter Umständen auf Taxis oder gar einem Mietwagen angewiesen, was oft mit anstrengendem Gefeilsche verbunden ist. Auch hier gilt: Manche nerven sich daran, andere lieben die Herausforderung.
Bedrohlicher Blick: Rikschafahrer in Varanasi.
Bedrohlicher Blick: Rikschafahrer in Varanasi.

Wie schwer sind diese Länder zu bereisen?

  • Leicht: Japan, Korea, Südostasien, Australien und Neuseeland, Europa, USA und Kanada
  • Mittel: Mittel- und Südamerika, Indien, Nordafrika, Russland, China, Südafrika
  • Schwer: Zentralasien, Schwarzafrika,

Faktor 2: Das Preisniveau

Für viele Reisende ist das Preisniveau ebenfalls ein wichtiger Punkt. Dabei geht es gar nicht so sehr um eine Geiz-ist-geil-Mentalität, sondern darum, dass es sich angenehmer reist, wenn du nicht dauernd dein Budget im Auge behalten musst.

Naturgemäss spielt der Preis eine umso grössere Rolle, je länger du unterwegs sein willst. Bei einem kurzen Urlaub unter zwei Wochen wirst du beispielsweise von den günstigen Preisen in Thailand nicht so sehr profitieren können, da die teure Anreise die Einsparungen auffrisst. Siehe dazu auch meine 13 Tipps für die Suche nach günstigen Flügen.

Kosten beliebter Reiseländer für Backpacker

  • Sehr billig: Indien, Sri Lanka
  • Billig: Südostasien, Iran, Georgien, Madagaskar, Äthiopien, Nordafrika, Süd- und Mittelamerika, China
  • Mittel: Russland, Türkei, Korea, Portugal, Bulgarien
  • Teuer: Skandinavien, Australien, USA und Kanada, Japan, Schwarzafrika (mit Safari)

Faktor 3: Sicherheit

Die Sicherheit in einem Reiseland ist zweifellos ebenfalls ein entscheidender Faktor. Wenn du dich abends aus Angst vor Überfällen nicht mehr auf die Strassen wagst, dann schränkt dich das doch sehr stark ein. In einigen Ländern, wie beispielsweise Somaliland, musst du sogar zwingend mit einem persönlichen Bodyguard reisen.

Allerdings solltest du dir bewusst sein, dass der Ruf eines Landes selten die reale Situation abbildet. Von der Kriminalität in Südafrika hast du sicher schon gehört, trotzdem reisen jedes Jahr hundert tausende Touristen ohne irgendwelche Schäden und Verluste durchs Land. Die reale Gefahr unterscheidet sich in Südafrika wohl kaum massgeblich von den afrikanischen Nachbarländern, die jedoch viel seltener ins öffentliche Bewusstsein rücken.

Hinzukommt, dass sich bestimmte Gefahren auf einzelne Regionen beschränken. Mexiko ist insgesamt ein unproblematisches Reiseziel. Lediglich der Norden hat mit den Drogenbanden ein Sicherheitsproblem. Und natürlich macht es einen Unterschied, ob es gruppeninterne Konflikte gibt, in die du als Tourist normalerweise nicht involviert bist, oder ob Touristen gezielt für Lösegeldentführungen gesucht werden wie in einigen islamischen Ländern. Zum Thema Sicherheit habe ich hier einen ausführlichen Artikel geschrieben.

Kap. 4: Typische Anfängerregionen

Aus diesen Faktoren ergeben sich eine Reihe von Regionen, die bei Backpackern besonders beliebt sind. Hier nenne ich dir drei solche Regionen und erkläre gleich auch ihre Vorteile:

  • Australien: Sehr viele junge Leute machen ihre ersten Backpacker-Erfahrungen in Australien. Das ist auf den ersten Blick etwas erstaunlich, da das Land doch insgesamt sehr teuer ist und die Anreise lange dauert. Der Grund ist, dass Deutsche unter 30 Jahren mit einem leicht erhältlichen Working Holiday-Visa dort arbeiten können. Für viele die Chance, sich überhaupt erst Geld für den Langzeittrip zu verdienen.
  • Südostasien: Insbesondere Thailand gilt als ein hervorragendes Einsteigerland, das sich hervorragend mit anderen Ländern in der Region verbinden lässt. Vorteil: Die Region ist sehr sicher; die Länder sind wegen einer hervorragenden und auf Backpacker ausgerichteten Infrastruktur leicht zu bereisen; die Gegend ist ausserdem ausgesprochen preiswert.
  • Europa: Der alte Kontinent ist ein faszinierender Flickteppich unterschiedlicher Kulturen und bietet auf kleinstem Raum eine enorme Vielfalt. Europa ist generell sicher und eine weite Anreise fällt weg. Besonders beliebt: Interrail und Couchsurfing.

Kap 5: Länderratings als Inspirationsquelle

Wenn dir dieses Raster nicht ausreicht, kannst du auch auf die Empfehlungen von anderen zurückgreifen. In den folgenden Absätzen will ich dir die wichtigsten Ratings von Reiseländern vorstellen.

Best in Travel von Lonely Planet

Das unter Backpackern bekannteste Länderratings führt Lonely Planet jedes Jahr durch und veröffentlicht das Resultat jeweils in Buchform. Zuletzt in „Best in Travel 2014„.  Laut dem Reisebuchverlag ist in diesem Jahr wegen der Fussball-WM Brasilien das attraktivste Reiseland der Welt. Auf Rang Zwei folgt mit der Antarktis kein Land im eigentlichen Sinn. Schottland nimmt den dritten Platz ein. Paris, das kubanische Trinidad und Kapstadt sind die Städte, die zu besuchen sich am meisten lohnt.

Die Liste beruht auf verschiedenen Bewertungskriterien. So nennt der Verlag einerseits Orte, von denen er auf Grund innenpolitischer oder struktureller Veränderungen einen starken Zuwachs beim Tourismus erwartet (sprich: kommende Massentourismusziele), zum andern aber auch Orte, wo im kommenden Jahr ein besonderer Event stattfindet.

Da die Reihenfolge jedes Jahr ganz anders ausfällt, basieren die Empfehlungen offenbar nicht auf harten objektiven Kriterien, sondern werden so gewählt, dass potentielle Käufer jedes Jahr das Buch erwerben können. Das ist allerdings nicht weiter tragisch. Denn auch wenn die Rangfolge etwas beliebig ist: Das Buch bietet eine hervorragende Inspirationsquelle, zumal das Ranking eigens für Backpacker verfasst wurde. Ein weiterer Verdienst: Es rückt Länder in den Vordergrund, die man sonst eher weniger beachtet. In diesem Jahr zum Beispiel Malawi (Platz 5) und Mazedonien (Platz 9).

Sri Lanka (hier der Strand von Tangalle) zieht immer mehr Backpacker an. Foto: Oliver Zwahlen
Sri Lanka (hier der Strand von Tangalle) zieht immer mehr Backpacker an. Foto: Oliver Zwahlen

Im Buch „Best in Travel 2013“ war beispielsweise Sri Lanka als das attraktivste Reiseland der Welt vorgestellt worden (auch einer meiner persönlichen Favoriten). Auf Rang Zwei und drei folgten Montenegro und Südkorea. Unter den Städten gewannen San Francisco, Amsterdam und das indische Hyderabad. Etwas überraschend rangte letztes Jahr mit Addis Abeba die Hauptstadt Äthiopiens an neunter Stelle.

WEF Ranking der „kompetitivisten“ Reiseländer

Eine komplett andere Herangehensweise wählt das World Economic Forum. Die Stiftung stützt sich in ihrem „Travel & Tourism Competitiveness Index“, der all zwei Jahre neu erscheint, auf harte und objektivierbare Fakten. Dazu gehört beispielsweise die Zahl der Weltkulturerbestätten. Hier führt China mit 70 Stätten. Es folgen Spanien mit 53, Italien mit 47 und Frankreich mit 45. Auch die Weltnaturerbestätten sind ein Faktor. Hier führt Australien mit 16, gefolgt von China und den USA mit jeweils 13. Wenig überraschend schneiden vor allem grosse Länder gut ab.

Dem werden weichere Faktoren gegenübergestellt. So gibt es beispielsweise ein Unterranking zu den freundlichsten und unfreundlichsten Reiseländern. Die Liste basiert auf einer Umfrage unter Geschäftsreisenden, welche jeweils die Einstellung der Einheimischen gegenüber Touristen bewerten mussten. Am besten schnitten dabei Island und Marokko ab. Mazedonien, Österreich, Senegal und Marokko teilen sich den zweiten Platz. Am unwillkommensten fühlten sich die Befragten in Bolivien. Aber auch Venezuela und Russland konnten Besucher nicht viel mehr überzeugen.

Bei der Kundenfreundlichkeit liegt Japan ganz vorne, gefolgt von der Schweiz und Österreich. Am meisten Nachholbedarf in Sachen Service haben demnach Algerien, Tschad und Haiti. Die vorständige Liste findest du hier.

WEF-Rating: Die Schweiz ist eines der attraktivsten Reiseländer überhaupt.
WEF-Rating: Die Schweiz ist eines der attraktivsten Reiseländer überhaupt.

Die verschiedenen Unterrankings werden zu einem Gesamtergebnis verrechnet, bei dem die Schweiz, Deutschland und Österreich wegen der hervorragenden Infrastruktur und dem Reichtum an Sehenswürdigkeiten die Topländer sind. Auf dem vierten Platz liegt Spanien, gefolgt von Grossbritannien, den USA, Frankreich, Kanada, Schweden und Singapur. Am schlechtesten schnitt Haiti ab. Doch auch Tschad, Burundi und Sierra Leone eignen sich scheinbar nicht besonders für Reisende.

Ranking der ethisch korrekten Länder

Wenn du dir deine Reiseländer auf Grund von ethischen Überlegungen aussuchen willst, dann solltest du dich am Rating von Ethical Traveler orientieren. Die US-amerikanische NGO bewertet Ländern auf Grund dessen, was sie für Umwelt und Bevölkerung tun.

In die Top Ten haben es in diesem Jahr folgende Reiseziele geschafft: Bahamas, Barbados, Kap Verde, Chile, Dominica, Litauen, Lettland, Mauritius, Palau und Uruguay. Die NGO betont übrigens, dass die Auflistung keine Rangfolge darstellt und dass alle diese zehn Staaten auf der gleichen Ebene stehen.

Zum ersten Mal hier? Dann lese hier, worum es in diesem Blog geht. Wenn dir dieser Artikel gefallen hat, dann solltest du dich unbedingt beim monatlichen Newsletter einschreiben, damit du künftig nichts mehr verpasst.

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Oliver Zwahlen

Oliver ist ein passionierter Reiseblogger und Reisebuchautor aus der Region Basel, Schweiz. Er schrieb unter anderem die Bücher 111 Gründe, China zu lieben und Lost Places in den Schweizer Alpen. Seit über 20 Jahren nutzt Oliver jede Gelegenheit, mit dem Rucksack durch die Welt zu ziehen und darüber zu schreiben..

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13 Kommentare

  1. Hi,
    ich finde es super, dass Sri Lanka bei LonelyPlanet auf dem ersten Platz rangiert. Aufmerksamkeit schadet ja bekanntlich nicht.
    Allerdings sollte man sich als Tourist im Voraus darüber informieren, wo man welche Preise zahlt. Gerade was die Übernachtungskosten angeht ist es nämlich in Sri Lanka aktuell so, dass da eine Menge Abzocke durchgeführt wird.

    Oftmals sind die Preise pro Nacht exorbitant hoch und auf keinen Fall mit der erbrachten Leistung (Service, Essen, Hygiene, ..) zu erklären.
    Es heißt also: gut informieren und dann viel Spaß haben (ein Klassiker eben). :-)

  2. Lieber Oli

    Wieder ein super Top Beitrag von dir! Ich bin 100% einverstanden. Und ja, das Land in dem man die Liebe des Lebens findet, wird wohl immer einen speziellen Platz halten. Darum kehren wir diesen Sommer zum sechsten Mal nach Indien zurück. :-) Vielen Dank für den Beitrag. Lg Nadine

  3. Klasse Beitrag, Oli. Ich kann in den meisten Punkten zustimmen. Meine Erlebnisse in bestimmten Ländern weichen teilweise auch stark von den Erfahrungen meiner Freunde ab. Einen großen Einfluss haben immer das Wetter, die Menschen, denen man vor Ort begegnet, und die eigene Erwartungshaltung. Neben diesen Faktoren gibt es wohl auch für jeden Charakter ein paar ganz individuelle „beste Reiseländer“.

    Manchen Ländern muss man wohl auch einfach nur eine zweite Chance geben. So hat mich Vietnam bei einer ersten Reise dorthin überhaupt nicht vom Hocker gehauen. Nachdem so viele Leute davon geschwärmt haben, war auch meine zweite Erfahrung mit dem Land weitaus besser. Wie du es treffend gesagt hast, es hängt einfach viel vom Zufall und den Umständen ab.

    Grüße,
    Sebastian

    1. Mit der zweiten Chance hast du sicherlich recht. Aber irgendwie ist es doch auch menschlich, dass man ein Land nicht besucht, das einem beim ersten Mal nicht so recht gefallen hat. (Bei Vietnam überlege ich aber auch schon eine Weile, ob ich dem Land eine zweite Chance geben sollte…)

  4. Super Leitfaden! Für mich entscheidend ist oft auch die Frage: Was will ich denn sehen, erleben und unternehmen? Möchte ich am Beach rumliegen, Tauchen, 5000er besteigen, eine längere Zugreise unternehmen, in die Wärme oder lieber in eine kühlere Region, machen mir längere Distanzen etwas aus oder bevorzuge ich kurze Reisetagen etc.

    Da beginnt bei mir die Wahl nach einem Land/Region. Möchte ich Tauchen, viel Sonne und kurze Distanzen, dann würde ich Südostasien wählen. Möchte ich eher Outdoor-Erlebnisse, Wandern etc. und lange Reisetage sind für mich kein Problem, dann wäre wohl Südamerika eine gute Option. Steht mir der Sinn eher nach Kultur und Gourmet, dann bleibe ich am liebsten in Europa …. usw.

    Für mich beginnt die Reiesplanung also immer bei der Frage: Was möchte ich erleben.

  5. Umfangreiche Aufstellung über die Abwägungen vor einer Reise. Ich finde noch den saisonalen Einfluss sehr wichtig: So schön Thailand auch ist, im Juni ist dort Regenzeit und in Indonesien Trockenzeit. Im Dezember ist es umgekehrt.

    Mir hat beim Planen meiner Weltreise das Reisezeiten Tool sehr geholfen.

    1. Wichtiger Punkt, falsches Beispiel! :)

      Du hast recht: die Jahreszeiten spielen tatsächlich eine grosse Rolle. Mit der klassischen Regenzeit habe ich persönlich überhaupt keine Mühe. Meistens scheint ja doch die Sonne und man muss sich einfach irgendwo unterstellen, wenns mal wieder heftig schüttet. Anders ist das bei Kälte oder schlechter Sicht. Aber als ich im Frühling 2010 in Darjeeling war, machte mir das Wetter einen dicken Strich durch die Rechnung. Es war echt eiskalt (auch in den ungeheizten Hotelzimmern) und alles versank im Nebel. Ich sah kein einziges Mal die (angeblich) wundervolle Bergwelt, von der alle schwärmten.

  6. Ich finde diesen Blog sehr informativ und viele gute Tipps sind dabei!

    Wir haben sehr gute Erfahrungen mit Thailand und Laos gemacht. Der Lonely Planet hat uns bei der Suche nach günstigen Unterkünften sehr geholfen, da wir keinesfalls in großen Hotels wohnen wollten und schöne Hütten direkt am Strand bevorzugten.

    Einen kleinen Reisebricht und Bilder findet Ihr auf meiner Seite http://mjpics.de/reisebericht-asien.html

  7. Ich bin gerade in Thailand und mich überzeugt das Land auch noch nicht wirklich. Die Landschaften sind allerdings der Wahnsinn Interessant finde ich dass man in Internetforen dumm angemacht wird wenn man negative Punkte (zb Tuk Tuk Abzocke usw) am Lieblingsland vieler anbringt.

    Mich haben zb Marokko und Russland bzw auch Japan sehr überrascht. Da habe ich mich aufs schlimmste eingestellt und wurde positiv überrascht.

    Auch finde ich es besonders interessant verschiedene Länder miteinander zu vergleichen. Zb erkennt man so dass Kopftuch nicht gleich Unterdrückung bedeutet und in einem Industrieland wie Japan die Stellung der Frau nicht wirklich gut ist.

    1. Naja, Trolle findest du fast in allen Foren. Aber auch mir ist schon aufgefallen, daas es gerade unter den erklärten Thailand-Fans teilweise besonders unangenehme Leute gibt. Ich nehme an, dass das am Massentourismus liegt, von dem sich diese Leute besonders aggressiv abzugrenzen versuchen.

  8. Es kommt wirklich sehr auf die Erwartungshaltung und auf die Erfahrungen an. Ich bin zb gerade in Peru und habe meinen Rückflug eine Woche vor verlegt. Ich war vorher im Iran und dort habe ich die freundlichsten und offensten Menschen überhaupt getroffen. Hier in Peru sind die Menschen viel zurückhaltender und es ist viel tiuristischer. Auch habe ich hier gesundheitliche Probleme.
    Mit der Zeit nutzt sich manches auch ab. Ruinen Kirchen und Landschaften ähneln sich immer mehr.
    Das wichtigste für mich sind die Menschen vor Ort sowie gutes Essen und eine gute Infrastruktur.
    Ich denke nicht mehr das ich alle Länder dieser Welt sehen muss. Ostasien hat sich zb als meine Lieblingsecke der Welt heraus kristallisiert.

  9. Da es hier ja auch darum geht das „richtige“ Reiseland zu finden. Ich muss sagen dass ich von den Inka Ruinen schon ziemlich enttäuscht bin. Ich war im heiligen Tal nördlich von Cusco. Der Großteil der Anlagen wurde von den Spaniern zerstört. In Cusco selbst ist bis auf ein paar Mauern nichts mehr erhalten. Wenn ich das zb mit dem Iran vergleiche wo sehr viele Moscheen, Synagogen, armenische Kirchen und Feuertempel in extrem guten Zustand erhalten sind.. Dann muss ich sagen bin ich schon enttäuscht. Vielleicht hatte ich nur zu hohe Erwartungen oder ich bin einfach schlecht drauf. Mal sehen ob mich Macchu Picchu beeindrucken kann. Wird Peru zu sehr gehypt? Was sagt ihr?

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