Spielst du mit dem Gedanken, nach Thailand zu reisen, weisst aber nicht so recht, was dich dort erwartet? Dann solltest du hier weiterlesen. In diesem Artikel versuche ich, alle Fragen zu beantworten, die du vor deiner ersten Thailand-Reise haben könntest.
Thailand gehört zu den vielfältigsten Reisezielen der Welt. Das südostasiatische Königreich hat für alle und jeden das Passende zu bieten. Das ist Fluch und Segen zugleich, dann alle und jeder scheinen das Land auch tatsächlich zu besuchen: 2016 verzeichnete Thailand 32 Millionen touristische Einreisen, was das Land an die neunte Stelle in der Weltrangliste hievte. Tendenz steigend.
Die Beliebtheit des Landes bringt Vor- und Nachteile mit sich. Thailand ist so leicht zu besuchen, wie nur wenige andere Länder. Egal, wie klein ein Ort ist: Du wirst immer ein Guesthouse und ein leckeres Restaurant finden. Auch wenn Busse und Züge teilweise etwas in die Jahre gekommen sind, ist die Infrastruktur generell hervorragend.
Aber du wirst auch merken, dass sich die Menschen in einigen Regionen stärker für dein Geld interessieren als für deine Person. Insbesondere in den touristischen Zentren stösst du immer wieder auf zwielichtige Gestalten, die dir wertlosen Ramsch (Vorsicht bei Schmuck!) zu überteuerten Preisen andrehen wollen. Das kann leicht dazu führen, dass du dich gegenüber den Menschen zunehmend verschliesst.
Als ich vor rund 15 Jahren das erste Mal nach Südostasien wollte, hatte ich einen gewaltigen Respekt vor der Region: Ich stellte mir eine Gegend vor, in der an jeder Ecke Fettnäpfchen lauern. Inzwischen sehe ich das lockerer. Die meisten Fallen lassen sich mit gesundem Menschenverstand und dem nötigen Grundrespekt problemlos umschiffen.
In diesem Artikel will ich alle Fragen beantworten, die ich vor meiner ersten Reise nach Thailand hatte. Solltest dir noch etwas unklar sein, kannst du deine Fragen gerne in einem Kommentar unterbringen. Ich versuche, so schnell wie möglich zu antworten und allenfalls den Text zu aktualisieren.
1. Was kann ich in Thailand sehen?
Es gibt kaum etwas, was du in Thailand nicht sehen und erleben kannst. Die Herausforderung besteht daher weniger darin, etwas Passendes zu finden als vielmehr dich auf eine Region zu konzentrieren. Denn du wirst nicht alles sehen können.
Meine persönliche Lieblingsgegend ist Kanchanaburi, etwa drei bis vier Stunden westlich von Bangkok. Die Region ist vor allem wegen der Todeseisenbahn bekannt, die die japanische Besatzungsmacht während des Zweiten Weltkriegs brutal errichten liess. Aber die Region bietet auch tolle Nationalparks (z.B. den Erewan-Nationalpark) und andere spannende Sehenswürdigkeiten.
Sehr beliebt ist Nordthailand, das zum Beispiel rund um Chiang Mai grossartige Outdoor-Erlebnisse bietet. Hier kannst du auch mehrtägige Trekking- und Fahrradtouren unternehmen. Spannende Ausgangspunkte im Norden sind auch Chiang Rai und Pai.
Liebhaber von Geschichte werden sich vermutlich vor allem in den ehemaligen Hauptstädten wohlfühlen. Ayutthaya liegt nur etwa zwei Stunden nördlich von Bangkok und lohnt sich vor allem deswegen, weil die moderne Stadt und die antiken Tempel auf ungewöhnliche Weise ineinanderverwoben sind. Historisch interessanter fand ich jedoch das weiter entfernte Sukhothai.
Die meisten Reisenden steuern auch mindestens einen Strand an. Am bekanntest sind Phuket und Ko Samui. Allerdings sind die beiden Orte derart überlaufen, dass ich von einem Besuch eher abrate. Wenn du einen Geheimtipp suchst, empfehle ich dir die entspannten Golfinseln oder die praktisch unbekannte Provinz Nakhon Si Thamerat. Kulturell ansprechend ist Hua Hin, wo die königliche Familie ihren Urlaub verbringt.
Bangkok ist so eine Sache: Die einen lieben die Stadt, die anderen hassen sie. Auch bei mir brauchte es ein paar Anläufe, bis ich mit Bangkok warm wurde. Meine Lieblingsstadt ist sie trotzdem nicht geworden. Aber hinter der chaotischen Fassade gibt es viel zu entdecken wie hippe Bars und Restaurants, tolle Märkte und eine vielfältige Musikszene. Vom Boot aus ist Bangkok teilweise sogar richtig ansehnlich.
Wenn du Zeit hast, empfehle ich dir, irgendwo einen Kurs zu belegen und auf diese Weise tiefer in die thailändische Kultur einzutauchen. Mein einwöchiger Massagekurs in Nordthailand ist nach wie vor eines meiner grossen Reise-Highlights überhaupt. Aber auch kürzere Kurse können spannend sein wie zum Beispiel eine Kochschule.
2. Wie sicher ist Thailand?
Im Global Terrorism Index 2016 rankt Thailand noch vor dem Niger auf Platz 15. Das heisst, Thailand erlebt mehr terroristisch motivierte Gewalt als die meisten seiner Nachbarländer. Trotzdem musst du dir nicht allzu viele Sorgen machen: Die Probleme beschränken sich auf wenige Regionen an der Grenze zu Malaysia. Touristenzentren sind nicht betroffen.
Dort gibt es ein anderes Problem: Viele Touristenzentren werden von mafiaähnlichen Familienclans kontrolliert. Auch davon wirst du mit grösster Wahrscheinlichkeit nichts mitbekommen. Aber bisweilen läuft diese Situation aus dem Ruder wie auf der Insel Ko Tao, wo in den letzten drei Jahren mindestens sieben Touristen brutal ermordet wurden.
Wie fast überall auf der Welt geht auch in Thailand die grösste Gefahr vom Verkehr aus. Pro Einwohner erlebt Thailand 12 Mal mehr tödliche Unfälle als beispielsweise die Schweiz. Wenn du mit den Minibussen unterwegs bist, verstehst du auch leicht, wieso das so ist.
Trotz dieser Probleme habe ich mich in Thailand stets sehr sicher gefühlt. Die Menschen begegneten mir fast ausnahmslos sehr freundlich und zuvorkommend. Wie an vielen anderen Orten, fällt es mir auch hier schwer zu glauben, dass überhaupt irgendwo Probleme entstehen können.
Die medizinische Versorgung in Thailand ist generell gut. Trotzdem empfehle ich dir, auf einer Thailand-Reise die wichtigsten Medikamente von zu Hause mitzubringen – siehe meine Packliste. Da in Thailand Hygiene generell gross geschrieben wird, brauchst du dir keine Sorgen über Magenverstimmungen zu machen.
3. Was kostet eine Reise nach Thailand?
Thailand lässt sich sehr günstig bereisen. Als Budget-Backpacker kommst du mit 25 Euro pro Tag locker durch. Allerdings sind die Verlockungen gross, etwas mehr auszugeben. Nirgendwo bekommst du so viel Luxus zu einem derart günstigen Preis. Spar also lieber zu Hause.
Ein einfaches Doppelzimmer findest du praktisch im ganzen Land schon ab etwa 10 Euro pro Nacht. Rechne zusätzliche fünf Euro, wenn du eine Klimaanlage willst. Selbst Luxushotels sind einigermassen erschwinglich. Mit etwas Glück findest im bekannten Lebua at State Tower (bekannt aus Hangover 2) ein Zimmer für rund 100 Euro.
Für eine Mahlzeit in einem simplen aber leckeren Strassenrestaurant wirst du etwa 2 Euro ausgeben. Restaurants in den Malls kosten pro Person zwischen 5 bis 10 Euro. Aber auch beim Essen gilt: Wenn es etwas stilvoller sein soll, gibt es nach oben keine Grenze.
Innerhalb von Thailand wirst du dich vorwiegend in den günstigen, bequemen und zuverlässigen Bussen bewegen. Rechne etwa 2 Euro pro Stunde Fahrt. Die neunstündige Fahrt von Bangkok nach Chiang Mai kostet beispielsweise rund 20 Euro. Züge sind eher für Eisenbahn-Nerds: Sie sind langsam, unbequem und in den besseren Klassen auch ziemlich teuer. Wenn du frühzeitig buchst, können Flüge sehr günstig sein.
Bei thailändischen Sehenswürdigkeiten ist es leider nicht selten, dass Ausländer einen deutlich höheren Preis zahlen müssen als Thai. Trotzdem sind selbst Top-Sehenswürdigkeiten wie etwa der Grosse Palast in Bangkok (500 Baht/12 Euro) relativ gut bezahlbar. In anderen Ländern wäre eine vergleichbare Attraktion teurer.
4. Wie finde ich einen günstigen Flug nach Thailand?
Am meisten kostet natürlich der Flug von Europa nach Thailand. Da von Bangkok aus zahlreiche europäische Länder direkt angeflogen werden und die Konkurrenz entsprechend hoch ist, wirst du relativ leicht einen günstigen Flug finden. Ein guter Preis liegt bei ungefähr 450 Euro in beide Richtungen.
Ein Direktflug aus dem deutschsprachigen Raum dauert etwa zwölf Stunden. Wenn ich nicht in die Business Class kann (und das ist leider meistens der Fall), werde ich bei so langen Flügen kribbelig. Ich bevorzuge deswegen einen Zwischenstopp, am liebsten auf der arabischen Halbinsel.
Wenn du einen günstigen Tarife ergattern willst, solltest du möglichst flexibel sein und frühzeitig buchen. Normalerweise erreichen die Preise zwei Monate vor Abflug ihren Tiefpunkt. Wenn du nicht weisst, wie du am besten ein Schnäppchen suchst, solltest du einen Blick auf meine 13 Tipps für die Suche nach günstigen Flügen werfen.
5. Wann ist die beste Reisezeit für Thailand?
Als beste Reisezeit gelten die Monate zwischen November und Februar mit relativ trockenem Wetter und angenehmen Temperaturen. Allerdings sind dann auch die meisten Besucher unterwegs.
Thailand geht aber zu jeder Jahreszeit. Das liegt daran, dass sich das Klima teilweise regional stark unterscheidet. Die Westküste (Krabi, Ao Nang, Phuket, Koh Phi Phi) solltest Du von Mai bis Oktober wegen der Regenzeit besser meiden, während die Niederschläge an der Ostküse ( Koh Samui, Koh Phangan, Koh Tao) erst im November beginnen und nur bis Januar anhalten.
Hinzu kommt, dass „Regenzeit“ nicht Dauerregen bedeutet. In der Regel schüttet es kurz nach Mittag und/oder am Abend rund eine Stunde lang. Während der restlichen Zeit kann der Himmel durchaus aufhellen und du einige sonnige Stunden erleben. Positiver Nebeneffekt: Die Natur ist viel grüner.
Wenn du Hitze schlecht verträgst, solltest du die heisseste Jahreszeit zwischen Anfang März bis Anfang Juni vermeiden. Bei meiner letzten Reise im April hatte ich im Norden mit Temperaturen von fast 40 Grad zu kämpfen. An der Küste war es zur gleichen Zeit spürbar angenehmer.
6. Wie komme ich in Thailand ins Internet?
Kostenloses WLAN ist mittlerweile auch in den günstigen Hotels Standard, allerdings sind die Verbindungsgeschwindigkeiten vor allem in den ländlichen Gegenden nicht durchgängig gut. Dazu kommt, dass vor allem kleinere Unterkünfte häufig die Router fehlerhaft konfiguriert haben, was regelmässige Unterbrechungen zur Folge hat.
Wer auf ein funktionierendes Netzwerk angewiesen ist, sollte auf alle Fälle den Kauf einer lokalen SIM-Card erwägen. Günstige Angebote gibt es in fast allen Filialen der Convenience Stores. Eine Woche unbegrenztes Internet kostet etwa 2 Euro. Ich selber verwendete ein GlocalMe. Das Gerät kann ich grundsätzlich jedem Vielreisenden empfehlen.
7. Brauche ich für Thailand einen Reiseführer?
Da Thailand die Hochburg digitaler Nomaden ist, findest du eine Menge Blogbeiträge zu jeder Ecke des Landes. Trotzdem empfehle ich den Kauf eines gedruckten Reiseführers, da dort die Informationen übersichtlicher sortiert sind und du vermutlich auf deiner Reise nicht die Zeit mit Recherchen verschwenden willst.
Der Klassiker ist der ausführliche und einigermassen aktuelle (Nov. 2016) Lonely Planet Thailand. Da ich mich in den Büchern des Verlags gut zu recht finde, habe ich mir ein Exemplar zugelegt. Kenner von Südostasien schwören auch häufig auf den deutschsprachigen Führer von Stefan Loose, der ebenfalls einen Band zu Thailand aus dem Jahr 2016 anbietet.
Falls du dich auf einer längeren Südostasienreise befindest, ist vielleicht South East Asia on a Shoe String eine Alternative. In diesem Buch findest du kompakt die wichtigsten Infos zu allen Länder Südostasiens.
Wenn du auf der Suche nach einem alternativen Reiseführer bist, kann ich dir Faszination Thailand empfehlen. 555 Tipps für Bangkok ist eine gute Anlaufstelle, wenn du dich etwas ausführlicher mit der thailändischen Hauptstadt auseinandersetzen willst.
8. Kann ich mich in Thailand auf Englisch verständigen?
In einem Land, dessen Wirtschaft so stark auf den Tourismus ausgerichtet ist, sollte man eigentlich gute Fremdsprachenkenntnisse erwarten. Tatsächlich aber rankt Thailand im EPI (English Proficieny Index) der Sprachschule EF ziemlich weit hinten im Bereich „ungenügend“ und muss sich sogar mit einem schlechteren Platz als China begnügen.
Das deckt sich mit meinen eigenen Erfahrungen: Während ich mich mit Leuten, die im Tourismus arbeiteten, relativ gut verständigen konnte, klappte die Kommunikation bei zufälligen Begegnungen auf der Strassse eher selten. Generell scheinen Frauen häufiger Englisch zu sprechen als Männer, Junge häufiger als Alte.
Auch wenn es teilweise Kommunikationsprobleme gab, hat es am Ende immer irgendwie geklappt und ich konnte mich mit Händen und Füssen verständigen. Falls du dich unsicher fühlst, empfehle ich einen Blick auf meine Tipps zu werfen, wie du auch ohne Sprachkenntnisse durchkommst.
9. Wie kann ich in Thailand Geld wechseln/abheben?
Die offizielle Währung in Thailand ist der Baht. Derzeit bekommst du für einen Euro etwas weniger als 40 Baht. Die grösste Banknote hat einen Wert von 1000 Baht. Obwohl das umgerechnet nur 25 Euro sind, können Händler teilweise kein Rückgeld geben. Am besten brauchst du die grossen Scheine in einem 7 Eleven Store an.
Die praktischste Art, an Bargeld zu kommen, sind die weit verbreitete Bankomaten. Achte drauf, dass fast alle Banken in Thailand eine Fremdnutzungsgebührt von 150 bis 250 Baht verlangen. Die einzige mir bekannte Ausnahmen bilden die Automaten der japanischen Kaufhauskette AEON.
Die Visa-Karte der Santander-Bank ist derzeit die einzige Kreditkarte, mit der du dir diese Gebühren zurückerstatten lassen kannst. Falls du noch auf der Suche nach dem passenden Plastikgeld für deine nächste Reise bist, solltest du dir meinen grossen Vergleich verschiedener Kreditkarten ansehen.
Alternativ findest du in Thailand auch an vielen Orten Wechselstuben. Allerdings fallen auch dort in der Regel hohe Gebühren an, so dass ich von dieser Option eher abrate.
10. Was kann ich in Thailand essen?
Thailand ist für Foodies ein regelrechtes Paradies. Bei Reisenden stets beliebte Gerichte sind die verschiedenfarbigen Currys, sowie Padthai-Nudeln oder grüner Papaya-Salat. All diese Speisen sind sehr lecker und du solltest sie unbedingt versuchen.
Falls du mit mehreren Freunden unterwegs bist, solltest du dich nach dem nächsten Mookata-Restaurant erkunden. In den preiswerten All you can eat Restaurants kannst du auf einem Tischgrill die unterschiedlichen Speisen selber zubereiten. Genau genommen ist Mookata eine Abwandlung vom koreanischen Grill, aber wird mittlerweile in Thailand fast als heimisches Essen empfunden.
So lecker Thai-Essen auch ist: In den grösseren Ortschaften findest du auch jede Menge Restaurants aus den Nachbarländern. Es ist keine Sünde, über den kulinarischen Tellerrand zu sehen. Zu hause isst du ja auch nicht jeden Tag Käsefondue oder Sauerkraut.
11. Kann ich in Thailand ein Auto mieten?
Um in Thailand ein Auto zu fahren, brauchst du einen internationalen Führerschein, der nur im Zusammenhang mit deinem nationalen Ausweis gültig ist.
Einen Kleinwagen bekommst du zum Beispiel bei billiger-mietwagen.de bereits für etwa 15 Euro pro Tag. Allerdings empfiehlt es sich, eine Vollkasko-Versicherung ohne Selbstbehalt abzuschliessen, damit du auf der sicheren Seite bist. Im Internet finden sich immer wieder Berichte, wonach sich die Polizei falschlicherweise auf die Seite der Einheimischen geschlagen hat.
Bevor du dich nun für ein Auto entschliesst, solltest du bedenken, dass die Distanzen im Land gross sind und dass es so gut wie keine Autobahnen gibt – auch wenn die Landstrassen hohe Geschwindigkeiten zulassen. Beachte meine Tipps für die Suche nach günstigen Mietwagen.
Weit gebräuchlicher ist die Miete von Motorrollern. In der Regel kosten sie zwischen 150 bis 250 Baht pro Tag, einschliesslich Helm. Häufig wird eine Kaution verlangt. Gib auf keinen Fall deinen Pass, da du ihn im Falle einer Verkehrskontrolle brauchst und Touristen in der Vergangenheit Probleme mit ihren Vermietern hatten.
Auch wenn dir dein Vermieter den Roller ohne Nachfragen gibt, benötigst du auch hierfür einen internationalen Führerschein. Dabei sind weniger die Polizeikontrollen ein Problem als die Versicherungen, die in einem Schadensfall die Zahlung verweigern können.
12. Brauche ich für Thailand ein Visum?
Schweizer und Deutsche brauchten zum Zeitpunkt der Recherche grundsätzlich kein Visum,wenn sie ein Rück- oder Weiterreiseticket vorweisen können und weniger als 30 Tage im Land bleiben. Bei Österreichern wird unterschieden nach Einreise über Land (15 Tage) oder mit dem Flugzeug (30 Tage).
Etwas komplizierter wird es, wenn du eine längere Reise durch Südostasien planst. Denn im Prinzip sind auf dem Landweg nur zwei visafreie Einreisen pro Jahr erlaubt. Damit sollen sogenannte Visaruns verhindert werden, mit denen Touristen früher ungegrenzt im Land bleiben.
Die Regel zielt nicht direkt auf Touristen oder Backpacker und wird deswegen in den meisten Fällen nicht knallhart durchgesetzt. Trotzdem empfehle ich, bei einer längeren Südostasien darauf zu achten, reine Transitreisen durch Thailand zu vermeiden.
Willst du länger als einen Monat in Südostasien bleiben, musst du entweder ein Visum (30 Euro) beantragen oder mit einem gebuchten Ticket bestätigen, dass du innerhalb der 30 Tage wieder ausreist. Günstige, aber leider nichtstornierbare Flüge gibt es bei Air Asia.
Hotelreservationen sind zwar nicht vorgeschrieben, bei meinem letzten Besuch musste ich jedoch eine längere Befragung ein missmutigen Grenzwächterin über mich ergehen lassen, weil ich keine Reservation vorweisen konnte. Ich empfehle deswegen, für die erste Nacht ein Hotel zu reservieren. Bei booking.com erlauben viele Hotels eine kostenlose Stornierung.
Mein TIpp für einen längeren Südostasienaufenhalt: Fliege von Europa nach Malaysia statt nach Thailand. Ersteres ist nicht nur das perfekte Einsteigerland, es hat auch deutlich freundlichere Einreisebestimmungen und erlaubt dir ohne Visum bis zu 90 Tage im Land beziehungsweise der Region zu bleiben.
Schlussbemerkung
Thailand ist für viele das perfekte Reiseziel: tolle Sehenswürdigkeiten, traumhafte Strände, leckeres Essen, freundliche Menschen und dazu sehr humane Preise und eine hervorragende touristische Infrastruktur.
Nach vielen Reisen habe ich jedoch einen etwas durchzogenen Eindruck. Auf der einen Seite werden Ausländer massiv übervorteilt (wieso das auch für die Einheimischen nicht gut ist, habe ich hier geschrieben), dann gibt es aber auch wieder Thais, die darauf bestehen, mir das Geld für die Busfahrt zu bezahlen.
Das gleiche gilt für die Qualität der Dienstleistungen. In Koh Kood war ich letztes Jahr im vermutlich besten Hotel meines Lebens. Ein paar Tage später checkte ich in der Nähe der Khao San Road in Bangkok ist die unfreundlichste Unterkunft meiner Karriere als Reiseblogger ein.
Mein Tipp deswegen: Wenn du in Südostasien unterwegs bist, solltest du auf alle Fälle Thailand etwas länger erkunden. Aber lass auch genügend Zeit für die Nachbarländer. Sie sind haben auch einen Besuch verdient.
Hinweis: Der Artikel beinhaltet Affliate-Links.
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Danke für den ausführlichen Bericht. :) Ich war 4 Wochen in Thailand und bin wohl einer der wenigen nicht begeisterten. Die Strände und Landschaft im Süden sind der Wahnsinn!! Allerdings sind einige Strände extrem überlaufen und dort ist das Wasser durch die vielen Motorboote verschmutzt. Die Preise für Tagesausflüge von Phuket sind auch sehr hoch mit 100€ plus. Hatte für einen Tagesausflug 40€ gezahlt und der war ein Reinfall. Ok ich werde auch nie wieder zum chinesischen Neujahr nach Asien reisen. Auch die Zerstörung der Umwelt durch Palmölplantagen ist sehr stark zu sehen.
Auch die Minivans sollte man meiden. Die Tuk Tuk Fahrer wollten oft höhere Preise als deutsche Taxifahrer haben. Grundsätzlich hat mir die Region rund um Kanchanburi (Ist das Bild mit den Touris auf den Gleisen auf der Todeseisenbahn entstanden? Ich bin da auch so rumgeturnt) und Ayutthara gefallen. Das Essen in Thailand ist allerdings wirklich sehr lecker und günstig.
Sind die Menschen im Norden anders als im Süden? Ich vermute dass dort deutlich weniger Touristen sind.
Hi Pasquale,
ich denke, mir merkt man in diesem Artikel die Ambivalenz gegenüber Thailand an. Das Land hat unglaublich viel zu bieten, aber es gibt gleichzeit auch ein paar Dinge, die mich total nerven.
Auf Phuket war ich noch nie und kann nicht aus eigener Erfahrung sprechen. Bisher habe ich aber meist Negatives gehört. So soll die ganze Insel fest in den Händen einer mafiösen Familie sein, was wohl mit ein Grund für die hohen Preise und die schlechte Qualität ist. Ich habe deswegen im Artikel von Phuket eher abgeraten.
Meiner Meinung nach besteht die grösste Herausforderung in Thailand darin, Ecken zu entdecken, die nicht überlaufen aber trotzdem schön sind. Dann hast du freundlichere Leute, vernünftige Preise und oft auch eine weniger beeinträchtigte Umwelt. Oft muss man da noch nicht einmal weit fahren. Khanom liegt nur wenige Kilometer von Koh Phangan entfernt und ist eine ganz andere Welt.
Mit den Tuktuk-Fahrern hast du vollkommen recht: Die sollte man auf alle Fälle meiden. Ich habe echt noch nie einen ehrlichen Fahrer angetroffen und red schon gar nicht mehr mit denen. Taxis sind eigentlich immer die bessere Wahl.
Ich fand die Leute im Norden eigentlich etwas entspannter. Allerdings hat es in und um Chiang Mai auch wahnsinnig viele Touristen.
Gruss,
Oli
Hi,
ich bin gerade auf meiner zweiten Thailand Reise und es gefällt mir schon deutlich besser als vor 2 Jahren. Die Leute sind sehr freundlich und es ist sehr vielfältig. Nur leider finde ich das Thailand eher ein Land mit eigenem Roller ist. Zu vielen interessanten Orten fährt kein öffentlicher Verkehr und Taxi und Tuk Tuk Fahrer versuchen einen abzuziehen.
Wie ist das in anderen Soa Ländern? Ich denke in Myanmar oder in Indonesien zahlt man auch deftig Ausländer Aufschlag.
Leider kann ich keinen Roller mieten.
Das Essen ist auch so eine Sache. Die Spieße von den Ständen fand ich nicht so pralle. Die ganzen Reis Gerichte sind okay aber nichts besonderes. Der Rest war oft irre scharf. :(
Trotzdem interessiert mich sowohl Vietnam als auch Myanmar und Indonesien. Nur dürfte es da noch komplizierter sein ohne eigenes Fahrzeug zu reisen.
Ich war vor 18 Jahren das erste Mal in Thailand und war von vielem genervt. Demnächst wage ich einen zweiten Versuch. Wenn ich es mit Myanmar und Vietman vergleiche, muss ich sagen, dass Thailand mit Abstand die schlechteste Wahl ist. Keine Ahnung, warum es den Ruf als Backpackereinsteigerland hat. M.E. muss man enorm aufpassen um nicht ständig übers Ohr gehauen zu werden. Das passiert in Myanmar nicht, in Vietnam auch nicht (oder nur selten). Die Mentalität der Menschen in Mynamar ist komplett anders – da passen alle auf dich auf, alle wollen dir helfen, … mir hat man sogar mal die kaputten Flip Flops (waren im Müll im Hostel) nachgetragen. Als der öffentliche Bus irgendwo kaputt ging, hat der Fahrer alle Passagiere in vorbeikommende Autos verfrachtet und den Fahrern Geld in die Hand gedrückt – mich hat man in einen Touriminivan gesetzt, der mich sogar direkt zum Hotel gefahren hat (ohne Zusatzkosten; wäre der Bus ganz geblieben, hätte ich von Busbahnhof außderhalb noch ein Taxi nehmen müssen). Kompliziert war es nicht in Vietnam und Mynamar ohne eigenes Fahrzeug zu reisen. Im Gegenteil – oft ist das Angebot sehr überschaubar (VIP Busse gibt es aber auch) und man hat nicht die Qual der Wahl.
Ich kann Myanmar nur allen empfehlen!!! Als ich einem Kutschfahrer in Bagan etwas Trinkgeld geben wollte (unüblich in Myanmar, zumindest früher), war der echt irritiert und wollte mir das zurückgeben. Da er uns jedoch deutlich länger als vereinbart gefahren hatte, fand ich das nur fair. In Thailand dagegen wollten viele mehr Geld als vorab vereinbart.