Kommentar: Was dir die digitalen Nomaden nicht verraten
Immer mehr Reiseblogger scheinen sich zu einem neuen Lebensstil hingezogen zu fühlen: Dem digitalen Nomadismus. Auf ihren Seiten predigen sie dann von der großen Freiheit und dem Glück des endlosen Reisens. Einige Gedanken zu dem, was sie dir verschweigen.
Die Grundidee des digitalen Nomadismus ist sehr einfach: Statt die Einnahmen zu steigern, senkst du einfach die Ausgaben. Selbst Laien in Betriebswirtschaft, können diese Logik leicht nachvollziehen. So verwundert es nicht, dass wir auf immer mehr Reiseblogs Themen lesen wie: „Sieben Tipps, um deine Ausgaben zu senken“. Und da die meisten von uns in einem Hochlohn- und Hochpreisland geboren wurden, ist der folgerichtige Schritt dieser Logik, in billigere Länder zu gehen aber weiterhin den europäischen Lohn zu erhalten. Du führst also gewissermaßen ein Outsourcing durch und zwar mit dir selber.
Du ruinierst dir deine Reise für wenige Cents
Soweit die Theorie. Doch wie sieht das in der Praxis aus? Die meisten digitalen Nomaden halten sich bei Angaben zu ihren Einnahmen etwas verdeckt – vielleicht, weil sie ihre Gewinne nicht beim Steueramt melden wollen, möglicherweise aber auch ganz einfach, weil die Zahlen vielleicht doch nicht so sexy sind wie das Mantra der großen Freiheit.
Aus den wenigen Anhaltspunkten, die ich hier und da herauslese, liegt der Verdienst selten höher als bei 1000 Euro – was auch kaum erstaunt, denn: bei vielen Arbeiten, welche du als digitaler Nomade machen kannst, handelt es sich um wenig qualifizierte Aufgaben. Die genauesten Angaben gibt der Reiseblogger Florian und dort sieht es sogar noch schlechter aus: er hat laut seinem jüngsten Post zu seinen Einnahmen in einem Jahr auf Achse als Digitaler Nomade knapp mehr als 5000 Euro eingenommen.
Dirk, ein anderer digitaler Nomade, nahm im vergangenen Monat laut seiner Website gerade einmal 512 Euro ein – wobei erwähnt werden muss, dass er nicht mehr als eine Stunde täglich arbeitete. (Danke für den Kommentar, Dirk!) Damit kommen Reisende in Indien und Indonesien sicherlich einigermaßen durch. In China reicht es vielleicht gerade knapp und in teuren Ländern wie in Australien oder Japan kannst du es gleich vergessen.
Doch selbst in Indien erkaufst du dir deine Einnahmen damit, dass du jeden Tag vor dem PC hockst und deiner Arbeit nachgehen musst, während andere sich Sehenswürdigkeiten anschauen oder in der Hängematte ein Buch lesen. Als ich noch in der Schweiz war und als freier Journalist arbeitete, machte ich in einem guten Monat 5000 Franken – also etwa 4000 Euro.
Mit einer festen Anstellung hätte ich sogar mehr bekommen. Anders gesagt, du verbrätst in den asiatischen Internetcafés vier Monate deiner wertvollen Reisezeit für eine Summe, die du zuhause in einem Monat hättest verdienen können. Noch einmal anders ausgedrückt: Wenn du einen Monat länger zuhause geblieben wärst und gespart hättest, dann hättest du drei Monate unbeschwert reisen können.
Diese Rechnung stimmt natürlich nicht ganz, weil du in Europa mehr ausgibst als in Drittweltländern. Zudem bist du während den genannten vier Monaten irgendwo als digitaler Nomade unterwegs. Da du mit großer Wahrscheinlichkeit nicht an Büro-Arbeitszeiten gebunden bist, kannst du auch einmal einen Nachmittag frei nehmen und etwas besichtigen oder nach der Arbeit mit Einheimischen ein Bier trinken. Aber du wirst trotzdem einen beträchtlichen Teil deiner Zeit vor dem Computer verbringen statt mit Reisen. Ich habe Freunde, die nicht einmal eine Kamera mitnehmen, weil sie finden, dass es ihre Reise ruiniert, wenn sie alles nur durch die Linse sehen. Was würden die wohl zu digitalen Nomaden sagen?
Die Mär von der Freiheit
Auch wenn du als digitaler Nomade Reisen und Arbeiten verbinden kannst, gewinnst du dadurch nicht unbedingt deine Freiheit. Nachdem ich meine Stelle in der Redaktion eines chinesischen Nachrichtenverlags kündete, konnte ich dort weiterhin frei mitarbeiten. Meine Aufgabe bestand darin, jeweils am Nachmittag ein paar Stunden daheim online zu sein und Nachrichten zu übersetzen und zu redigieren. Eine ideale Voraussetzung zum Reisen, wie ich mir zunächst ausmalte.
Doch mit dieser Aufgabe kam auch die Verantwortung. Ich konnte jeweils am Morgen machen, was ich wollte; aber bis 17 Uhr musste ich alle Texte zurückgeschickt haben. Wenn ich sie später gemailt hätte, würde dies bedeuten, dass einer meiner früheren Arbeitskollegen im Büro auf meine Antwort warten und auf seinen Feierabend verzichten muss.
In Indien musste ich jedoch feststellen, wie sehr mich diese Arbeit einschränkte. Ich konnte zum Beispiel nicht einfach den nächsten Zug von Delhi nach Kalkutta nehmen, denn er braucht über 20 Stunden und hätte mir das Arbeiten verunmöglicht. Ortswechsel über längere Distanzen waren somit nur am Wochenende möglich und auch kürzere Distanzen waren nur mit großem Aufwand zu bewerkstelligen.
Ich musste deswegen unter der Woche häufig Nachtbusse nehmen und kam dann irgendwo morgens um vier in den schäbigsten Gegenden von indischen Großstädten an. Jedes Mal, wenn es mit der Zeit knapp wurde, saß ich wie auf Nadeln. Mehr als einmal habe ich meine Arbeit verflucht, zumal ich mit meinem halben chinesischen Lohn in Indien ohnehin nur gerade knapp über die Runden kam.
Deine Reise ist vorbei, bevor das Geschäft läuft
Ich gebe zu: Meine Arbeit war nicht gerade ideal zum Reisen und ich hätte sicherlich in anderen Ländern mit einer besseren Infrastruktur ein entspannteres Leben führen können. Aber als ich losfuhr war dies die einzige Art und Weise, wie ich auf der Reise ein regelmäßiges Einkommen haben konnte. Es gibt natürlich auch viele andere Möglichkeiten, um als digitaler Nomade etwas zu verdienen. Patrick von 101places hat vor kurzem auf seinem Blog eine interessante und insprierende Umfrage dazu gemacht, welcher Nomade wie seine Brötchen verdient.
Zum Mantra der digitalen Nomaden gehört die Empfehlung, mit einem eigenen Reiseblog Geld zu verdienen. Es gibt wohl auch unter den deutschsprachigen Reisebloggern eine Reihe von Autoren, die über ihre Blogs nennenswerte Einkünfte erzielen. Aber ein Blog ist ein Geschäftsmodel, das erst langfristig rentiert. Die meisten Blogger sprechen davon, dass Sie erst nach einem Jahr eine so große Reichweite erreichten, die es ihnen erlauben würde, Werbung und gesponserte Beiträge zu lukrativen Preisen zu verkaufen.
Was heißt das für angehende Nomaden? Wenn du eine Reise von „nur“ einem Jahr planst, wird deine Seite frühestens dann Gewinn abwerfen, wenn du wieder zuhause bist und einen Job hast, der es dir nicht mehr erlaubt, deinen Blog zu pflegen. Die Entwicklung mit den Digitalen Nomaden ist noch recht jung und es wird sich erst noch zeigen müssen, wie viele der jungen Nomaden auch noch in ein paar Jahren diesen Lebensstil pflegen. Einige werden es sicher sein. Aber viele werden nach einigen Jahren des Wanderlebens wieder zurückkehren und eine Familie gründen.
Wieso das Schreiben über den digitalen Nomadismus einem Schneeball-Prinzip folgt
Lustigerweise ist gerade heute ein Artikel von Bloggerkollege Johannes erschienen, in dem er sich über das „Heilsversprechen der digitalen Nomaden“ ausließ – einer der wenigen kritischen Beiträge unter der Vielzahl von Artikeln über den digitalen Nomadismus. Wie kommt es, dass sich nur so wenige kritisch zum Thema äußern?
Der digitale Nomadismus hat offenbar etwas Anziehendes. Er steht für Freiheit und Selbstbestimmtheit – also zentrale Werte vieler Reisender. Allerdings glaube ich, dass es auch einen anderen Grund hat, dass so viele Blogger diesen Lebensentwurf dermaßen zelebrieren. Es lässt sich zwar mit einem Blog übers Reisen sicherlich Geld verdienen. Doch mit einem Blog übers Geldverdienen durchs Bloggen lässt sich sogar noch mehr Geld verdienen. Mittlerweile finden für Reiseblogger sogar richtige Blogcamps statt.
Derzeit scheint es ein großes Interesse am Geldverdienen mit Reiseblogs zu geben – zumindest wird oft darüber geschrieben. Das Problem ist jedoch, wenn nun jeder Reiseblogger übers Geldverdienen mit Reiseblogs schreiben würde, gibt es bald keine interessierten Leser mehr. Diese Nische ist meiner Ansicht nach von ein paar großen Namen der Bloggerszene besetzt und wer jetzt noch auf dieses Pferd setzen will, muss sehr innovativ sein. Genauso wie das Schneeballprinzip ab einer gewissen Größe zwingend scheitert, wird auch das Thema digitaler Nomadismus irgendwann kein Wind mehr in den Segeln haben.
Zum ersten Mal hier? Dann lese hier, worum es in diesem Blog geht. Wenn dir dieser Artikel gefallen hat, dann solltest du dich unbedingt beim monatlichen Newsletter einschreiben, damit du künftig nichts mehr verpasst.
Hi Oli,
das kann ich so nicht bestätigen. Na klar, ist für jeden Selbständigen aller Anfang schwer und es wäre leichter, in der Festanstellung zu bleiben. Vielleicht verdienen viele auch tatsächlich nicht genauso viel, fühlen sich aber trotzdem besser mit der neuen Situation.
Ich denke aber in jedem Fall, dass die in den Raum geworfene Zahl von 1.000 Euro / Monat nicht stimmt. Florian von Flocutus ist auch tatsächlich ein ganz schlechtes Beispiel, denn er macht ja in seinem Blog keinen Hehl daraus, dass er überhaupt keine Lust hat, zu arbeiten.
Ich selbst verdiene mehr als 95% der Festangestellten. Ich bin sicherlich auch nicht der Normalfall, aber genauso gibt es etliche Leute, die von ihrer digitalen Arbeit sehr gut leben können. Es ist ja auch ein Irrglaube, dass digitales Nomadentum immer mit einem Reiseblog verbunden sein muss. Die Mehrheit der DN hat überhaupt keinen Reiseblog und fliegt daher bei den meisten Menschen völlig unter dem Radar.
Viele Grüße,
Patrick
Hallo Patrick,
das mit dem Reiseblog war ein Beispiel. Mir ist schon klar, dass dies nicht die einzige Möglichkeit ist, ortsunabhängig zu arbeiten – nicht zuletzt deswegen habe ich ja auch deine Umfrage verlinkt. Aber das Prinzip bleibt das gleiche: Egal, welches Business du aufbaust, du wirst eine Weile brauchen, bis es läuft. Und wenn du nicht ganz sicher bist, dass du diesen Lebensstil für viele Jahre führen willst, steht die Chance gut, dass du bereits von der Reise zurück bist, bevor das Geschäft gut läuft.
Dass die genannten 1000 Euro ganz falsch sind, das ist gut möglich. Die Spannweite ist ja gewiss gewaltig. (Falls du oder sonst jemand gerade ein besseres Beispiel als Florian zu Hand hat, verlinke ich das auch gerne.) Nur muss man sich – so finde ich – bereits im Vorfeld überlegen, welche Verdienstmöglichkeiten man mit seinem Geschäftsmodell im besten Fall hat. Und wenn dabei wirklich nicht mehr als 1000 Euro rausschauen, fährt man unter Umständen eben doch besser, wenn man in paar Monate länger arbeitet und danach ganz einfach die Ferien geniesst.
Übrigens, sehe ich bei all den vielen neuen Reiseblogs, die sich auch dem digitalen Nomadismus widmen, tatsächlich so gut wie nie andere Geschäftsmodelle als das Bloggen – verbunden mit einem bescheidenen Leben.
Beste Grüsse nach Mexiko,
Oliver
Patrick hat völlig Recht, dass ich kein gutes Beispiel bin, weil mein Fokus ganz klar Minimalismus ist, also Geld sparen statt Geld verdienen – a penny saved is a penny earned. Tim von Earthcity postet neuerdings seine Einnahmen, das ist repräsentativer, v.a. diesen Monat, wenn er dann auf Achse ist.
Mich stresst das nebenbei Arbeiten nur selten, weil ich aktiv Jobs suche mit kurzer Laufzeit und ohne Kundenbindung. Enge Deadlines oder wiederkehrende Termine taugen mir gar nicht. Das sind dann zwar die Jobs, die am wenigsten zahlen, aber das ist mir das fette Grinsen wert, mit dem ich jeden Morgen aufwache.
Wie schon erwähnt, selbstständig arbeiten ist generell zu Beginn nicht so einfach. aber ja, kurze Jobs, Projektbasiert arbeiten, ist sicher vorteilhaft. Außerdem gibt es auch noch die Möglichkeit eine virutelles Büro zu nutzen, da kann man überall auf der Welt sein, braucht keinen Wohnsitz und hat aber für gar nicht so viel Geld eine „Geschäftsadresse“.
Gewisse Fixkosten sind sowieso vorhanden, aber die kann man auch umlagern.
Ich glaube es ist schon essentiell, ob man denkt ich spare, oder ich verdiene.. hm..
ich arbeite allerdings auch lieber an Projekten, die mir am Herzen liegen, auch wenn ich dabei weniger verdiene.
hallo oliver, ich bin froh, dass das thema zunehmend kritischer diskutiert wird. auch wenn ich selber einen reiseblog betreibe, schreckt mich das modell digitaler nomade auch aus anderen gründen eher ab.
wie in klaus beitrag auf reisedepeschen berichtet, gehören zum leben ausser geld ja auch noch ein paar andere anspekte, wie freunde, heimat, familie etc. die idee herumzureisen und damit geld zu verdienen ist sicher eine feine sache, aber nur bis zu einem gewissen alter. irgendwann möchte man ja vielleicht auch mal was richtiges lernen / studieren etc. oder wie in meinem fall, hat man einen beruf den man gerne ausübt, und der einem deutlich mehr einbringt als jedes bloggen. was mir in der diskussion aber noch fehlt ist der aspekt der ‚käuflichkeit‘. ich hatte schon mehrmals anfragen, ob ich über diese oder jenes schreiben möchte, zu einem sehr sehr kleinen betrag (ich kenn mich mit den honoraren etwas aus, weil ich als gestalterin seit jahren im journalismus arbeite) das bedeutet dann im klartext, ich reise an einen ort, der mich vielleicht garnicht interessiert, um für eine minisumme, einen leidenschaftlich positiven text über etwas zu schreiben, was ich vielleicht sogar schlecht finde. tut mir leid, dass ruiniert mir zumindest jeden spass. dann nehm ich mir lieber die freiheit, monatelang mit erspartem geld durch die welt zu reisen, ohne meine seele an irgendwelche firmen zu verkaufen, für summen, mit denen ich mir in deutschland gerade mal ein abendessen kaufen kann.
liebe grüße aus hamburg
in vorfreude auf taiwan
Danke für diesen Beitrag! Bei reisedepeschen(.)de habe ich gerade auch einen interessanten Artikel gefunden, der die (emotionalen) Schattenseiten dieses Lebensstils betrachtet.
Allerdings glaube ich – wie ich auch dort im Kommentar geschrieben habe – , dass es hier vielleicht auch verschiedene (digitale) „Generationen“ sind, die aufeinanderprallen: Viele dieser „Nomaden“ sind sehr jung, fangen gerade an, ihre Reiseträume zu verwirklichen. Hätte ICH damals die Möglichkeiten gehabt, ich wäre unerträglich gewesen vor lauter Enthusiasmus bei DEN Möglichkeiten heute, ohne Geld zu reisen (und dabei vielleicht sogar ein klitzekleines bisschen Geld zu verdienen)! Von ihnen kann man keine allzu kritischen Artikel zum Thema erwarten, die sehen alles noch durch die rosarote Brille. Ginge mir genauso in dem Alter, am Anfang.
Trotzdem – oder gerade deshalb – finde ich es gut, wenn es auch distanziertere, kritische Artikel zum „Nomadentum“ gibt – einfach wegen der Ausgewogenheit und um Enttäuschungen aufgrund überhöhter Erwartungen vorzubeugen. Denn es stimmt: Reich wird man als „Nomade“selten, meistens ist es verdammt viel Arbeit für wenig Geld. Aber in manchen Lebensphasen ist das ja auch ok, wenn es „der Traumjob“ ist…
Prinzipiell wird mir die derzeitige Euphorie, die durch das Netz spült auch ein bißchen unheimlich oder beginnt mich zu nerven, andererseits wird Beruf, Eigenheim, 2,3 Kinder und Eheleben ja auch sehr gehypet (Hollywood usw.)
Das im Leben nicht alles immer nur eitel Sonnenschein ist, sollte auch jedem klar sein, aber es gibt verschiedene Lebensentwürfe und den, keinen festen Ort zu haben, an den man zurückkehrt, finde ich extrem attraktiv und für mich derzeit das einzig wahre.
Darum habe ich im Mai diesen Jahres angefangen, online zu arbeiten (Übersetzungen Deutsch → Englisch) und jetzt im September angefangen open end durch die Welt zu reisen.
Und nachdem der erste Monat nun vorbei ist, sieht es sehr rosig aus bisher (siehe Blog). Das sind jetzt (noch) keine Langzeiterfahrungen, aber ich kann mir mit einer Stunde arbeit am Tag diesen Tag finanzieren.
Es kann also nicht die Rede davon sein, daß ich die meiste Zeit auf der Reise vor dem Laptop verbringe.
Auch bin ich nicht auf instabiles WLAN angewiesen, sondern kann mit einer lokalen SIM-Karte und Datentarif überall und jederzeit ins Internet (der Preis dafür ist im Verdienst mit eingerechnet). Eine zwanzigstündige Zugfahrt in Indien wäre also garkein Problem, solange der Laptop Akku hält. Ich hätte sogar die Möglichkeit, drei, vier Stunden zu arbeiten.
Natürlich ist es Outsourcing, aber in gewisser Weise habe ich das in Deutschland mit einem „richtigen“ Job auch schon betrieben. Mir war nach der Ausbildung klar, daß ich auf keinen Fall Vollzeit als Krankenpfleger arbeiten will und daher nur mit 75% gearbeitet. Durch das fehlende Geld habe ich mir Lebensqualität gekauft, Freizeit. Natürlich konnte ich mir dann viele Sachen nicht leisten, aber der Preis, den ich dafür hätte zahlen müssen (in Form von noch mehr Lebenszeit am Arbeitsplatz „vergeuden“) war mir zu hoch.
So ist es auch jetzt, je weniger Zeit ich arbeiten muß, desto besser ist mein Leben. Da verzichte ich dann auch gerne auf Japan und habe dafür 23 Stunden am Tag für mich in einem billigeren Land, wo es auch schön ist. Oder ich entscheide mich, doch 2 Stunden am Tag zu „opfern“ um Japan zu sehen …
Vielen Dank für die Kommentare. Ich denke, dass der Hinweis von Maike auf die unterschiedlichen Generationen durchaus seine Gültigkeit hat. Dazu kommt, dass es am Anfang der Berufskarriere auch leichter ist, den eigenen Weg zu finden. In meinem Alter muss ich mir schon langsam Gedanken darüber machen, wie ich meine Pensionskasse füllen kann. Schliesslich möchte ich mit 80 Jahren nicht deswegen in Indien siitzen, weil ich mir die Schweiz nicht mehr leisten kann.
Stabilität und Familie sind gewiss auch Punkte, die in zunehmenden Alter wichtiger werden. Für mich ist Heimat kein grosses Thema. Aber vielleicht kommt das ja noch.
Dass Dirk von einer Stunde Arbeit einen Tag leben kann, finde ich toll – ich hab deswegen auch gleich noch den Link zu seinem monatlichen Kassensturz in den Beitrag eingebaut. Allerdings habe ich den Eindruck, dass die Rechnung nicht so ganz stimmt. Ich sehe zum Beispiel in der Abrechnung nicht, was er für die Krankenkasse ausgibt. Ebenfalls sind da keine Rücklagen für die Zukunft drin. Es muss sich ja nicht jeder ein Haus kaufen, aber es ist sicherlich nicht falsch, sich ein paar Ersparnisse für die Zukunft anzulegen.
Da könnte man mich ja beinahe in den Topf der Schönredner schmeißen, aber ich habe die „Fixkosten“ tatsächlich einfach vergessen − vor lauter Tagesbudget ausrechnen und Einnahmen zusammensuchen. Wenn ich genug Muse finde, baue ich das noch nachträglich ein, ansonsten gelobe ich Besserung zum nächsten Kassensturz. Tatsächlich gehen nochmal 120 € für „Versicherungen und artverwandte Leistungen“ ab.
Nichts würde mir ferner liegen, als dich in irgendeinen Topf schmeissen zu wollen. Nur habe ich das Gefühl, dass du weitaus mehr als 60 Minuten pro Tag arbeiten musst, um sämtliche Ausgaben zu decken und langfristig keinen Schaden bei der Altersvorsoge zu nehmen. Ich schätze mal, dass du bei deinem Stundenlohn mindestens drei bis vier Stunden pro Wochentag übersetzen müsstest, insbesondere wenn du die 20 Jahresurlaubstage und die Feiertage ebenfalls frei nehmen wolltest. Und wenn das so wäre, dann bist du bereits im Bereich, wo man sich fragen kann, ob es den Aufwand wert ist. Das kann ich für dich nicht beantworten. Vermutlich würdest du ohnehin ja sagen, schliesslich hast du dich für dieses Leben entschieden. Aber ich finde, dass man solche Verdienstmöglichkeiten durchaus kritisch hinterfragen darf.
Daß Du mich nicht in einen Topf wirfst, weiß ich, Oliver!
Zum Schaden bei der Altersvorsorge möchte ich den Berater der Deutschen Rentenversicherung zitieren, bei dem ich vor Abreise war: „Vergessen Sie die paar Euro, die Sie weniger kriegen. Machen Sie das jetzt, das ist mehr wert!“
Ich habe in den letzten zehn Jahren so viele Leute in den Tod begleitet, die das Rentenalter trotz fleißigem Arbeiten nicht erreicht haben, daß ich mir darüber nicht viel Sorgen mache und lieber auch deren Rat annehme und JETZT lebe.
Urlaub, Wochenende und Feiertage brauche ich bei meinem dem Arbeitsaufkommen nicht, die habe ich quasi ständig.
Tatsächlich sind private Altersvorsorge und Krankenversicherung mit 12 Minuten täglichem Arbeiten zu finanzieren (6 Stunden im Monat).
Außerdem ist es ja kein Aufwand, denn Arbeiten müsste ich in Deutschland auch, nur würde ich da den ganzen Tag frieren, nicht tauchen, hätte Rückenschmerzen und Frust von der Arbeit und würde meine Freunde auch nicht sehen, weil wir alle vor lauter Arbeit keine Zeit und Lust haben, was zu machen.
Während ich hier Sonne genieße, tauche, nette Menschen treffe, von meinem Onkel mit Familie besucht werde.
Dazu kostet letzeres noch viel weniger als ersteres. Für mich eine leichte Wahl.
Klingt überzeugend! :)
Grundsätzlich muss man glaube ich von dem Gedanken weg, dass digitale Nomaden nur einfachste Arbeiten verrichten können. Übersetzungen und einfache Texte sind wirklich schlecht bezahlt. Da kommt letztendlich nie viel zusammen und es kann keine dauerhafte Lösung sein. Es ist immerhin ein sehr leichter Start in die Selbständigkeit. Für mich wäre es allerdings nichts. Ich möchte nicht um jeden Preis selbständig sein und um die Welt reisen.
Ich denke aber, dass das nur Randerscheinungen sind oder eben die Jobs einiger Einsteiger. Andere Nomaden sind durchaus sehr qualifiziert. Ich lebe mehr oder weniger von eigenen Websites, könnte aber auch mehr mein Know How verkaufen. Ich bin Online Marketer und hätte kein Problem, einen Tagessatz von 600 Euro und mehr durchzusetzen.
Wenn man qualifiziert ist, sind Übersetzungen nicht schlecht bezahlt. Ich bin Jurist mit internationaler Berufserfahrung und übersetze juristische Texte (Deutsch und Englisch), seit ich meine Rechtsanwaltskanzlei aufgegeben habe, um durch die Welt zu reisen. Wenn ich einen Tag durcharbeite, kann ich 200 EUR verdienen, das reicht für die Monatsmiete in vielen Ländern.
Ich arbeite gerne schubweise, also ein paar Tage am Stück (v.a. wenn es regnet), und dann habe ich genug verdient für den Rest des Monats und muß dann auch nicht mehr online sein.
Eine Antwort von jemandem, der das Leben als digitaler Nomade super findet:
Warum das Leben als digitaler Nomade Nichts für Dich ist
http://www.flocutus.de/warum-digitale-nomadentum-nichts-fuer-dich-istwhy-the-life-of-a-digital-nomad-is-not-for-you/
Lieber Oli
Ich finde den Beitrag sehr spannend und kritisch/ehrlich und habe ihn mit Interesse gelesen. Persönlich fand ich auch, dass ich ganz anders reise und ganz anders auf Menschen zugehe, wenn daraus eine Story geschrieben werden „muss“. D.h. wenn ich in erster Linie reise und sich danach vielleicht noch eine Story ergibt, ist das anders, als wenn ich reise und die Stories „suche“. Ich will nicht sagen das eine sei falsch oder richtig, aber persönlich war es mir viel wert zu reisen und dann an die Story zu denken. Mir hatten mal ein paar freudige Leser angeboten, mich zu sponsoren, damit ich noch viel länger reisen und schreiben würde, aber das wollte ich nicht.
Dein anderer Punkt von wegen jeden Tag müssen, kenne ich auch gut. Jedoch in einem anderen Zusammenhang und zwar dem Unterrichten unterwegs unserer Kinder. Das hatte auch einen grossen Schatten über unsere Freiheit gelegt. Und auch wenn wir ab und zu spontan beschlossen hatten, an diesem Tag kein home, resp. road schooling zu machen, kam dann gleich so ein Teufelchen auf die Schulter, das uns mahnte, es schleunigst nachzuholen.
Am freisten und unbekümmersten waren all jene Reisen, bei denen ich nicht dauernd darüber berichtete und die Kinder noch nicht schulreif waren oder in den Schulferien. Am liebsten sogar jene Reisen ohne Internet/Handy… Ich habe lustigerweise in den letzten Tagen viel über das Thema sesshaft sein nachgedacht. Wie auch Gabriele schon schreibt, es gibt noch andere Aspekte. In meinem neusten Beitrag habe ich dann auch klar erkannt, dass es Dinge gibt, die ich sehr an einem sesshaften Leben schätze. Und andere Dinge, die ich am Reisen vermisse… alles hat seine Zeit.
Ich wünsche allen digitalen Nomaden, dass es sie zufrieden macht, dass sie glücklich sind und diese Zeit des Lebens geniessen.
Danke Oli für den Beitrag.
Nadine
Nachdem ich intensiv einige Zeit die Reiseblogs gelesen habe laufen sie sich für mich inzwischen tot. Neue Informationen kommen nur bei wenigen dazu und gegenseitige Interviews zum eigenen Leben erschöpfen sich auch irgendwann.
Viel spannender finde ich als Nicht-DN und damit wohl auch Zielgruppe für Annoncen detaillierte Infos zu bestimmten Gebieten, Einblicke in den Alltag der Einheimischen oder Interviews mit größerer Reichweite. Eben speziell auch von Reisenden oder Einheimischen, die man nicht aus dem Internet kennt, die keine Blogs schreiben. Reiseblogger bloggen über ihre Reiseerlebnisse – oder bloggen sie reisend?
Für mich wiederholt sich auf den Seiten der DN-Gemeinde zu viel.
Wichtig: nicht auf jedem Blog gleich und nicht auf manchen immer. Aber die Tendenz fühlt sich so an.
Großes Lob an dich! Das ist der beste Artikel den ich seit langem gelesen habe…. Du hast in allen Punkten absolut recht, vor allem mit dem Schneeballprinzip. Die ersten sind erfolgreich und schreiben dann wie toll es ist und das es jeder schaffen kann etc. Die meisten bieten dann irgendwelche Workshops an, wie es jeder schaffen kann oder Bücher…
Ich habe vor ca. drei Monaten angefangen Reiseblogs zu lesen und nach kurzer Zeit musste ich feststellen, dass sich die meisten absolut ähneln. Folgende Themen kann ich garnicht mehr sehen:
– Meine super tolle, für jeden zu empfehlende Packliste
-Die DAB Kreditkarte, die muss wirklich jeder bei Reisen dabeihaben und zur Sicherheit am besten noch eine zweite anschaffen
-Wie spare ich vor und während der Reise
-Wie mich die DAB Kreditkarte während meinem letzten Trip rettete und Sie auch für Dich ein Lebensretter sein kann
-….
Die meisten Reiseblogs haben zu 80% identische Themen! Sorry wenn ich das sage, aber kaum ein Reisebloger schafft wirklichen Mehrwert. Entweder schreiben diese oberflächig über Länder und Städe oder interviewen sich gegenseitig…
Als ich z.B. letztes Jahr in die USA für drei Monate gereist bin, habe ich mir folgende Fragen gestellt:
-Was ist der kostengünstigste und bequemste Transfer vom Flughafen zum Hotel?
-Gibt es eine Wochenfahrkarte für San Francisco und komme ich mit den öffentlichen Transportwesen zu den schönsten Orten?
-Welche Campgrounds sind empfehlenswert und wo kann ich diese buchen?
-Welche zwei bis drei Trams sind die besten im Zion N.P.
-In welcher Gegend ist es am vorteilhaftesten ein Hotel zu buchen?
-….
Das sind fragen die mich und andere interessieren und nicht oberflächig etwas zu den USA oder anderen Ländern schreiben, Stichwort: Mehr Insidertipps geben. An die Reiseblogger unter euch: Startet doch eine Umfrage, welche Informationen bzw. Artikel Eure Leser sich wünschen würden.
Auch ist die missionarische Eifer einiger ist schon beängstigend, da schreiben sie wie toll sie doch sind und das alle anderen so doof sind und in Deutschland einen 9-to-5 Job nachgehen. Und im nächsten Artikel möchten diese Blogger dann einem die DAB-Karte andrehen oder irgendwelche Sachen bei amazon.
Mit meiner Kritik möchte ich keinen verärgern, sondern nur Denkanstösse geben. Jeder soll schließlich Leben wie er es für richtig hält. Allerdings sehe ich öfters zwei Sachen die mich stören:
1. Leute die einer normalen Tätigkeit nachgehen werden oft, natürlich nicht immer, als verstörend und eigenartig bezeichnet. Aber wenn alle Reiseblogger oder Internetmarketer wären, wer sollte dann die Afilliate Produkte kaufen?
2. Die „ich lege nichts für meine Rente zurück und Krankenkasse JA, aber bitte so günstig wie mögich“ Einstellung. Falls etwas passieren sollte kann ja die Allgemeinheit für mich zahlen. Zum einen lachen sich einige kaputt wie doof doch andere sind und einen 9-to-5 Job nachgehen, aber möchten dann von deren Sozialversicherungsbeiträgen profitieren….
Justmy2Cent
Erstmals vielen Dank fürs Lob, Konstantin.
Ich gebe dir grundsätzlich recht: Es ist ein Problem, dass viele (aber sicherlich nicht alle) Reiseblogs kaum unterscheidbar sind. Meiner Meinung nach sind das aber vor allem Projekte, die noch relativ jung sind. Sobald man als Blogger eine gewisse Erfahrung hat und auch über eine bestimmte Grösse verfügt, kann und muss man eigene und kreativere Wege zu Monetarisierung finden.
Liebe Grüsse,
Oli
Habe Deinen Artikel gern gelesen!
Mit dem Schreiben habe ich nie versucht Geld zu verdienen, jedoch im letzten Jahr einen fast(!) täglich bedienten Blog geschrieben während einer 3-monatigen USA-Reise.
Das Schreiben während der Reise hatte mehrere Funktionen für mich.
Einerseits war es innerhalb der grossen Freiheit, die auch schnell zur grossen Beliebigkeit werden kann, ein willkommenes „Muss“, etwas, das dem Struktur gab.
Dann war es auch einfach eine Ausdrucksform für mich, denn ich war allein unterwegs, hatte niemandem mit dem ich meine Gedanken teilen konnte. Nachdem ich den ganzen Tag bereits über einen Artikel nachgedacht hatte während ich fuhr, explodierte ich Abends oft regelrecht und schrieb teils wie im Fieber … es musste einfach raus.
Dieses neue Gleichgewicht von Unabhängigkeit, Alleinsein und Verpflichtung (alles bewusst auferlegt) hatte so einen ganz eigenen Sog, dem ich mich die 3 Monate hingab.
Ich kann mir vorstellen, wenn dann noch die Komponente, Geld damit verdienen zu müssen, dazukommt, kriegt das alles nochmals einen ganz anderen Drive.
Nach den 3 Monaten war ich erstmal ausgepumpt was das Schreiben betrifft. Das war auch gut so!
Wenn ich allerdings damit Geld verdienen müsste, dann kann ich mir das nicht mehr leisten, ausgepumpt zu sein.
… und dann ev. noch für 5000$ im Jahr …. nein danke, da mach ich lieber meinen Job in der Schweiz.
Soweit meine Gedanke zu Deinem Artikel
Gruss vom Tellerwäscher
Hallo Tellerwäscher,
ganz meine Meinung. Es ist ja auch eine ganz andere Art des Schreiben, wenn man hauptsächlich für sich bloggt und eigentlich eine Art Online-Tagebuch führt, oder ob man Texte für unbekannte Leser schreibt und dabei auch noch versucht, ihnen das eine oder andere Produkt anzudrehen… :)
Allerdings muss man hier auch sagen: Es ist möglich, mit einem Blog weitaus mehr zu verdienen als die genannten 5000 Euro. Aber das braucht halt einen sehr langen Atem, der sich ganz sicher nicht lohnt, wenn man nur vor hat, ein Jahr rumzureisen.
Gruss,
Oliver
Danke für diesen Beitrag. Ich selbst betreibe einige Websiteprojekte und verdiene damit recht anständig (neben meinem gut bezahlten Job). Ich plane aktuell nurnoch meine Webprojekte zu betreuen und nebenher zu reisen.
Um ehrlich zu sein hingen mir die ganzen „So kannst du frei und unabhängig Leben“ (oder ehrlich reduziert „15 Dinge mit meinen Affiliate Links die ich mit 3 Links zu Seiten anderer befreundeter Reiseblogger verlinkt habe“) Artikel ziemlich früh zum Hals raus. Die einzige Freiheit die sich die digitalen Nomaden erkaufen konnten ist es von überall aus zu arbeiten – aber um nicht am Ende gescheitert und Pleite am anderen Ende der Welt zu stranden ist das Arbeitspensum sicherlich deutlich größer als 2 Stunden am Tag.
Verkauft hier keinen Traum – ein solides Websiteprojekt hochzuziehen kostet tausende Stunden und Bedarf permanenter Betreuung. War so. Ist so. Bleibt so.
Das Büro im Rucksack ist die Zukunft. In der heutigen Zeig kann man all die Dinge machen die damals nicht funktioniert haben. Ein weiteres Beispiel ist ein passiver Online Shop. Wer einmal richtig Zeit für den Shop und das SEO investiert hat, kann dieser sehr gut passiv laufen.
Es gibt dort keine reale Ware sondern dieser ist komplett aus Affiliate Produkten.
Hier schaut euch ein Beispiel an.
http://digitaler-nomaden-shop.com/
Es gibt etliche solche Möglichkeiten.
Ich kenne eine Geschichte von jemanden der mit Webdesign nix am Hut hat.
Es hat seine „Firma“ „Webdesign und Seo Specialist „komplett nach Indien Outgesourct und quasi „nur“ akquise und Koordination gemacht.
Wie bereits erwähnt ….es ist alles möglich man sollte es nur machen. Wichtig dabei ist das man sich mehrere Einkommensströhme aufbaut
Gruß
Vielen Dank für den Kommentar, Sasho.
Da du deinen Shop als Beispiel nennst, möchte ich dich gerne bitten, da mal etwas konkretere Angaben zu machen. Wie viele Stunden hast du denn benötigt, um ihn aufzusetzen und bei Google zu pushen. „richtig Zeit“ klingt für mich nach ziemlich viel Aufwand. Ich nehme mal an, dass du zudem jede Woche ein paar Stunden damit beschäftigt bist, deine Links zu setzen, und dass dein Shop somit nicht 100% passiv ist. Auf der anderen Seite vermute ich mal, dass dein Einkommen nicht zum Überleben reicht und die Seite im besten Fall ein paar hundert Euro erwirtschaftet. Denn ganz ehrlich: Wieso sollte überhaupt jemand dort was einkaufen, wenn man am Ende doch bei Amazon landet, wo die Auswahl viel grösser ist. Aber vielleicht irre ich mich ja auch. Ich würde dir den Erfolg auf alle Fälle gönnen.
Liebe Grüsse,
Oli
Toller Artikel und ich stimme dir fast ueberall zu. Was die meisten (neuen Blogger) nicht verstehen ist das sie zum Produkt werden wie z. B durch das Blogcamp die gewisse Einnahmen durch die Blogs erst ermoeglichen.
Finde es sehr gut das es auch Leute gibt die sich kritisch zu diesem Trend schreiben.
Hallo zusammen,
sehr interessanter Artikel. Vielen Dank dafür!
Ich habe ein Review zum Film „Digitale Nomaden – Deutschland zieht aus“ geschrieben inklusive Verlosung. Ein wirklich sehr guter Film zum Thema, der das Thema auch etwas differenzierter betrachtet als so manch andere Informationsquelle.
Vielleicht für jemanden interessant.
Viele Grüße,
Fabian
Hier findet ihr Jobs für Nomaden: http://digitalnomad-jobfinder.com Wir haben dieses kostenlose Jobbord entwickelt, um es zukünftigen Nomaden einfacher zumachen Jobs zu finden und Projekte möglichst vorrangig innerhalb der Nomaden-Community teilen zu können. Hoffe es hilft. Leon
Digitaler Nomade sein kann wirklich extrem schwer sein manchmal.
Wenn die Auftragslage oder die generelle finanzielle Situation mal nicht passt, kommt man schnell ins Nachdenken. Da kommt einem schon leichte Panik hoch, wenn man dann bedenkt, dass nur irgendetwas noch dazukommen muss (zum Beispiel Handy geht kaputt) und dann ist erstmal alles im Eimer.
Aber letztendlich lohnt sich der Lifestyle einfach dennoch! SO viel kann man mit keiner anderen Arbeitsweise erleben
Danke für Deinen ehrlichen Beitrag. In vielen Punkten gebe ich Dir auch recht.
– Die meisten Tätigkeiten sind für Unqualifizierte. (Der Verdienst für Copy-/Ghostwriting ist aber bspw. wesentlich höher, wenn man über ein Germanstik Studium und eine Tätigkeit bei einer Zeitung nachweisen kann und im akademischen Bereich staubt man ab, wenn man gut ist ;-))
– Ich halte nicht viel davon sich überall digital zu prostituieren. Aber ich liebe ehrliche Blogger! Ich persönlich arbeite seit 5 Jahren erfolgreich im Hintergrund, und das auch in ökonomisch starken Ländern.
– Und kleines Geheimnis, ich verdiene als Unternehmerin mit max. 4-6h Arbeitszeit in vielen Monaten mehr als ich als Sekundarschullehrerin Netto hatte. ;-) Aber ich entschied mich meinen Job zu verlassen, da ich mehr Freiheit haben wollte, daher ist für mich der Verdienst zweitrangig. Sollte ich daher das Bedürfnis auf mehr Freizeit haben, dann räume ich mir diese ein. Sollte ich das Bedürfnis haben als Lehrerin 3-6 Monate irgendwo arbeiten zu wollen (momentan nicht – ich liebe die Selbstständigkeit), kann ich das auch überall auf der Welt tun.
Ergo: Nicht jeder Digitale Nomade ist eine unqualifizierte und unterbezahlte Arbeitskraft, die in armen Ländern hausieren. ;-)
Herzliche Grüße
Letztes Jahr habe ich auch beschlossen, mein Leben ein wenig zu verändern. Ich begann als Freiberufler zu arbeiten und zu reisen. Ich habe auch mehrere Städte in Österreich besucht. Ich mochte Wien, Zalzburg und Graz am meisten. Die für mich angenehmsten Städte waren Linz und Vien. Hier gibt es viele interessante Leute, die nicht dem Standard entsprechen. Es gibt auch viele gemütliche Arbeitsplätze. Ich habe in Bibliotheken, Cafés und Coworking Spaces gearbeitet.
Im Allgemeinen gibt es noch viel mehr zu sagen. Um meine Geschichte informativ zu beenden, kann ich eine Ressource teilen, in der ich einige interessante Orte zum Arbeiten in Wien gefunden habe.
coworking wien
Österreich ist ein wunderbares Land, daher wünsche ich Ihnen, dass Sie Inspiration finden, viel arbeiten und Ihre Ziele erreichen.