Chiang Mai: Drei Tagesausflüge für aktiv Reisende

Verbringst du ein paar Tage in der nordthailändischen Metropole Chiang Mai und möchtest den einen oder anderen Ausflug in die Umgebung unternehmen? Super, denn in diesem Artikel präsentiere ich drei Touren für alle, die es unterwegs etwas aktiver mögen.

Chiang Mai gehörte für mich zu den Highlights meiner diesjährigen Thailandreise. Zwar gewinnt die zweitgrösste Stadt des Landes keinen Schönheitswettbewerb – trotz der vielen Tempel und zahlreicher anderer Sehenswürdigkeiten.

Aber Chiang Mai ist sympathisch. In den verschlafenen Gassen stösst du an jeder Ecke auf ein hübsches Café, eine atmosphärische Jazz- oder Rock-Bar oder auf einen mehr oder weniger edlen Massagesalon. Und wenn dir (was eigentlich fast unmöglich ist) das thailändische Essen zum Hals raushängt, findest du eine vielseitige internationale Küche.

Für mich war Chiang Mai aber vor allem der Ort, an dem ich während eines einwöchigen Massagekurses meine Vorurteile gegenüber Thailand überwinden konnte. Über diese Erfahrung habe ich hier in einem separaten Artikel berichtet.

Am Ende meines Kurses hatte ich ein paar Tage übrig, um Tagesausflüge in die nähere Umgebung von Chiang Mai zu unternehmen. Drei davon möchte ich dir heute vorstellen.

 

Tipp 1: Pedal und Paddel beim Stausee

Aussergewöhnliche Form: Der Buatong-Wasserfall bildete zahlreiche Ablagerungen.
Aussergewöhnliche Form: Der Buatong-Wasserfall bildete zahlreiche Ablagerungen.

Ablauf: Kurz nach acht Uhr wurde ich von einem klimatisierten Van abgeholt. Gemeinsam mit drei anderen Touristen fuhr ich in einer Stunde zum Buatong-Wasserfall, der wegen seines besonders klaren Wassers und der zahlreichen Kaskaden sehr sehenswert ist. Wir hatten rund eine halbe Stunde Zeit, um den Nationalpark rund um das Wunderwerk der Natur zu erkunden. Für die schöne Gegend ist das etwas zu wenig.

Während wir die verschiedenen Abschnitte des Wasserfalls erkundeten (viele Touristen klettern auf dem rauen Stein den Wasserfall hoch), machte das Team von „Spice Roads“ unsere Fahrräder parat. In rund zwei Stunden und mit vielen Zwischenstopps fuhren wir anschliessend an Reisfeldern und Bewässerungskanälen entlang zu einem etwa 20 Kilometer entfernten Stausee.

Hier stiegen wir in ein Boot um. Es brachte uns zu einem Restaurant, das am Ende des Stausees auf einem Floss errichtet worden war. Wir hatten etwa anderthalb Stunden Zeit, um uns reichlich zu verköstigen, im See zu baden und mit dem Kanu um ein nahe gelegenes Inselchen zu paddeln. Gegen fünf Uhr war ich zurück im Hotel.

Baden im Stausee bietet Abkühlung nach der Fahrradfahrt.
Baden im Stausee bietet Abkühlung nach der Fahrradfahrt.

Für wen: Die Tour eignet sich für alle, die gerne etwas aktiver werden, aber –  wie ich – keine Sportskanonen sind. Die Fahrradfahrt empfand ich als relativ entspannt und trotz der grossen Hitze nicht allzu anstrengend.

Wer trotzdem an seinen Fähigkeiten zweifelt: Während der ganzen Tour folgte uns in einigem Abstand ein klimatisierter Minibus mit kühlen Drinks. Wer mit der Hitze nicht klarkommt, hätte die Fahrradtour also jederzeit abbrechen können.

Wichtig zu wissen: Das Buatong-Wasserfall war für mich das Highlight dieser Tour. Auch wenn dir der Sinn nicht nach einer Fahrradtour steht, solltest du diesem selten besuchten Wasserfall eine Chance geben. Am besten erreichst du ihn mit einem Scooter. Alternativ kannst du auch für etwa 1400 Baht ein Songthaew für einen halben Tag mieten.

Wo buchen: Die Tour wird angeboten von Spice Roads und kostet einschliesslich Transfer, Ausrüstung und reichhaltigem Mittagessen um die 100 Euro. Mehr Infos findest du hier. Spice Roads bietet übrigens auch attraktive mehrtägige Fahrradreisen an.

 

Tipp 2: Auf dem Mountain Bike von Chiang Mais Hausberg

Startpunkt Doi Pui: Von hier geht es tausend Meter bergab.
Startpunkt Doi Pui: Von hier geht es tausend Meter bergab.

Ablauf: Gegen 9.30 Uhr brachte mich ein Taxi zum Büro von Chiang Mai Mountain Bike, wo ich zunächst mit einem Helm und Handschuhen ausgerüstet wurde und anschliessend ein Briefing erhielt, was ich auf meiner Tour zu erwarten habe.

Die ursprünglich gebuchte Tour schien mir auf dem vorgeführten Video als Mountainbike-Anfänger etwas waghalsig. Zum Glück konnte ich problemlos auf eine weniger anspruchsvolle Route umbuchen. So landete ich in einer ganz kleinen Gruppe mit zwei Amerikanerinnen aus New Orleans.

In fast eine Stunde brachte uns ein Pickup in die Nähe des Gipfels des über 1600 Meter hohen Doi Pui, dem Hausberg von Chiang Mai. Die Stadt lag nun etwas mehr als 1000 Höhenmeter unter uns. Am Tag meiner Tour war das Tal in dichten Smog gehüllt – scheinbar werden jeweils im Frühling in der Umgebung Felder brandgerodet – so dass vom atemberaubenden Ausblick leider wenig zu sehen war.

Nach einer ersten steilen Abfahrt erreichten wir ein Hmong-Dorf, wo wir eine halbe Stunde über den Markt schlendern konnten. Danach ging es weiter zum Tempel Wat Phra That, den ich vor allem wegen den zahlreichen Details bei der Dekoration sehenswert fand. Eine weitere rasante Abfahrt brachte uns zurück nach Chiang Mai. Etwas nach 15 Uhr erreichte ich das Hotel.

Filigrane Schnitzereien am Tempel Wat Phra That.
Filigrane Schnitzereien am Tempel Wat Phra That.

Für wen: Mountain Bike Chiang Mai bot zum Zeitpunkt meines Besuchs neun unterschiedliche Abfahrten an, die alle vom Doi Pui in die Stadt führen. Die einfachste Route geht ausschliesslich über befestigte Strassen und fast immer abwärts. (Bremsen ist auf Dauer übrigens auch anstrengend!)

Die mittleren und schweren Abfahrten führen dich hingegen auf unbefestigten Wegen durch den Wald und hin und wieder sind auch kleinere Bäche zu durchqueren. Auf vereinzelten Strecken gibt es auch die Möglichkeit, über Hindernisse zu springen.  Am besten lässt du dich im Büro von Mountain Bike Chiang Mai beraten.

Wichtig zu wissen: Chiang Mai ist im März und April extrem heiss. Bei meinem Besuch stieg das Quecksilber jeden Tag auf fast 40 Grad. Der etwa 1600 Meter hohe Berg bietet in dieser Jahreszeit eine angenehme Abkühlung.

Die Fahrt zum Startpunkt erfolgt auf der überdachten Ladefläche eines Pickups, die nur den Blick nach hinten freigibt. Während der fast einstündigen, sehr kurvenreichen Fahrt wurde jedem einzelnen Teilnehmer übel. Achte also darauf, dass du gut frühstückst und bei einem empfindlichen Magen allenfalls Tabletten gegen Reiseübelkeit mitnimmst.

Wo buchen: Die Tour wird angeboten von Chiang Mai Mountain Bike und kostet einschliesslich Transfer, Ausrüstung und einem eher einfachen Mittagessen um die 40 Euro. Mehr Infos findest du hier.

 

Tipp 3: Pflege Dickhäuter im Elefanten Camp

Etwas Überwindung braucht es schon, den Rüssel zu umarmen.
Etwas Überwindung braucht es schon, den Rüssel zu umarmen.

Ablauf: Kurz nach neun Uhr wurde ich im Hotel abgeholt und in rund 45 Minuten fuhren wir in einen Bambuswald auf einem Hügel in der Umgebung von Chiang Mai. Hier befindet sich das Patara Elefanten Camp. Bei meiner Ankunft waren bereits über 20 andere Touristen da und posierten mit verschiedenen Elefanten-Jungen.

Die Besucher wurden in drei Gruppen von jeweils acht Personen aufgeteilt und jedem von uns wurde ein Elefant zugeteilt, den wir einen Tag lang zu pflegen hatten. Ich war für eine schwangere Elefantenkuh zuständig. Zuerst fütterten wir unsere Tiere mit Bananen und Zuckerrohr. Anschliessend ging es in ein Wasserbecken, wo die Tiere abgeschrubbt wurden.

Die Tierpfleger des Camps vermittelten uns jede Menge Wissen: Ein gut gelaunter Elefant wackelt regelmässig mit den Ohren. Ebenfalls müssen beide Seiten des Tieres staubig sein, denn ein gesunder Elefant legt sich zum Schlafen auf den Boden und dreht sich mindestens einmal pro Stunde um. Ein krankes Tier hingegen bevorzugt es, im Stehen zu schlafen.

Wir lernen weiter, dass ein gesundes Tier daran zu erkennen ist, dass es bei den Zehennägeln schwitzt. Als letztes werden wir angewiesen, auf die Zahl und Beschaffenheit der Häufchen zu achten. Mindestens vier müssen es sein. Unser Mahut zerteilt die Hinterlassenschaften eines Tiers und lässt jeden von uns daran riechen. Es duftet überraschenderweise wie frisches Gras. Anschliessend zerdrückt er es mit der Hand, bis Flüssigkeit rausläuft. Ganz genau so müsse der Elefantendung beschaffen sein, erklärt er.

Auf dem Nacken unseres Elefanten konnten wir ins etwa 40 Minuten zum Picknickplatz reiten. Das Essen, das uns erwartete, war unglaublich lecker und reichhaltig. Nach einem weiteren Ritt von zehn Minuten waren wir wieder am Anfangsort. Jeder von uns erhielt eine DVD mit den Bildern des Tages. Kurz nach 15 Uhr war ich zurück im Hotel.

Ab ins Becken: Jeder Besucher darf seinen Elefanten abschrubben.
Ab ins Becken: Jeder Besucher darf seinen Elefanten abschrubben.

Für wen: Die Tagestour zum Patara Elefanten Camp ist angesichts des hohen Preises eigentlich nur etwas für eingefleischte Tierliebhaber. Wer aber den engen Kontakt zu den Dickhäutern sucht, für den wird der Besuch des Camps leicht zum schönsten Tag der ganzen Reise.

Wichtig zu wissen: Elefanten Camps haben häufig keinen besonders guten Ruf. Tierschutzorganisationen betonen regelmässig, dass ein Elefant schwer misshandelt werden muss, um seinen Willen zu brechen. Nur dann ist er bereit, den ganzen touristischen Zirkus mitzumachen. Patara hat deswegen den Fokus auf die weniger problematische Hilfe bei der Pflege der Tiere gelegt.

Jeremy vom Blog Reisewerk hat sich vor seinem Besuch eine richtige Checkliste erarbeitet, um den Zustand der Tiere beurteilen zu können. Das insgesamt sehr positive Resultat findest du hier. Auch auf mich als weniger gut vorbereiteten Laien hat die Patara Elefanten Farm einen guten Eindruck gemacht.

Wo buchen: Die Tour buchst du am besten direkt beim Patara Elefanten Camp. Sie kostet einschliesslich Transfer, persönlichem Betreuer und einem sehr ausgiebigen Mittagessen (sowohl für dich wie auch für deinen Elefanten) um die 150 Euro. Ausserdem erwarten die Betreuer ein Trinkgeld. Mehr Infos findest du hier.

 

Fazit

Die Umgebung von Chiang Mai hat unglaublich viel zu bieten (einen guten Überblick bieten getyourguide.com und tripadvisor.de). Eine weitere Möglichkeit wären die mehrtägigen Trekkings in abgelegene Dörfer, wozu mir auf dieser Reise schlicht die Zeit fehlte, die aber weiterhin auf meiner Liste stehen.

So schön die Fahrradtouren auch waren, besonders gut gefallen hat mir der Besuch des Elefanten-Camps.  Diesen gewaltigen Tieren so nahe zu sein, ist eine beeindruckende und ehrlich gesagt auch eine ziemlich Respekt einflössende Erfahrung, die ich sehr empfehlen kann.

Wenn du also nach deinem Sightseeing-Programm in der Stadt noch ein paar Tage zur Verfügung hast, solltest du dir unbedingt die Zeit nehmen, um auch das Umland zu erkunden. Weitere coole Tipps zum Reiseland Thailand gibts in E-Book „Faszination Thailand“ von meinem Blogger-Kollegen Stefan Diener.

Hinweis: Dieser Beitrag entstand dank einer freundlichen Einladung von Thailand Tourismus Schweiz zu den drei vorgestellten Touren. Meine Meinung ist davon jedoch unbehelligt.

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