Gratis essen und wohnen gegen seine Arbeitskraft

Kirgistan
In vielen Ländern kannst du gratis essen und wohnen, wenn du auf einem Bauernhof mithilfst. Im Bild Feldarbeiter in Kirgistan. Foto: Oliver Zwahlen

Du hast nur wenig Geld für deine Weltreise, möchtest aber so lange wie möglich unterwegs sein? Dann solltest du die Kosten verringern. Möglich ist das beispielweise, indem du gegen Kost und Logis arbeitest. Hier zeige ich dir, wie das geht.

Wer eine gute oder besser gesagt eine gefragte Ausbildung mitbringt, wird in vielen Ländern wenig Probleme haben, eine Arbeit zu finden und die nötigen Papiere zu organsieren. Doch auch jemand der wie ich (ich bin Historiker und Philosoph) nicht gerade die besten Voraussetzungen auf dem Stellenmarkt mitbringt, hat Chancen. Als ich in China war, fand ich relativ schnell und ohne grosse Schwierigkeiten eine feste Stelle als Lektor bei einem chinesischen Verlag. Falls du dich für China interessierst: hier fasse ich in meinem Chinablog zusammen, wie du am besten im Reich der Mitte vorgehst.

Wenn es aber mit einer festen Stelle nicht funktioniert, kannst du immer noch versuchen, schwarz zu arbeiten (was ich aber wegen der geringen doch vorhanden Gefahr nicht empfehlenswert finde) oder du findest eine Aufgabe, wo du gegen Kost und Logis arbeitest. Das hat den Vorteil, dass du dafür in vielen Ländern kein spezielles Arbeitsvisum benötigst. Willst du auf sicher gehen, solltest du die genaue Situation jedoch mit der entsprechenden Botschaft abklären.

Wie finde ich Jobs gegen Kost und Logis?

Wer eine Weile unterwegs ist, stösst immer wieder auf Möglichkeiten. So ist mir einmal in Nordthailand eine Schule für Flüchtlingskinder aus Myanmar begegnet, die Englischlehrer gesucht hat. Wer dort arbeit, kann kostenlos im benachbarten Hotel leben. Wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, hätte ich diese Gelegenheit sicherlich wahrgenommen.

Willst du nicht auf eine solche Gelegenheit warten, musst du gezielt suchen. Internationale Hilfsorganisationen kommen in der Regel nicht in Frage – diese verlangen nämlich häufig eine Gebühr, damit du überhaupt arbeiten darfst. Ich finde das nicht in Ordnung. Aber wer dies trotzdem tun möchte, findet hier verschiedene Angebote zur Vermittlung. Denke daran, dass du insbesondere bei der Freiwilligenarbeit mit den Kindern nicht unbedingt hilfst. Falls dir so etwas vorschwebt solltest du hier lesen, wie du beim Voluntourismus möglichst wenig Schaden anrichtest.

Wwoof: Arbeit auf Bauernhof

Eine gute Anlaufstelle für Arbeit gegen Verpflegung und Unterkunft ist Wwoof. Die Abkürzung steht für Willing Workers On Organic Farms. Die Bewegung nahm ihren Anfang in Australien und Neuseeland – inzwischen gibt es sie jedoch in vielen Ländern.Ging es zu Beginn nur um Arbeit auf organischen Bauernhöfen, gibt es inzwischen die unterschiedlichsten Bereiche, wo du Arbeit finden kannst.

Meistens brauchst du pro Woche bloss fünf Mal jeweils einen halben Tag im Betrieb mitzuhelfen, so dass du Zeit hast, die Gegend etwas zu erkunden. Ein weiterer Vorteil: Da sie Aufgaben selten eine lange Einarbeitung brauchen, musst du dich selten länger als eine Woche binden. Unsere Autorin Rebekka hat hier ihre Erfahrungen geschildert.

Wwoof funktioniert ganz einfach: Gegen eine Gebühr von rund 20 Euro (Anmeldung über die Website von Wwoof) wird man bei der Organisation für ein Jahr Mitglied. Sie berechtigt zu einer Liste mit Höfen und anderen Unternehmen, die sich am Programm beteilig haben. Diese schreibst oder rufst du an – und mit etwas Glück hast du deine sehr rasch „Stelle“gefunden. Wwoof ist allerdings kein Reiseunternehmen. Die Anreise musst du selber organsieren.

Andere Organisationen für Gratisarbeit gegen Kost und Logis

  • Agroimpuls: Praktika für gelernte Gärtner, Floristen, Förster, Bauer usw. Web: http://www.agroimpuls.ch
  • Casa Alianza: Hilft Strassenkindern in Lateinamerika. Web:http://www.casa-alianza.org
  • ICYE: Verrmittelt längere Sozialeinsätze. Web: https://www.icye.ch
  • Peace Brigade: Freiwillige beobachten in Krisengebieten. Web: http://www.peacebrigades.ch
  • Workcamps: Vermittelt Freiwillige zu verschiedenen Projekten. Web: http://www.workcamp.ch/

Eine andere Möglichkeit ist, dass du deine Arbeitskraft gegen eine Meeresüberfahrt tauschst. Das ganze nennt sich dann Hand gegen Koje und erlaubt teilweise sogar, recht lange Strecken kostenlos zurückzulegen. Der Blogger Bruder Leichtfuss überquerte beispielsweise per Anhalter den Atlantik.

Wer nur ohne zu arbeiten, gratis bei Fremden unterkommen will, kann dies über Freundschaftsnetzwerke tun.

Weiterführende Texte

Ich schreibe auf Weltreiseforum immer wieder über Möglichkeiten, sich den Traum einer Langzeitreise auch ohne viel Geld zu verwirklichen. Sollte dies auch dein Traum sein, empfehle ich dir am besten gleich meinen Whatsapp- oder meinen Telegram-Kanal zu abonnieren. Ausserdem kannst du folgende Artikel lesen.

 

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