Testbericht: Nie mehr sprachlos mit dem Vasco Mini 2

(Werbung) Bist du auf der Suche nach einem praktischen und zuverlässigen Taschenübersetzer für deine Reisen? Dann ist vielleicht der Vasco Mini 2 das passende Gerät für dich. Lies in diesem Testbericht, was der speziell für Traveller entwickelte Sprachcomputer alles leistet.

Ob uns die Kommunikation mit den Mitmenschen gelingt oder nicht, das entscheidet über das Erleben einer Reise so stark wie kaum ein zweiter Faktor. Gleichzeitig birgt sie aber auch eine der grössten Unsicherheiten: Werde ich im Dorf in der innermongolischen Steppe jemanden finden, der Englisch spricht, oder werden Zeichnungen und Gebärdensprache ausreichen müssen?

Mehr als einmal habe ich mir ein Gerät gewünscht, bei dem ich auf der einen Seite Deutsch reinsprechen kann und bei dem auf der anderen Seite der Satz so herauskommt, dass ihn mein Gegenüber an jedem Ort der Welt versteht. Die gute Nachricht: So ein Gerät gibt es. Es heisst Vasco Mini 2 und ich durfte es auf meiner Reise nach Rumänien auf Herz und Nieren testen.

Damit neue Leser den Testbericht einordnen können, zuerst ein paar Worte zu mir und meiner Art des Reisens. Ich bin meistens auf eigene Faust unterwegs. Um Guides und Touren mache ich einen Bogen. Unter den Reisezielen interessieren mich vor allem Länder, Regionen und Städte, die touristisch noch nicht so erschlossen sind. Ein bisschen Abenteuer darf es beim Reisen ja noch geben.

Update: Nachfolger des Geräts erschienen

Im November 2020 ist der Nachfolger dieses praktischen Taschen-Übersetzers erschienen. Er hat noch mehr Sprachen und ausserdem eine Bildübersetzung. Lies hier den Testbericht zum Vasco Translator M3.

 

Der Sprachinput

Das Praktische an modernen Sprachcomputern ist, dass man die zu übersetzenden Sätze nicht mehr mühsam eintippen muss, sondern sie einfach einsprechen kann. Daher ist die erste Hürde, dass das Gerät das Gesprochene richtig erkennt.

Bei meinem Test versuche ich es zuerst mit einfachen Fragen wie „Entschuldigung, wo ist die Toilette?“ oder „Um wieviel Uhr fährt dieser Bus los?“. Die Spracherkennung funktioniert perfekt. Das erkenne ich am kleinen Bildschirm, auf dem schriftlich angezeigt wird, was das Gerät verstanden hat. Ich teste mit etwa 20 weiteren einfachen Sätzen, die ich auf Reisen verwenden könnte. Kein einziges Mal haut die Spracherkennung daneben.

Nun werde ich neugierig und versuche die Grenzen auszulotsen. Ich beginne absichtlich etwas zu nuscheln, schnell zu reden und dann das Ganze noch auf Schweizerdeutsch einzusprechen. Während mir die Nuscheltoleranz hoch scheint, beginnt das Gerät bei sehr schnellen Passagen gelegentlich Fehler zu produzieren. Ganz weit daneben lag die Übersetzung beim Schweizerdeutschen – aber da haben bekanntlich auch Menschen Schwierigkeiten.

Da ich nun wissen möchte, wie stark ein Akzent sein darf, um noch verstanden zu werden, versuche ich Fremdsprachen einzusprechen. Zuerst Englisch, anschliessend Chinesisch. Beides funktioniert überraschend zuverlässig, was mich vor allem bei letzterem überraschte. Meine chinesische Aussprache ist alles andere als gut.

Als letztes hole ich „Die Welt als Wille und Vorstellung“ von Arthur Schopenhauer aus dem Bücherregal und lese dem Gerät die grandiose Passage aus der Einleitung vor, in der er seinen Lesern empfiehlt, das Buch als Unterlage gegen wackelige Tische zu verwenden. Mit der sperrigen Sprache des Philosophen hat die Erkennungssoftware Mühe. Besser wird es, wenn ich die Satzzeichen mitdiktiere. Das hängt damit zusammen, dass im Hintergrund eine künstliche Intelligenz mitwirkt. Sie bewertet die aufgenommenen Sätze nach ihrer Plausibilität.

Bei einfachen Sätzen funktioniert das Übersetzen auch in ungewohnten Sprachen wie Rumänisch sehr zuverlässig.

 

Die Übersetzungsqualität

Der Vasco Mini hat zwei frei belegbare Knöpfe, denen man jeweils eine Sprache zuweisen kann. Zum Beispiel links deutsch, rechts Englisch. Das bietet den Vorteil, dass so richtige Gespräche stattfinden können und du nicht nach jeder Antwort in den Einstellungen etwas umstellen musst.

Derzeit beherrscht das Gerät ungefähr 50 Sprachen. Damit erreichst du 90 Prozent der Weltbevölkerung. Per Knopfdruck lässt sich die Software unkompliziert updaten. Laut Hersteller sollen in Zukunft noch weitere Sprachen dazukommen.

Sobald ich den Finger von der Taste nehme, beginnt die Übersetzungssoftware zu arbeiten. In weniger als einer Sekunde ist das Resultat bereits da. Je nach gewählter Sprache erfolgt die Ausgabe ausschliesslich über den Bildschirm oder (in den meisten Fällen) zusätzlich über eine natürlich klingende Sprachausgabe. Wenn du nicht möchtest, dass du mit der Sprachausgabe andere störst, kannst du am Gerät auch einen Kopfhörer anschliessen.

Wie ist die Qualität der Übersetzung? Der Hersteller gibt an, dass die Genauigkeit dank fünf verschiedenen Übersetzungstechnologien bei 96 Prozent liegt. Allerdings ist mir nicht klar, wie dieser Wert berechnet wurde. Generell lässt sich aber sagen, dass es bei einfachen Sätzen kaum Fehler gibt. Je komplexer und mehrdeutiger Sätze werden, desto schneller kommt das Gerät an seine Grenzen.

Beim Nuscheltest geht schon mal was daneben. Hier in Urdu.

 

Die Praktikabilität auf Reisen

Doch was taugt das Gerät im echten Reiseeinsatz? Zwei Tage, nachdem ich in Bukarest angekommen bin, entdecke ich am Bein einen juckenden Hautausschlag. Auf dem Weg zur Apotheke spreche ich meinen Wunsch nach einer passenden Salbe ein und lasse ihn dann der Frau im weissen Kittel vorspielen. Sie schaut mich erst einen Augenblick skeptisch überrascht an und lacht dann lauthals: „Aber hier bei uns im Laden sprechen wir doch alle Englisch.“

Ein Fehlschlag ist dies trotzdem nicht, denn die Verkäuferin beginnt sich für das Gerät und meine Reise durch Rumänien zu interessieren. Nach etwa 20 Minuten verlasse ich das Geschäft mit einen Blatt voller Restaurant- und Reisetipps. Dass der Vasco Mini auch auf diese Weise die Kommunikation fördern kann, haben die Entwickler vermutlich nicht geahnt.

Im Verlaufe der Woche wiederholt sich dieses Erlebnis in verschiedenen Varianten. Die meisten Gesprächspartner konnten Englisch und vereinzelt sogar deutsch. In den restlichen Fällen waren die Begegnungen zu flüchtig, als dass sich daraus ein echtes Gespräch hätte entwickeln können. Das lag allerdings massgeblich an meiner Reisesituation. Wäre ich in Ländern wie Thailand, China oder der Ukraine unterwegs gewesen (also Orte, wo die Menschen einerseits über geringere Fremdsprachenkenntnisse verfügen und gleichzeitig neugieriger sind) wäre der Test sicherlich anders verlaufen.

Eine wichtige Einschränkung auf Reisen gibt es jedoch. Damit die Übersetzungen funktionieren, benötigt der Vasco Mini 2 eine funktionierende Internetverbindung. Um dies zu ermöglichen ist im Gerät eine Daten-Simkarte verbaut, mit der du in 150 Ländern lebenslang kostenlos die Handynetze nutzen kannst. (Nein, surfen und telefonieren geht leider nicht.) Versorgungslücken gibt es vor allem in den weniger besuchten Ländern in Afrika. Allerdings fehlen dort auch die notwenigen Sprachen. Eine Liste der unterstützten Sprachen und Regionen findest du hier.

Derzeit unterstützt der Sprachcomputer rund 50 Sprachen.

Fazit

Der Vasco Mini 2 ist das Gerät, das ich mir immer auf Reisen gewünscht habe. Auch wenn die Übersetzungen nicht immer perfekt gelingen und ich Sätze manchmal zwei Mal einsprechen musste, ermöglicht es doch eine relativ flüssige Konversation, die weit über das hinausgeht, was mittels Gesten möglich wäre.

Wer gerne abseits der üblichen Trampelpfade auf eigene Faust unterwegs ist und dabei die maximale Kommunikation mit den Einheimischen sucht, der kann mit diesem Übersetzungscomputer eigentlich nicht viel falsch machen.

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10 Kommentare

  1. Hi Oli, kannst du etwas zur Leistung der Batterie sagen? Wie lange hält die durch? Muss man das Gerät jeden Tag laden? Gruss, Pete

    1. Hallo Pete,
      ich konnte keine Angaben vom Hersteller hierzu finden und habe das nicht wirklich getestet. Daher kann ich das nur sehr grob beantworten. Bei meiner einwöchigen Reise musste ich das Gerät nur ein Mal laden. Ich würde also sagen, dass die Batterie bei einem nichtexzessiven Gebrauch etwa 3 Tage hält. Der Lithium-ionium hat auf jeden Fall 1200mAh, wenn dir das etwas hilft.
      Gruss,
      Oli

      1. Danke für die Erklärungen. Darf ich noch einmal eine Frage stellen? Und zwar erwähnst du, dass man mit der verbauten SIM-Karte lebenslang das Internet nutzen kann. Kannst du mir erklären, wie ich mir das genau vorstellen muss und was ist den Ländern passiert, in denen diese SIM-Karte nicht funktioniert?

        1. Hallo Pete,

          Damit das Gerät funktioniert, benötigt es eine aktive Internetverbindung. Wieso das so ist, kann ich dir nicht genau sagen. Ich vermute, dass die Übersetzungen einen Big Data und KI-Ansatz haben und deswegen auf eine gewaltige Datenmenge zurückgereifen müssen, um etwas sinnvoll zu übersetzen. Aber wie gesagt, so genau weiss ich das nicht.

          Wie auch immer: Das Gerät hat eine SIM-Karte eingebaut. Die baut in 120 Ländern automatisch das Netz auf und du musst dich um überhaupt nichts kümmern und nichts konfigurieren. Es funktioniert einfach. Wenn du irgendwohin gehst, wo das nicht der Fall ist, kannst du dich dort in ein WLAN einloggen. Am besten kaufst du eine lokale SIM-Karte und verbindest den Übersetzer via Tethering-Option in deinem Handy. Versorgungslücken gibt es aber eigentlich fast nur in Afrika und in Bürgerkriegsländern wie Syrien oder Jemen. Ausserdem sind Versorgungslücken auch möglich, wenn du dich weit abseits der Netzwerke befindest. Aber das sind dann ja auch meistens Orte, wo du das Gerät mangels Menschen eh eher nicht brauchen wirst.

          Hilft das?

  2. Hallo,
    laut einem Gespräch mit dem Vertrieb der Geräte, hat ein Mitarbeiter dort die Batterielaufzeit einmal ausprobiert. Er hat 10 Tage Standby ohne Nutzung, 3-4 Tage bei wenig Nutzung und 6 – 10 Stunden bei intensivem Gebraucht des Mini 2 attestiert.
    Ich habe mir auch einen bestellt, der wird aber erst morgen geliefert.

    Liebe Grüße

    Hartmut

    1. Vielen Dank für den Kommentar. Ja, das entspricht in etwa auch meinen Erfahrungen. Wenn man das Gerät auf einer Reise eher selten braucht, kann man es auch gut einfach bei Bedarf einschalten. Das Hochfahren dauert nicht lange.

  3. Absoluter Müll. Text unterscheidet meistens keinerlei Konjugationen. Vergangenheit gleicher Text wie Zukunft usw. Franz.-Deutsch erkennt nicht einmal Zahlen 1-10. Frechheit soetwas an den Markt zu bringen.

    1. Selbstverständlich ist das Gerät nicht perfekt und macht manchmal Fehler bei der Konjugation usw. Aber wenn du schreibst, dass das Gerät nicht einmal einfache Zahlen erkennt, vermute ich jetzt einfach einmal, dass du das Gerät falsch bedient hast. Vielleicht hast du die falsche Sprache gewählt? Dann erkennt es tatsächlich einfache Worte nicht mehr.

  4. Interessante Sache, aber ich sehe keinen nennenswerten Vorteil gegenüber Smartphone-Apps wie z.B Google translate. Zumal das Gerät stets eine aktive Internetvervindung benötigt und mit 250€ nicht gerade billig ist… Ich habe selbst mitten im Ruhrgebiet manchmal keinen Handyempfang, da würde ich mich in fernen Ländern ja nicht immer drauf verlassen wollen… Eine Offline Funktion halte ich persönlich für ein Übersetzertool für enorm wichtig. Ein Smartphone hat man auf Reisen meist sowieso dabei, entsprechende Apps, die eigentlich alle oben genannten Funktionen, sowie zusätzlich viele weitere (wie z.B. Texterkennung mithilfe der Kamera) unterstützen gibt es meist relativ günstig oder sogar kostenlos, daher sehe ich in diesem Gerät jetzt keine nennenswerte Innovation, vor allem keine, die mir 250€ wert wäre.
    Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren, falls ich was überlesen habe…

    1. Hallo Max,

      das Gerät hat schon ein paar Vorteile gegenüber Smartphone-Apps. Zunächst einmal ist es im Handling viel angenehmer. Es hat echte Knöpfe. Deswegen kann man es jemanden zum Reinsprechen in die Hand geben, ohne dass er versehentlich eine Taste drückt und die App schliesst.

      Bei einem Smartphone musst du entweder teure Roaming-Gebühren zahlen oder eine lokale SIM-Karte kaufen, was je nach Reiseziel und Reisedauer mühsam sein kann – vor allem auch dann, wenn der Sprachübersetzer noch nicht funktioniert. Mit diesem Gerät kommst du an, schaltest es ein und es funktioniert.

      Das Wichtigste ist aber die Übersetzungsqualität. Da hatte ich bei meinem Test das Gefühl, dass sie besser ist als bei den kostenlosen Apps. Aber das ist natürlich sehr schwer objektiv festzumachen, weil ich keinen systematischen Vergleich mit einen grossen Datenmenge gemacht habe.

      Ich finde es ist so ein bisschen wie die Frage, ob man noch eine Digitalkamera braucht, wenn man schon ein Handy hat. Das gehen die Meinungen ja auch auseinander. Den einen ist die etwas bessere Bildqualität und vor allem ein richtiger Suche das Geld wert, anderen nicht. Das muss jeder selber entscheiden.

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