Weltstecker für Reisen: Tipps für den perfekten Adapter

Handy, Kamera, Reiselaptop: Alle deine elektronischen Geräte müssen regelmässig geladen werden. Doch in einer Welt, wo es noch immer keinen weltweiten Standard für Steckdosen gibt, ist das gar nicht so leicht. In diesem Artikel erkläre ich, worauf du beim Kauf eines Weltsteckers/Reiseadapters achten musst.

Es gab einmal eine Zeit, da reichte es, vor einer Reise den Pass und etwas Bargeld einzustecken. Mittlerweile haben die meisten von uns eine mehr oder weniger grosse Sammlung von elektronischen Helferlein dabei – und natürlich müssen die auch immer mal wieder ans Netz, um richtig zu funktionieren.

Bereits innerhalb Europas kommt man damit schnell an seine Grenzen. Grossbritannien, die Schweiz und Deutschland haben beispielsweise Standards, die unter Umständen nicht miteinander kompatibel sind. Hier kommen sogenannte Weltstecker in Spiel. Das sind Strom-Adapter, die es erlauben, einen Stecker auch in Steckdosen zu stöpseln, für die er eigentlich nicht gedacht ist.

In diesem Artikel möchte ich dir helfen, im riesigen Angebot den für dich passenden Adapter oder Weltstecker zu finden. Hierfür gehe ich zunächst auf die Punkte ein, die du beim Kauf eines Adapters beachten solltest, dann erkläre ich, wieso du am besten schon bei der Wahl deiner elektrischen Geräte auf den Stecker achtest und schlage am Ende einige Weltstecker vor, von denen ich denke, dass sie sich besonders gut für Vielreisende eigenen.

 

Worauf du beim Kauf von Weltstecker achten solltest

Es gibt eine Vielzahl von Reiseadaptern und Weltstecker und egal, für welchen du dich letztlich entscheidest, ist es in jedem Fall sinnvoll, diesen bereits von zu Hause mitzubringen. Je nach Reiseziel ist es nämlich überraschend schwer, einen passenden Adapter zu finden.

Wie viele Länder: Die entscheidende Frage ist, wofür du deinen Adapter überhaupt brauchst. Global gibt es etwa 16 unterschiedliche Steckdosennormen. Einige sind untereinander kompatibel, andere kommen nur in Regionen vor, die selten besucht werden. Mit einem Weltstecker, der die drei wichtigsten Profile (USA, UK und AUS) abdeckt, kannst du deswegen bereits den grössten Teil der Welt besuchen. Mit einer grösseren Kompatibilitätsbreite erkaufst du dir Nachteile: Die Adapter sind schwerer, teurer und vor allem auch grösser – was in Steckleisten und Mehrfachdosen in der Wand Platzprobleme verursachen kann. Wirf daher am besten zuerst einen Blick auf die Übersicht über die Steckernormen in allen Ländern.

Kompakt oder Set: Damit einher geht auch die Frage, ob du besser einen kompakten Weltstecker nimmst, bei dem alles in einem Teil ist, oder lieber einen im Form eines mehrteiligen Steckersets. Ersterer ist in der Regel kleiner und leichter, zudem kannst du keine Teile verlieren. Dadurch eignet er sich besonders für Langzeit-Backpacker, die immer alles dabeihaben wollen. Letzterer hingegen dürfte vor allem Reisende ansprechen, die regelmässig kürzer unterwegs sind und immer nur das mitnehmen, was sie gerade brauchen.

Ein- oder beidseitiger Adapter: Weil wir unsere Geräte in der Regel von zuhause mitbringen, verfügen sie meistens über den gleichen Stecker. Deswegen ist vor allem wichtig, dass der „männliche“ Teil des Adapters möglichst flexibel ist. Gute Weltstecker erlauben allerdings auch, Geräte aus unterschiedlichen Ländern anzuschliessen. Das ist praktisch, wenn du auf einer längeren Reise Geräte im Ausland kaufst oder dich gelegentlich mit anderen Reisenden zusammenschliesst.

Anzahl Pole: Die meisten Weltstecker verfügen nur über zwei Pole (also keine Erdung). Wenn das für dich passt: Super! Überlege dir aber im Vorfeld genau, welche Geräte du später anschliessen willst und schau zur Sicherheit nach, ob wirklich keine Geräte darunter sind, die geerdet werden müssen. Siehe dazu auch die Infobox weiter unten. Falls du dreipolige Stecker brauchst, bist du mit einem Bausatz meistens besser beraten.

USB-Anschlüsse: Bessere Weltstecker haben heute häufig USB-Anschlüsse. Wenn du nicht zwei separate Adapter mit dir rumschleppen willst, ist das ein Muss. Mach dir am besten auch gleich Gedanken darüber, wie viele Geräte du maximal gleichzeitig laden möchtest. Die meisten Weltstecker haben zwischen einem und vier USB-Anschlüsse.

Vertiefter Anschluss: Vertiefte Schuko-Stecker bieten eine zusätzliche Sicherheit vor unbeabsichtigten Stromschlägen. Das ist grundsätzlich eine grossartige Sache, auf Reisen aber eher unpraktisch, weil Stecker mit Trafos unter Umständen nicht eingesteckt werden können. Flache Anschlüsse sind deswegen unterwegs eigentlich immer die bessere Wahl.

Sicherung: Vor Jahren hatte ich einen Weltstecker mit einer Schutzkontakt-Sicherung. Auch das ist grundsätzlich eine sinnvolle Sache, da dir dies bei einem Stromschlag das Leben retten kann. Bei mir war es allerdings so, dass die Sicherung ohne erkennbaren Grund innerhalb kurzer Zeit zwei Mal durchgebrannt ist und ich kurz darauf den Deckel der Sicherung verlor, so dass ich den teuren Adapter wegwerfen konnte. Zumindest in Europa sind Fehlstromschutzsicherungen ohnehin bereits im Hausnetz vorgeschrieben, so dass eine Sicherung im Adapter weitgehend redundant ist.

Ausfahrbare Stecker: In letzter Zeit sind mir vermehrt Stromadapter mit ausfahrbaren Steckern aufgefallen. Das ist praktisch, weil dadurch Platz gespart wird. Diesen Vorteil erkauft man sich allerdings damit, dass die Adapter wegen der beweglichen Teile etwas anfälliger sind. Zudem musst du aufpassen, dass die nicht benötigten Stecker tatsächlich eingefahren sind. Bei manchen Modellen kannst du sonst die stromführenden Teile anfassen.

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Wer beim Kauf seiner Geräte hinschaut, hat später weniger Probleme

Viele Probleme entstehen, weil deine Geräte nicht so recht weltreisetauglich sind. Planst du also eine Weltreise oder weisst, dass du ein Gerät häufiger mitnehmen willst, solltest du bei Neuanschaffungen folgende drei Punkte beachten.

  1. USB-Anschluss: Achte darauf, dass du nach Möglichkeit ein Gerät kaufst, das du über USB aufladen kannst. Bei Handys und Tablets ist das Standard. Bei Laptop und Kameras hingegen gibt es leider noch immer viele Modelle, die sich nur über klassische Steckdosen laden lassen. Ich empfehle, bei der Wahl von Reiseprodukten stark auf die Aufladbarkeit über USB zu achten. Das hat drei wichtige Vorteile: Erstens kannst du auf den Adapter verzichten, zweitens findest du problemlos einen Ersatz, falls du den Netzstecker irgendwo vergisst und drittens kannst du auch über Powerbanks oder Zigarettenanzünder im Auto laden, was vor allem für potentielle Trips in einem Camper ein gewaltiger Vorteil ist.
  2. Zweipoliger Stecker: Falls dir andere Aspekte wichtiger sind oder es dein Gerät nicht mit USB-Anschluss gibt, dann achte wenigstens darauf, wie viele Pole der Strecker hat. Grundsätzlich passen zweipolige Stecker ohne Adapter sehr viel häufiger als die dreipoligen. (Achtung, der dritte Pol kann auch am Rand des Steckers sein wie bei den deutschen Schuko-Steckern!) Im Internet liest man hin und wieder, dass man den dritten Pol, die Erdung, einfach absägen beziehungsweise Adapter so kombinieren kann, dass die Erdung ins Leere führt. Tatsächlich funktionieren Gerät auf diese Weise einwandfrei, aber im Falle einer Fehlfunktion riskierst du Stromschläge. Daher gehst du besser auf Sicher und wählst von vornherein Geräte, die auf zwei Pole ausgerichtet sind.
  3. Mit allen Netzspannungen kompatibel: In den meisten Ländern liegt die Netzspannung zwischen 220-240V. Das ist eine Bandbreite, mit der Geräte heute problemlos klarkommen. Anders sieht es hingegen in Gegenden aus, wo die Spannung bei 110V liegt (hauptsächlich Amerika). Hier brauchst du neben einem Adapter auch einen Spannungswandler – und die sind leider oft schwer oder nicht ausreichend stark. Achte deswegen bei Neuanschaffungen darauf, dass sie ein Netzgerät haben, dessen Input eine Spannungsbreite von 110-250V abdeckt. Die meisten modernen Laptops kommen damit zu recht. Bei Geräten wie Föns oder Bügeleisen ist das in der Regel nicht der Fall.

Vergleich: Reiseadapter für unterwegs

Damit du nicht lange suchen musst, habe ich für dich das aktuelle Angebot an Weltsteckern und Reiseadaptern beim grössten Online-Händler durchgesehen. Hier das Resultat. Die beiden ersten Geräte sind meiner Meinung nach die beste Wahl, weil sie fast alle wichtigen Features, die ich hier aufgezählt habe, auf sich vereinen. Aber je nach Bedürfnis können andere besser passen.

Klein, praktisch, gut

N/A
Dieser Weltstecker ist für die meisten die eierlegende Wollmilchsau. Der Adapter bringt die drei wichtigsten Stecker-Normen (UK, USA, AUS), bietet insgesamt fünf USB-Anschlüsse und ist mit einer Schmelzsicherung versehen. Angeschlossene Geräte dürfen bis zu 2000W saugen. Es gibt Platz für eine Reservesicherung. Den preiswerten Reiseadapter gibt es sowohl in weiss wie auch schwarz. Leider nur zweipolig.

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Dreipoliger Adapter

N/A
Das Konkurrenzprodukt vom Schweizer Hersteller Skross verfügt als einer der ganz wenigen Weltstecker über dreipolige Stecker. Eine Sicherung schützt vor Stromschlägen. Leider fehlen die USB-Anschlüsse und für alles andere als den vertiefte Schuko-Stecker brauchst du einen zusätzlichen, allerdings mitgelieferten Adapter. Das ist etwas unpraktisch. Maximale Leistung 1535W.

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Für wahre Traveller

N/A
Es gibt leider keinen kompakten Weltstecker, der für jedes Land der Welt passt. Wenn du also vor allem ausgefallene Regionen besuchen möchtest, kommst du mit diesem Set von neun unterschiedlichen, dreipoligen Einzeladapter auf deine Kosten – und sparst dabei erst noch Geld. USB-Anschlüsse gibt es bei diesem back-to-the-roots-Set natürlich nicht.

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Für Reisepuritaner

N/A
Hotelzimmer ohne Steckdosen sind zwar mittlerweile eher die Ausnahme, trifft man aber gerade in Budgetunterkünften gelegentlich noch immer. Mit diesem Adapter bist du auf der sicheren Seite: So kannst du dir den Strom direkt aus der Lampenfassung holen. Eignet sich nur für zweipolige Geräte. Denk daran, dass du den Strom über den Lichtschalter steuerst.

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Fazit

Ein Weltstrecker / Reiseadapter gehört in jeden Rucksack. Beim Kauf solltest du darauf achten, dass der Anschluss nicht vertieft ist. Da du möglicherweise Geräte in anderen Ländern kaufst oder mit Bekanntschaften aus anderen Ländern unterwegs sein wirst, ist es sinnvoll, wenn der Adapter unterschiedliche Stecker aufnehmen kann. Weltstecker, die bereits einen USB-Anschlüsse integriert haben, helfen dir dabei, zusätzliches Gewicht zu sparen.

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5 Kommentare

  1. Hallo Oliver,
    leider muß ich Dich darauf hinweisen, daß der Stecker mit den ausfahrbaren Steckern, den Du hier aufführst ein reiner USB-Input ist. Du kannst da keine normalen Stromstecker anstecken, dafür gibt es andere Modelle mit optionalem USB-Aufsatz.
    Cheers
    Grit

    (Wenn Du etwas findest, was beides gleichzeitig kombiniert (man also USB und Stecker zur selben Zeit anstecken kann, ohne umzustecken), immer her damit ;-)

    1. Hallo Grit,
      vielen Dank für deinen Hinweis. Da habe ich mich tatsächlich durch die geschickte Fotografie irreführen lassen. Nun sollte aber ein Artikel verlinkt sein, bei dem du sowohl USB-Geräte wie auch Geräte mit herkömlichern Steckern anschliessen kannst. Check it out!
      Gruss,
      Oliver

  2. Oh ja, das leidige Thema der Reiseadapter. Dank deiner guten Aufstellung hat man eine gute Übersicht, welche Stecker es gibt und welchen man eigentlich benötigt. So wichtig, bevor es losgehen kann.
    Viele Grüße
    Annette

    1. Ja, total…! Fun fact zum Thema: In der Frühphase der Elektrisierung gab es noch keine Steckdosen, wie wir sie heute kennen, sondern lediglich Schraubanschlüsse in den Lampen. Die wenigen elektrischen Haushaltsgeräte jener Zeit, zum Beispiel die ersten Staubsauger, musste man deswegen in die Lampenfassungen reindrehen. Insofern ist es fast schon ironisch, dass der Schraubadapter heute so seltsam anmutet.

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