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Erfahrungsbericht Cambodia Angkor Air: Wirklich so schlecht?

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Ein paar Tage vor dem chinesischen Neujahrsfest bin ich mit der Fluggesellschaft Cambodia Angkok Air von Peking nach Saigon geflogen mit einem Zwischenstopp in Sihanoukville. Selten hatte ich vor einem Flug so einen Bammel, denn was ich über die Airline an (älteren) Erfahrungsberichten las, machte mir echt sorgen. Daher will ich heute meine eigenen Erfahrungen schildern.

 

Keine Information vom Kundendienst

Ich habe die Fluglinie gebucht, weil ich Peking mit dem 144 Stundenvisum besucht hatte und alle preiswerten Alternativen irgendwo in China einen Zwischenstopp gehabt hätten, was aber auf Grund der visafreien Einreise für mich nicht möglich war.

Zudem war der Preis recht gut. Unklar war aber, ob Checkin-Gepäck inklusive ist. Die Erklärungen auf der Website der Fluglinien waren für mich unverständlich und vor allem widersprüchlich. So hiess es beispielsweise, dass auf Flügen aus China das Gepäck immer inklussive sei, nicht aber auf Vietnamflügen. Heisst das nun, dass mein Rucksack auf der ganzen Strecke inbegriffen ist oder muss ich den Teil von Kambodscha nach Vietnam bezahlen.

Zur Verwirrung kam hinzu, dass ich von Cambodia Angkor Air ein Mail bekam, in dem mir der Kauf von zusätzlichem Gepäck über "Option Town" empfohlen wurde - eine Website, bei der mir Firefox eine ganzseitige Betrugswarnung ausgab. Eine kurze Recherche zeigt, dass jede Menge verärgerte Nutzer vor Option Town warnen und die Praxis dieser Firma als Betrug bezeichnen. (Was man wissen sollte: Option Town ist eine Website, mit der man auf günstige Upgrades wetten kann. Mit etwas Glück bekommt man günstig ein Business Class Ticket oder mehr Gepäck, aber es wird eben nicht garantiert.)

Da ich nicht weiss, was Sache ist, schreibe ich dem Kundendienst auf der Website von Cambodia Angkor Airways. Das geht über ein Facebookplugin. Antwort bekomme ich erst nach etwa einer Woche: "Flüge von China nach Kambodscha haben das Gepäck inbegriffen" - was allerdings nicht meine Frage war, da mich die ganze Strecke interessierte. Auch bei zweimaligen Nachfragen bekam ich nach einigen Tagen zwar eine Antwort, aber leider nie auf meine Frage.

Letztlich bin ich ohne Option Town Upgrade in Peking auf den Flugplatz. Und siehe da: Mein Gepäck wurde durchgecheckt und ich hatte nichts draufzuzahlen, obwohl ich den günstigsten Economy Tarif hatte. Würde die Fluglinie das klar kommunizieren, wäre das eigentlich ein super Service. So ist Cambodia Angkor Airways die Fluglinie mit der bisher schlechtesten Konsumentenerfahrung meiner ganzen Reisezeit.

 

Absurdes Umsteigeprozedere in Sihanoukville

Eine weitere Frage an den Kundendienst, die nie beantwortet wurde, was ob ich für Kambodscha ein Visum brauche. Als ich in Sihanoukville landete, gab es vom Rollfeld aus zwei Eingänge. Einer hiess Arrival, der andere Transit. Ich wollte zu Transit, wurde aber unsanft zurückgepfiffen und musste durch die Arrivaltür.

Dort gab es lediglich ein Schalter für das Visum on Arrival. Ich erklärte einem der Grenzwärter, dass ich auf Transit sei und (vermutlich) kein Visum brauche. Er sagte: Doch und schickte mich zum Schalter um das VOA zu kaufen. Also stand ich dort an und erklärte die Situation noch einmal. Nein, sagte der, ich müsse mich an einen Representanten meiner Fluglinie wenden. Nur gab es in dem kleinen Raum nur Passagiere und Grenzbeamte. Also ging ich erstmals aufs Klo.

Als ich nach ein paar Minuten wieder im Raum stand, war dort tatsächlich jemand in der Airline Uniform. Ich sprach die Frau an, die meinte, dass sie mich schon gesucht habe. Gemeinsam liefen wir nun wieder über das Rollfeld und gingen durch die Tür, durch die ich von Anfang an wollte.

Hier konnte ich mich hinsetzen, während die Angestellte mit meinem Pass und dem Ausdruck des Tickets verschwand, um mir einen Boardingpass auszudrucken. Das fand ich zwar etwas schräg, aber klappte am Ende einwandfrei.

 

Das alte Flugzeug

Von Peking nach Sihanoukville bin ich mit einer einigermassen konfortablen A320 geflogen, anschliessend ging es mit einer eher schäbigen Probellermaschine weiter. Beides Flugzeuge waren keine Augenweide und deutlich sichtbar nicht mehr ganz neu. Aber insgesamt hatte ich den Eindruck, dass die Flieger in einem ausreichend guten Zustand sind. Ich habe mich jedenfalls subjektiv sicher gefühlt.

 

Das Fazit

Es heisst, man bekommt, was man bezahlt und das ist bei dieser Fluglinie sicherlich genauso. Vor allem der Buchungsprozess und die Kommunikation fand ich katastrophal schlecht. Der chaotische Transfer hat mich eher belustigt, zumal das dann ja auch kein Fehler der Fluggesellschaft ist, sondern eher des Flughafenbetreibers. In der gleichen Lage würde ich vermutlich wieder mit der Airline fliegen.

 

 

 
Veröffentlicht : 29/01/2020 1:55 pm
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