Die meisten verbinden Japan mit Technik oder Comics. Weit weniger bekannt ist, das Japan viele Wandermöglichkeiten bietet. Gerade um Tokyo gibt es viele Touren, die dich tiefer in die japanische Kultur eintauchen lassen.
Gastbeitrag von Tessa von Wanderweib.de
Um dir die Auswahl etwas zu erleichtern, habe ich dir die besten Routen um Tokyo aufgelistet. Die japanischen Inselgruppen bestehen nämlich zu über 80 Prozent aus Bergen. Neben Wanderungen in den japanischen Alpen stelle ich dir auch Touren in Marschländer, vorbei an Kulturgütern und auf den höchsten Berg Japans, den Fuji, vor.
Denn wenn du in Japan unterwegs bist, möchtest du bestimmt auch den höchsten Punkt Japans, den Fuji, besuchen. Es gibt nichts Schöneres als über die weite Ebene zu blicken und von dort oben den Sonnenaufgang zu erleben. Am Ende des Artikels gebe ich dir noch einige allgemeine und hilfreiche Tipps zum Wandern in Japan, damit du gut vorbereitet starten kannst!
1. Mount Fuji: Japans höchster Punkt
Wieso: Vom Fuji den Sonnenaufgang zu sehen, gilt als besondere spirituelle Erfahrung, die du sicher nicht mehr vergessen wirst. Der 3776,24 Meter hohe Fuji ist nämlich der höchste Berg Japans und steht relativ frei, so dass du weit über die japanische Insel blicken kannst.
Der Berg wird seit mehr als tausend Jahren als Sitz der Götter verehrt und bietet dir tiefe Einblicke in die japanische Kultur. Auf den Fuji führen vier Wanderwege, die sich durch ihrer Steigung, Dauer, Höhe und Länge unterscheiden.
Mein Tipp: Oben auf dem Gipfel befindet sich das höchste Postamt der Welt. Schicke doch einfach eine Postkarte an deine Familie. Neben der Besteigung lege ich dir auch den Besuch einer heissen Quelle am Fusse des Berges ans Herz.
Wann: Juli bis September (Sonst nur für Profis!!)
Höchster Punkt: 3776,24 Meter
Schwierigkeitsgrad: Einfach bis schwer. Der Schwierigkeitsgrad unterscheidet sich je nach Route.
Anreise: Mit dem Zug zum Bahnhof Kawaguchiko und weiter mit dem Bus zum Fuji.
Kosten: Von Tokyo ~ ab 10.000 Yen (80 Euro)
Weitere Infos: Eine detaillierte Tourenbeschreibung findest du hier.
2. Kamakura: Die Kultur-Wanderung
Wieso: Der Kamakura-Wanderweg führt vorbei an schönen japanischen Gärten, traditionsreichen Tempeln und einer riesigen Buddha-Statue. Du wirst nicht nur mit herrlichen Ausblicken auf die Landschaft und die Sehenswürdigkeiten belohnt, sondern erhältst auch einen Einblick in die japanische Kultur.
Auf leichten Wegen geht es von einer Sehenswürdigkeiten zur nächsten. Dabei tauchst du tief in die japanische Geschichte ein. Diese Wanderung wird nie langweilig, da sie genügend Abwechslung bietet und gut ausgeschildert ist.
Der Höhepunkt der Wanderung ist die 13 Meter Bronze Buddha-Statue, die dich geheimnisvoll anblickt. Achtung: Nimm dich vor Taschendieben in Acht!
Wann: Ganzjährig (Besonders schön im Frühling (März/April) zur Kirschblüte).
Höchster Punkt: 89 Meter
Dauer: 2 bis 3 Stunden
Schwierigkeitsgrad: Einfach, da die „Berge“ nur eine geringe Steigung aufweisen.
Anreise: Mit dem Zug zum Bahnhof Kita-Kamakura.
Kosten: Von Tokio ~ 2.000 Yen (13 Euro)
Weitere Infos: Eine detaillierte Tourenbeschreibung findest du hier.
3. Senjogahara: Die Marschland-Wanderung
Wieso: Das Marschland Senjogahara liegt auf über 1400 Meter über dem Meeresspiegel. Das Tal wird durch hohe Bergketten eingerahmt und bietet im Herbst wunderschöne Laubfärbungen, die das Tal in ein strahlendes Gold verwandeln.
Diese Wanderung ist kinderfreundlich und lässt sich gut an einem Nachmittag schaffen. Es geht über Holzstege und durch japanische Wälder mitten durch das Marschland, das seinen eigenen Reiz besitzt. Die Wege sind gut ausgebaut und ausreichend beschildert.
Der Höhepunkt dieser Wanderung sind die zahlreichen Wasserfälle, die lautstark ins Tal donnern. Ferner empfehle ich dir, in den umliegenden Dörfern eine der heissen Quellen zu besuchen, um dich von der Wanderung auszuruhen.
Wann: Ganzjährig (Besonders schön im Herbst (September/Oktober)).
Höchster Punkt: 1490 Meter
Dauer: 2 bis 3 Stunden
Schwierigkeitsgrad: Einfach, da der Wanderweg nur über wenige Höhenmeter führt.
Kosten: Von Tokyo ab 9.000 Yen (70 Euro)
Anreise: Mit dem Zug zum Bahnhof Nikko und weiter mit dem Bus nach Senjogahara.
Weitere Infos: Eine detaillierte Tourenbeschreibung findest du hier.
4. Kiso-Komatake: Die japanische Schweiz
Wieso: Der 2,956 Meter hohe Berg Kiso Komagatake gehört zu den hundert berühmtesten Bergen Japans. Eine Seilbahn bringt dich (fast) bis zum Gipfel und ermöglicht dir einen einfachen Zugang zu den Wanderungen auf den Bergkämmen. Ausserdem erhältst du so wunderschöne Aussichten auf die umliegenden Zentralen-Alpen. Wenn du Glück hast, kannst du sogar den Fuji hinter einer Bergkette erkennen.
Übrigens kannst du auch auf dem Kamm in einer der vielen Berghütten übernachten oder du bringst dein eigenes Zelt mit und erkundigst so die Gegend in Ruhe. Besonders schön ist der beeindruckende Sternenhimmel und der Sonnenaufgang, der einzigartig sein soll.
Zum Abschluss empfehle ich dir eine der zahlreichen heissen Quellen zu besuchen, die es ringsum um die Berge gibt. Was gibt es Schöneres, als eine Wanderung mit einem Bad abzuschliessen?
Wann: April bis November (Im Winter ist dort eine Ski-Piste)
Höchster Punkt: 2958 Meter
Dauer: 2 bis 3 Stunden
Schwierigkeitsgrad: Einfach bis Mittel, da es zahlreiche schöne Touren gibt.
Anreise: Mit dem Zug zum Bahnhof Komagane und weiter mit dem Bus zur Seilbahn.
Kosten: Von Tokio ab 13.000 Yen (110 Euro)
Weitere Infos: Eine detaillierte Tourenbeschreibung findest du hier.
5. Kamikochi: Die japanischen Alpen
Wieso: Die Kamikochi-Wanderung führt mitten durch die japanischen Alpen. Kamikochi ist ein berühmtes Wandergebiet, das auf 1500 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Die weiten Bergketten laden dich zu ausgedehnten Wanderungen ein. Das glasklare Wasser und die schneebedeckten Hänge werden dich sicher verzaubern.
Ein gut ausgebautes Wandernetz und ein grosser Camping-Platz ermöglichen es dir, tief in die Alpen vorzudringen und die japanische Natur näher kennen zu lernen. Ganz besonders kann ich dir die Wanderung im Sommer empfehlen, da es dort angenehm kühl ist. Allerdings solltest du ein Insektennetz für deinen Hut dabei haben, damit dich die Fliegen in Ruhe lassen.
Auf dem Rückweg solltest du einen Abstecher zur berühmten Burg Matsumoto machen, die direkt neben dem Bahnhof Matsumoto liegt.
Wann: April bis November (Im Winter geschlossen)
Höchster Punkt: 1535 Meter
Dauer: 3 bis 4 Stunden
Schwierigkeitsgrad: Einfach bis Profi, da es zahlreiche Möglichkeiten gibt.
Anreise: Mit dem Zug zum Bahnhof Matsumoto und mit dem Bus nach Kamikochi.
Kosten: Anreise von Tokio ab 13.000 Yen (110 Euro)
Weitere Infos: Eine detaillierte Tourenbeschreibung findest du hier.
Praktische Tipps fürs Wandern in Japan
Haben dir die Routenverschläge gefallen? Super. Dann gibt es jetzt noch eine Reihe von praktischen Tipps und Informationen rund um das Wandern in Japan.
- Deutsch- oder englischsprachige Wanderführer zu Japan gibt es leider (fast) keine. Achtung: Das inzwischen vergriffene Buch vom Lonely Planet „Hiking in Japan“ ist leider ziemlich verwirrend.
- Karten und Ausrüstungen bekommst du in Tokyo. Hier findest du eine Liste mit Läden, die ich persönlich empfehle.
- Die meisten Schilder sind nur auf Japanisch, so dass du besser immer eine zweisprachige Karte dabei hast.
- In Japan sind die Wege sehr gut ausgebaut und gepflegt: Ketten und Seile sichern alle gefährliche Stellen.
- Vermeide Wanderungen am Wochenende oder an Feiertagen, da es auf bekannteren Bergen schnell voll werden kann.
- Im Sommer (Juli-August) nur Berge ab 2000 Meter besteigen. Alles darunter ist zu schwül oder zu heiss.
- Am Anfang jedes Wanderweges gibt es sogenannte Tozan-Boxen. Dort wirfst du eine Postkarte mit deiner Strecke, deinem Zeitplan und deiner Adresse rein, so dass dich die Behörden im Notfall schneller finden können.
- Eine weitere Möglichkeit, die abgelegene Natur in Japan zu erkunden, ist eine Rundreise in einem Camper, über die du hier im Weltreiseforum mehr erfahren kannst.
Tessa-Karina Tews lebt und arbeitet in der japanischen Hauptstadt Tokyo und schnürt in der freien Zeit gerne die Wanderstiefel.
Auf ihrem Blog wanderweib.de gibt Tessa Tipps zu Japan mit Schwerpunkt Wandern. Du kannst ihr auch auf Facebook und Twitter folgen.
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Japan steht schon lange hoch auf meiner Wunschliste und die Berge hier im Bericht sehen vielversprechend aus zum Gleitschirmfliegen! Vor allem der Mt. Fuji würde mich reizen.
Bin mal gespannt wie es wird. Bei mir und meinem Mann ist es auch bald soweit. Wir freuen uns schon richtig drauf.
LG Jassi