Top 5 Reiseziele: Meine Lieblingsorte in der Türkei

Auch wenn die Ereignisse der letzten Monate am Ruf des Landes gekratzt haben: Die Türkei gehört für mich noch immer zu den spannendsten und schönsten Reisezielen der Welt. Falls du hin willst, findest du in diesem Beitrag Inspiration für deine erste Reise.

Die Türkei überrascht mich immer wieder mit ihrer Vielfalt: Wer sich einfach den Bauch braunbraten will, sucht einen der zahlreichen Badeorte an der sonnigen Mittelmeerküste aus. Geschichtsnerds stöbern tagelang durch allerhand römische Ruinen und wer in echter Abenteurerlaune ist, begibt sich in den selten besuchten Osten des Landes. Und über allem thront Istanbul als eine der schönsten Städte der Welt.

Bei den vielen Möglichkeiten, ist es vor allem vor der ersten Reise schwierig, die besten Reiseziele herauszufinden. Deswegen stelle ich dir in diesem Artikel ein paar Orte vor, die mir besonders gut gefallen haben – sei dies, weil ich sie besonders schön oder ausgesprochen interessant fand. Ich hoffe, dass dir das bei deiner Reiseplanung hilft.

Die Vorschläge sind übrigens keine Geheimtipps und sollen eher Türkei-Neulingen als Inspiration vor der ersten Reise dienen. Später wird es noch einen weiteren Artikel geben mit einer Liste zu den am meisten unterschätzten Zielen des Landes. Lies inzwischen hier, wieso es sich manchmal auch lohnt, auf „ausgetretenen Pfaden“ zu reisen.

Platz 1: Kappadokien

Wenn du nur einen einzigen Ort in der Türkei besuchen kannst, dann solltest du Kappadokien aussuchen. In den engen Tälern, die durch ein versteinertes Schlumpfhausen führen, kannst du hervorragend wandern, Fahrrad fahren oder reiten. Beliebt ist auch der Blick aus einem Heissluftballon.

Besonders spannend ist jedoch zu sehen, wie  die Menschen die unwirkliche Mondlandschaft in Zentralanatolien ihren Bedürfnissen unterworfen habe. So befinden sich ganze Städte unter dem Erdboden oder sind in steil aufragende Felsen gegraben worden.

Einige dieser Felsenstädte wie zum Beispiel Zelve sind noch zu Lebzeiten meiner Grosseltern bewohnt worden. Das ist eine seltsame Vorstellung, während man durch die alten Ruinen wandert.

Hier gibt es mehr dazu: wieso du Kappadokien auf keinen Fall verpassen solltest

Die Höhlenstadt Zelve war zu Lebzeiten meiner Grosseltern noch bewohnt.
Die Höhlenstadt Zelve war zu Lebzeiten meiner Grosseltern noch bewohnt.
Die bekannten "Feenkamine" in einem der Täler von Kappadokien.
Die bekannten „Feenkamine“ in einem der Täler von Kappadokien.

Platz 2: Lykische Küste

Die Küstenabschnitte östlich und westlich von Antalya gehören zu den beliebtesten Reisezielen deutscher Urlauber. Obwohl hier ein bekannter Badeort neben dem anderen liegt, wirkt trotzdem alles relativ weitläufig und mit wenigen Ausnahmen kaum überfüllt.

Besonders gut hat mir Olympos gefallen, das sich seinen gemütlichen und einfachen Bungalows eher an Backpacker richtet. Eine tolle Zeit verbrachte ich auch im eher unbekannten Adrasan, wo ich mich eine Woche lang an einem Yoga-Kurs versuchte. Wer es etwas lebhafter will, ist an Orten wie Kemer oder Side besser aufgehoben.

So schön das türkisblaue Meer auch ist, die Lykische Küste hat so viel mehr zu bieten als bloss Strände. In Phaselis befindet sich beispielsweise eine historische Stadt mit Amphitheatern und Badehäusern direkt am Meer. In Chimaera tritt seit über 2000 Jahren Erdgas aus den Felsen und unterhält dort ein ewiges Feuer.

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Abschnitt der Lykischen Küste bei Phaselis.
Abschnitt der Lykischen Küste bei Phaselis.
Der Kiesstrand von Adrasan.
Der Kiesstrand von Adrasan.

Platz 3: Istanbul

Auch wenn es aus dem deutschsprachigen Raum Direktflüge in die unterschiedlichen Ferienregionen gibt, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass du über Istanbul ins Land einreist. Und dann solltest du dir einen oder zwei Tage Zeit nehmen, um die Traumstadt am Bosporus zu entdecken.

Besonders attraktiv ist das historische Zentrum mit der bekannten Hagia Sofia, dem spannenden Topkapi-Palast und der wunderschönen Blauen Moschee. Das Zentrum bietet zahlreiche hübsche kleine Cafés, wo du dich nach einem anstrengenden Sightseeing-Tag bei einem Apfeltee oder einer Wasserpfeife erholen kannst.

Wenn du die Stadt auf eine aussergewöhnliche Art und Weise kennenlernen willst, dann setz dich kurz vor Sonnenuntergang in eines der günstigen Linienboote, welche die einzelnen Stadtteile verbinden. Es ist egal, wo du hinfährt: Du wirst überall einen tollen Blick auf die Stadt haben.

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Abendliche Stimmung am Bosporus.
Abendliche Stimmung am Bosporus.
Die Hagia Sophia - das Wahrzeichen Istanbuls.
Die Hagia Sophia – das Wahrzeichen Istanbuls.

Platz 4: Pamukkale

Die Terpentinbecken von Pamukkale gehören zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Landes. Und dies zu recht: Der schneeweise Hang mit seinen angenehm temperierten Badebecken ist ein einzigartiges Naturwunder, das man einmal im Leben gesehen haben sollte.

Doch Pamukkale bietet noch mehr: Gerade oberhalb der Becken befindet sich die antike Spa-Stadt Hieropolis. Wenn du genug vom Baden hast, kannst du hier stundenlang durch die alten Ruinen spazieren, dich in eindrückliche Theater setzen. Und falls du doch wieder zurück ins Wasser willst, gibt es hier oben einen Pool, wo du über eingefallene römische Säulen schwimmst.

Leider hat der Ort auch ein paar heftige Nachteile: Während der Hauptsaison wird es auf dem engen Zugangsweg ziemlich voll. Und obwohl die Parkverwaltung inzwischen vieles richtig macht, leidet das Naturwunder noch immer an den Folgen der touristischen Fehlentwicklung in den ersten Jahren.

Pamukkale lässt sich ab den meisten Badeorte innerhalb eines Tagestrip erreichen. Allerdings empfehle ich, auf eigene Faust anzureisen und eine Nacht zu bleiben.

Pro und Contra: Lies hier, was für und gegen einen Besuch von Pamukkale spricht

Der Eingang zur Wunderwelt von Pamukkale führt über einen unscheinbaren Holzweg.
Der Eingang zur Wunderwelt von Pamukkale führt über einen unscheinbaren Holzweg.
Das Odeon der antiken Stadt Hieropolis.
Das Odeon der antiken Stadt Hieropolis.

Platz 5: Ephesus

Antike Ruinenstädte gibt es in der Türkei wahrlich zur Genüge. Eine der schönsten historischen Stätten fand ich Ephesus. Die Anlage ist sehr gut erhalten und ausgesprochen weitläufig. Die Fassade der alten Bibliothek gehört zu den Bildern, die man immer wieder von der Türkei sieht.

Ephesus hat allerdings auch den Vorteil, dass es relativ günstig liegt auf halbem Weg zwischen der Ferienregion rund um Izmir und der um Antalya. Wer also die beiden Regionen verbinden will, kann hier hervorragend einen Zwischenstopp einlegen.

Die bekannte Bibliotheke von Ephesus.
Die bekannte Bibliothek von Ephesus.
Eine besonders gut erhaltene Statue in Ephesus.
Eine besonders gut erhaltene Statue in Ephesus.

Kann man heute noch in die Türkei reisen?

Die politische Lage hat dem Reiseziel Türkei in den letzten Monaten stark zugesetzt und immer mehr Urlauber stellen sich die Frage, ob man heute noch in die Türkei fahren soll. Meine kurze Antwort: Ja.

In die Kritik geraten ist die Türkei vor allem nach dem gescheiterten Putsch und dem Umgang der Regierungspartei mit der Opposition. Unabhängig von der persönlichen Haltung in der Frage, halte ich politisch motivierte Boykotte grundsätzlich für keine gute Idee, da sie hauptsächlich Unbeteiligte treffen. Mehr dazu habe ich hier geschrieben.

Seit einem Jahr kam es in der Türkei wieder vermehrt zu Anschlägen. Diese ereignen sich jedoch hauptsächlich im Südosten des Landes, den man derzeit nicht besuchen sollte. Auch in Istanbul und Ankara gingen vereinzelt Bomben hoch. Die touristischen Zentren sind bisher nicht betroffen.

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Oliver Zwahlen

Oliver ist ein passionierter Reiseblogger und Reisebuchautor aus der Region Basel, Schweiz. Er schrieb unter anderem die Bücher 111 Gründe, China zu lieben und Lost Places in den Schweizer Alpen. Seit über 20 Jahren nutzt Oliver jede Gelegenheit, mit dem Rucksack durch die Welt zu ziehen und darüber zu schreiben..

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2 Kommentare

  1. Es ist wirklich eine Schande dass in der Türkei so ein Spinner herrscht. Vor allem da immer wieder Deutsch (vermutlich) grundlos festgenommen werden. Als ich vor 2 Jahren in der Türkei war kam ich begeistert zurück und plante schon weitere Reisen. Ich frage mich ob sich die Situation irgendwann bessert. Leider greift der Irrsinn und Rassismus ja weltweit (USA, Türkei, GB, Japan usw.) um sich. Wirklich traurig….

    1. Ich glaube nicht, dass sich gewöhnliche Touristen besonders fürchten müssen. Wenn ich es richtig im Kopf habe, haben sich zwar die Zahlen der deutschen Urlauber von etwa 5 Millionen auf 2,5 Millionen halbiert. Das heisst, selbst wenn wirklich der eine oder andere unschuldig verhaftet worden wäre, wäre die Chance sehr klein, in Probleme zu geraten. Die Fälle, von denen ich gehört habe, waren jedoch alles Menschenrechtler und Regierungskritiker. Und solche Probleme kann man ja als Urlauber wirklich sehr gut vermeiden. Womin ich den Spinner natürlich nicht in Schutz nehmen will.

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