Top Five: Meine fünf schönsten Wanderungen in den Alpen

(Übersicht und Inspiration)

Bist du auf der Suche nach etwas Inspiration für deine nächste Wanderung in den Alpen? Dann solltest du hier weiterlesen. In diesem Artikel stelle ich dir die fünf schönsten und interessantesten Routen vor, über die ich bisher hier auf diesem Blog geschrieben habe.

Ob die Alpen – wie viele behaupten – das schönste Gebirge der Welt sind, darüber lässt sich natürlich streiten. Schliesslich ist Geschmack eine… naja, eben Geschmacksache. Klar ist aber etwas anderes: Kein zweites Gebirge ist ähnlich gut für Naturliebhaber erschlossenen.

Selbst in die entlegensten Regionen fährt ein Bus und auch weit abseits findest du einfache (Not-)Unterkünfte. Du kannst also auch ohne Survival-Ausrüstung spannende Wanderungen erleben. In den letzten Jahren habe ich genau das fast jeden Sommer gemacht. Ich habe den Rucksack geschnürt und bin zu mehrtägigen Wanderungen in den Alpen aufgebrochen – eine Tradition, die ich mir übrigens unbedingt für die Zukunft erhalten möchte.

In letzter Zeit wurde ich wiederholt gefragt, welche Wanderung ich besonders empfehlen könne, welche Route mir bisher am besten gefallen habe. So ein „Ranking“ zu erstellen, ist gar nicht so einfach. Schliesslich sind die Wanderungen jeweils auf ihre eigene Weise wunderschön. Hinzukommt, dass oft auch „weiche“ Faktoren das Erlebnis beeinflussen wie zum Beispiel das Wetterglück oder die Qualität der Schuhe.

Trotzdem möchte ich heute versuchen, eine ganz persönliche und vollkommen subjektive Rangfolge meiner schönsten Wanderungen in den Alpen zu erstellen. Was wichtig ist: Ich bewerte nur Wege, die ich selber (zumindest teilweise) gegangen sind, die im Alpenraum liegen und über die ich hier auf dem Blog geschrieben habe. Ich wünsche dir viel Spass beim Stöbern.

Dieser Artikel ist der erste Teil meiner „Top Five“-Reihe, mit der ich versuche, eine übersichtlichere Struktur in das Blog-Archiv zu bringen.

 

Top 1: Das Salzburger Almenweg

Worum es geht: Der Salzburger Almenweg ist eine rund 350 Kilometer lange Rundroute, die durch das Salzburger Pongau führt. Der Höhenweg, der angenehmerweise fast ohne Abstiege in die Täler auskommt, ist unglaublich abwechslungsreich: Manche Abschnitte führen durch liebliche Nadelwälder, andere über kahle Bereiche, die schon fast hochalpin wirken. Und immer wieder hat man ein grossartiges Bergpanorama vor Augen. Obwohl ich bisher erst einen Teil der insgesamt 31 Etappen zurücklegen konnte, entwickelte sich der Salzburger Almenweg ziemlich rasch zu meinem Favoriten unter den Wanderungen in den Alpen.

Wieso lohnt er sich: Die Gegend, durch die der Fernwanderweg führt, hat die höchste Dichte an Almhütten in ganz Europa. Viele sind noch immer bewirtet. Oft findet sich bereits nach wenigen Kilometern ein Ort, wo man einkehren oder gar übernachten kann. Das ist nicht nur schön, weil die Almen sehr unterschiedlich aussehen, sondern auch unglaublich praktisch, weil dies es erlaubt, die Planung an den persönlichen Fitness-Level anzupassen. Daher ist diese Route meiner Meinung nach ideal für Familien, die dem Nachwuchs die Bergwelt näherbringen wollen.

Praktische Tipps: Das Grossarltal, in dem ich damals gestartet bin, liegt etwas mehr als eine Stunde von Salzburg entfernt. In den meisten Fällen ist es sinnvoll, im Tal zu übernachten, zumal viele Hotels auch attraktive Wellnessbereiche anbieten. Alternativ kann man sich bei einer späten Ankunft aber auch mit dem Taxi ein Stück – oder gegen einen Aufpreis auch im verkehrsberuhigten Bereich hinter der Schranke bis ganz zu den Almen – hochfahren lassen.

Mein Artikel:  Mehr über den Salzburger Almenweg

Wanderung in den Alpen
Auf einem Kamm führt der Salzburger Almenweg hoch über den Tappenkarsee hinweg.
Almen in den Alpen
Das Salzburger Pongau hat europaweit die höchste Dichte an Almen. Hier eine verlassene Hütte.
Der Höhenweg in der Nähe des Filzmoossattels.
Der Höhenweg in der Nähe des Filzmoossattels.

 

Top 2: Die Via Engiadina

Worum es geht: Die Via Engiadina ist ein rund 120 Kilometer langer Fernwanderweg im Schweizerischen Graubünden. Die Route führt zu einem beträchtlichen Teil auf alten Zaumpfaden durch das Unterengadin von Zernez nach Tschlin und verbindet dabei zahlreiche Dörfer, für die die Region bekannt ist. Dabei schlängelt sich der Weg hauptsächlich der Sonnenseite des Inntals entlang, während man auf der gegenüberliegenden Seite immer den Nationalpark im Blick hat.

Wieso lohnt er sich: Das, was für mich das Engadin ausmacht, sind die wunderschönen traditionellen Dörfer, die in der Regel mit alten Sgraffito-Malereien dekoriert sind. Das Schellen-Ursli-Dorf Guarda ist das bekannteste Beispiel, aber längst nicht das einzige. (Tipp: In Susch kann man einen spannenden Sgraffito-Kurs besuchen und sich in das alte Kunsthandwerk einführen lassen.) Das Besondere daran: Die Via Engiadina ist so angelegt, dass man tagsüber in der abgeschiedenen Bergwelt unterwegs ist und abends in den Dörfern essen und übernachten kann. Dieser Wanderweg verbindet auf diese Weise gewissermassen Natur und Kultur zu einem grandiosen Paket.

Praktische Tipps: Da man durchgehend in den Dörfern übernachtet, kann man sich das Gepäck problemlos von einem Hotel ins nächste transportieren lassen. Das ist besonders praktisch für alle, die unterwegs nicht auf einen gewissen Luxus verzichten wollen und etwas mehr Gepäck mitbringen wollen. Die Via-Engiadina lässt sich zudem auf einer leicht abgewandelten und etwas kürzeren Route auch im tiefsten Winter begehen.

Mein Artikel:  Mehr über  die Via Engiadina

Blick auf die letzte Etappe der Via Engiadina: Das Dorf Tschlin.
Blick auf die letzte Etappe der Via Engiadina: Das Dorf Tschlin.
Höhenabschnitt auf der Via Engiadina, einer der schönsten Wanderungen in den Alpen,
Höhenabschnitt auf der Via Engiadina.
Die hübschen Engadiner Dörfer machen den Wanderweg zu einem Top-Erlebnis.
Die hübschen Engadiner Dörfer machen den Wanderweg zu einem Top-Erlebnis.

 

Top 3: Der Innsbruck Trek

Worum es geht: Der Innsbruck Trek ist ein relativ neuer Fernwanderweg. Er wurde geschaffen, um die Bergwelt rund um die Tiroler Hauptstadt für den Tourismus besser vermarkten zu können. In sechs Tagesetappen führt die Rundroute, die überraschenderweise direkt im Zentrum von Innsbruck beginnt, durch höchst unterschiedliche Landschaften. Teilweise ist man in den Tälern unterwegs, bisweilen folgt man aussichtsreichen Höhenwanderwegen. Aussergewöhnlich ist, dass man jeden Tag jeweils zwischen einer einfacheren und einer anspruchsvolleren Route auswählen kann.

Wieso lohnt er sich: Die direkte Umgebung von Innsbruck ist ohne jeden Zweifel ein Hingucker und der Innsbruck Trek verbindet die besten Routen der Region zu einem schönen Strauss an Wanderwegen. Ähnlich wie bei der oben erwähnten Via Engiadina übernachtet man dabei in den Dörfern, was dazu führt, dass man auch auf dieser Wanderung einen gewissen Komfort geniessen kann. Einen Punkt Abzug gibt es jedoch wegen der Tatsache, dass die Tiroler Dörfer nicht ganz mit den atemberaubend schönen Sgraffito-Bauten im Engadin mithalten können.

Praktische Tipps: Der Innsbruck Trek wird als Rundweg vermarktet, ist aber wie erwähnt eher eine Sammlung schöner Wanderwege, die sich lose aneinanderreihen. Deswegen muss man teilweise morgens mit dem Bus zum Einstiegspunkt gelangen oder abends vom Trailend ins Hotel fahren. Das bringt mit sich, dass es unter Umständen praktischer ist, gleich in einem Hotel in Innsbruck zu bleiben und die einzelnen Wanderungen je nach Lust und Wetter spontan zu planen.

Mein Artikel:  Mehr über den Innsbruck Trek

Grandiose Ausblicke auf dem Sellrainer Höhenwanderweg.
Grandiose Ausblicke auf dem Sellrainer Höhenwanderweg.
Der Patscherkofel ist der Hausberg von Innsbruck.
Der Patscherkofel ist der Hausberg von Innsbruck.
Eine der schönsten Route führt dem Sturlbach entlang.
Eine der schönsten Route führt dem Sturlbach entlang.

 

Top 4: Der Vier-Quellen-Weg

Worum es geht: Der Vier-Quellen-Weg im Gotthardmassiv ist ein thematischer Fernwanderweg, der in fünf Tagesetappen mit einer Gesamtlänge von rund 80 Kilometern zu den Quellen der vier wichtigsten Schweizer Ströme führt: Rhein, Reuss, Ticino und Rhone. Spannend ist die Wanderung aber auch deswegen, weil man durch ein ausgesprochen abwechslungsreiches Gebiet wandert, in dem sich Moore, Seen und sogar ein Gletscher abwechseln.

Wieso lohnt er sich: Zunächst einmal lohnt sich der Vier-Quellen-Weg aus dem offensichtlichen Grund: Quellen sind geographische Hotspots. Sie sind Orte, an die man sich gerne erinnert, wenn man an einem der dort entsprungenen Flüsse vorbeikommt. Davon abgesehen hat die eher anspruchsvolle Fernwanderung allerdings auch ein paar andere Highlights wie eine wunderschöne Steinbrücke von 1761 und etwas später eine schwindelerregende Hängebrücke, die es zu überqueren gibt. Zudem folgt man einem Teil der Furka-Bergstrecke und kann Blicke auf den Rhone-Gletscher werfen. Wenige Wanderungen in den Alpen vereinen so viele Sehenswürdigkeiten in einer Route.

Praktische Tipps: Da ich bisher ausschliesslich den ersten Tag abgewandert bin (der zur Rheinquelle führt) kann ich leider noch keine praktischen Tipps für die ganze Route geben. Ich habe mir jedoch fest vorgenommen, im kommenden Jahr auch den Rest zu gehen und dann die Beschreibung hier zu aktualisieren.

Mein Artikel:  Mehr über die Wanderung zur Rheinquelle

Eines der Highlights dieser Wanderung: Die Rheinquelle (Tomasee).
Eines der Highlights dieser Wanderung: Die Rheinquelle (Tomasee).
Beim Wandern begleitet einen ständig ein grandioses Bergpanorama.
Beim Wandern begleitet einen ständig ein grandioses Bergpanorama.
Pflanze am Rande des Wanderwegs.
Pflanze am Rande des Wanderwegs.

 

Top 5: Kurzwanderung zum Lac Blue

Worum es geht: Zum Schluss möchte ich noch eine Kurzwanderung empfehlen: Und zwar den Ausflug zum Lac Blue. Der traumhafte Weg nimmt seinen Anfang am hintersten Ende des Val d’Hérance im mittleren Wallis und ist gerade einmal ein Kilometer lang. Doch auf den rund 200 Höhenmetern vom Parkplatz bis zum Ufer des kleinen Sees gibt es jede Menge zu entdecken.

Wieso lohnt er sich: Der Lac Blue hat seinen Namen verdient und ist ohne Zweifel einer der schönsten Bergseen, die ich bisher in der Schweiz gesehen habe. Schon alleine deswegen lohnt sich der Aufstieg. Rund um den leuchtend blauen See gibt es verschiedene Picknick-Tische, wo man gemütlich beisammen sein kann. Sehr schön ist auch der weitgehend verlassene Weiler gleich unterhalb des Sees, der die perfekte Kulisse für einen Heimatfilm abgeben würde. Die Erdpyramiden von Euseigne sind zwar nicht Teil des Wanderwegs, befinden sich aber bei der Anreise direkt auf dem Weg.

Praktische Tipps: Am Startpunkt der Wanderung gibt es einen grossen Parkplatz sowie eine Bushaltestelle (Arolla, La Gouille) für Wanderer, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen wollen. Laut Karte gibt es in der Nähe des Lac Blue eine Buvette, die bei meinem Besuch im Mai 2020 allerdings aussah, als sei sie bereits länger nicht mehr in Betrieb. Zur Sicherheit empfehle ich, Getränke und Picknick aus dem Tal mitbringen.

Mein Artikel: Mehr über den Lac Blue

Der Lac Blue macht seinem Namen alle Ehre: Das Wasser leuchtet förmlich in seinem grünblauen Farbton.
Der Lac Blue macht seinem Namen alle Ehre: Das Wasser leuchtet förmlich in seinem grünblauen Farbton.
Kleiner Weiler kurz unterhalb des Sees - die Buvette war bei meinem Besuch leider geschlossen.
Kleiner Weiler kurz unterhalb des Sees – die Buvette war bei meinem Besuch leider geschlossen.
Die kurz Wanderung gehört zu den schönsten Wanderungen in den Alpen.
Aber auch der vergleichsweise kurze Auf-/Abstieg bietet schöne Ecken.

Schlusswort

Die Alpen sind vermutlich das schönste und beste Gebirge, das sich Wanderer wünschen können. Bisher war ich hauptsächlich in der Schweiz und in Österreich unterwegs. In nächster Zukunft würden mich jedoch vor allem die Dolomiten und die Gegend rund um den Triglev-Nationalpark in Slowenien reizen.

Auf der Bucket List stehen auch noch folgende drei Routen: Der Lechweg, der in sieben Etappen das Vorarlberg mit dem Tirol verbinden und bei einigen meiner Blogger-Kollegen Begeisterung ausgelöst hat. Der Karnische Höhenweg, der durch das Grenzgebiet von Österreich und Italien und grandiose Aussichten garantiert. Sowie als Langzeitprojekt auch der Alpen-Adria-Trail, der vom Grossglöckner über Slowenien bis an die Adria. Mit 37 Tagesetappen ist dieser Weg allerdings kein Pappenstiel.

Und nun seid ihr dran: Welches sind eure liebsten Wanderungen in den Alpen? Haut in die Tasten und hinterlasst mir einen Kommentar, gerne auch mit einem Link zu einem Artikel.

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2 Kommentare

  1. Sorry aber du bist noch nicht viel herum gekommen.
    Hier fehlen noch einige Ziele aus Tirol, Vorarlberg Kärnten, Bayern und Schweiz welche um vieles schöner sind als die dir angegebenen Wanderungen.
    Kenne auch diese hier.
    Aber kenne auch noch einige Geheimtipps wo man keine Touristen entdeckt.
    Wo die Natur einem alleine gehört. Und das sind die waren Traum Wanderungen.
    Dort kann man 6 Stunden durch die schönsten Naturgebiete wandern ohne einen Menschen zu sehen.
    Das nenne ich Natur erleben und spüren.

    1. Das Ziel dieses Artikels ist, etwas Inspiration zu bieten und den Besuchern dieses Blogs dabei zu helfen, interessante Inhalte zu finden. Das Ziel war nicht, damit zu prahlen, wie viele Wanderungen ich schon unternommen habe. Das können andere besser… :)

      PS: Hilfreich wäre, wenn du die „schönsten Naturgebiete“ konkret benennst. Dann kann man sich auch selber vergewissern, dass deine Insiderkenntnisse wirklich so hervorragend sind.

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