Bist du auf der Suche nach einem spannenden, aber nicht überlaufenen Reiseziel für einen Roadtrip? Dann kann ich dir Nordmazedonien empfehlen. Hier gebe ich Tipps für eine Rundreise mit dem Auto und erkläre, wieso sich das ungewohnte Ziel lohnt.
Ich habe ein Faible für Gegenden, die vom internationalen Tourismus weitgehend vergessen werden. Georgien und Aserbaidschan waren solche Länder, aber auch weiter entfernte Ziele wie zum Beispiel Taiwan und das indonesische Sulawesi habe ich in den letzten Jahren besucht.
Seit mir vor drei Jahren ein „Best of Travel“ vom Reisebuchverlag Lonely Planet in die Hand fiel, in dem Nordmazedonien als eines der Top 10 Ziele vorgestellt wurde, wusste ich: Da muss ich hin.
Bei der Recherche stellte ich bald fest, dass der öffentliche Verkehr nicht besonders gut ausgebaut ist. Einige Ziele sind nur mit dem Auto zu erreichen, andere werden täglich lediglich ein bis zwei Mal mit dem Bus oder Zug angefahren. Alles andere als ein Roadtrip ist somit eher ineffizient.
In diesem Beitrag beantworte ich die wichtigsten Fragen, die du vor deinem Nordmazedonien-Roadtrip haben wirst, und nenne ein paar sehenswerte Reiseziele im Land.
1. Was kann ich in Nordmazedonien sehen?
Der Balkanstaat spielt im Tourismus keine grosse Rolle. Dies nicht ohne Grund. In dem Land, das etwa halb so gross ist wie die Schweiz, gibt es kaum Top-Sehenswürdigkeiten. Zudem fehlen Meer und Strände, was aber für viele eine Voraussetzung für einen guten Urlaub ist.
Das bekannteste Ziel ist der Ohrid-See an der Grenze zu Albanien. Insbesondere Ohrid hat’s in sich: Die hübsche Altstadt liegt direkt am leuchtend blauen See und begeistert mit einer Reihe von sehenswerten Kirchen. Über allem thront eine massive Festung.
Spannend ist auch Skopje, das sich derzeit einer bizarren Verschönerungskur unterzieht: Im neuen Zentrum der Hauptstadt stehen hunderte Statuen und viele Gebäude erhalten aufgehübschte Fasaden, die an eine glorreiche Vergangenheit erinnern sollen, die es in der Form wohl gar nie gab. Schön ist das nicht unbedingt, aber interessant.
Darüber hinaus gibt es einige weniger bekannte Ziele wie das Naturschutzgebiet Mavrovo, das sich im Winter in eines der besten Ski-Gebiete des Landes verwandelt und im Sommer vor allem Wanderer lockt. In der Zwischensaison im April war es allerdings vor allem eins: leer.
Die Stadt Bitola geniesst unter den Nordmazedoniern einen guten Ruf und tatsächlich kann die Fussgängerzone in der Innenstadt locker mit den westeuropäischen Tourismusmagneten mithalten. Hingegen haben mich weder das türkische Quartier noch die römischen Ruinen am Stadtrand sonderlich beeindruckt.
Als letztes Ziel habe ich Prilep besucht. Die entspannte Ortschaft selbst hat zwar wenig zu bieten, aber die zahlreichen Klöster in der Umgebung sind einen Besuch wert. Mein persönliches Highlight war die Klosterkirche Sv. Bogorodica – auch wegen der Anfahrt durch die surreale Bergregion. Im Sommer bietet der Marmorsee ein interessantes Ausflugsziel.
Die genannten Ziele lassen sich hervorragend in einer Mietwagen-Rundreise verbinden, für die ich ein Minimum von vier bis fünf Tage empfehle.
2. Wie sicher ist Nordmazedonien?
Trotz unübersehbaren politischen Spannungen – bei meinem Besuch fanden in Skopje jeden Tag grössere Demonstrationen statt – gilt Nordmazedonien generell als ein sehr sicheres Reiseland.
Insbesondere gewaltsame Übergriffe auf Touristen sind weitgehend unbekannt. Auch wenn Nordmazedonien kein Hotspot für Kleinkriminalität ist, empfiehlt es sich, in grösseren Menschenansammlungen erhöhte Vorsicht walten zu lassen. Ebenfalls würde ich kein Gepäck sichtbar im Auto liegen lassen. Einheimische versicherten jedoch, dass das kein Problem sei.
Wie fast überall geht die grösste Gefahr vom Verkehr aus. Auf den Strassen sah ich wiederholt Autofahrer, die Rotlichter missachteten und an unübersichtlichen Stellen überholten. Insgesamt scheinen es viele Leute sehr eilig zu haben.
Im krassen Gegensatz dazu stehen die unverhältnismässigen Geschwindigkeitsbeschränkungen. Manche Überlandstrassen sind mit 50 signalisiert, obwohl 80 angebracht wäre. Die Folge: Ich stand regelmässig vor der Wahl, eine hohe Verkehrsbusse zu riskieren oder mit meiner Schleicherei Unfälle zu provozieren.
3. Wann ist die beste Reisezeit für einen Roadtrip?
Die Hauptreisezeit liegt in den Sommermonaten. Dann kannst du im wunderschönen Ohrid-See baden und eine der zahlreichen Wanderungen unternehmen. Allerdings sind die Sommer bisweilen brütend heiss.
Dank der vielen Berge eignet sich Nordmazedonien auch für den Wintersport. Die günstige Anreise und die preiswerten Unterkünfte machen die nordmazedonischen Ski-Gebiete zu einer attraktiven Alternative zum überteuerten Alpenraum. Einen Roadtrip würde ich im Winter aber eher nicht empfehlen.
Wir waren in der ersten April Woche unterwegs. Das Wetter war durchwegs warm und sonnig mit Temperaturen um die 20 Grad. Allerdings waren mehrere Sehenswürdigkeiten noch nicht offen. Daher würde ich einen Nordmazedonien-Roadtrip nicht vor Mai empfehlen.
4. Was kostet ein Roadtrip durch Nordmazedonien?
Nordmazedonien gehört zu den günstigsten Reiseländer Europas. Für unseren Skoda-Kleinwagen haben wir pro Tag etwa 20 Euro bezahlt. Im Preis waren eine Vollkasko-Versicherung ohne Selbstbehalt und eine Haftpflichtversicherung eingeschlossen.
Gefunden habe ich das Auto bei billiger-mietwagen.de*, dem vermutlich einzigen Anbieter, der in Nordmazedonien wirklich gute Angebote im Sortiment hat. Unser Fahrzeug war zwar bereits etwas älter und hatte den einen oder anderen Kratzer, lief aber ansonsten einwandfrei. Beachte meine Tipps zur Suche nach günstigen Mietwagen.
Für die Umrundung von Nordmazedonien (fast 700 km) kam unser Skoda mit genau einer Tankfüllung aus. Das Benzin kostete 2100 Denar, was etwas über 40 Euro entspricht. Von Skopje nach Mavrovo und von Vales zurück nach Skopje fiel eine Autobahnmaut von insgesamt 15 Euro an. Für Parkplätze mussten wir nie bezahlen.
Auf dem Roadtrip haben wir einen Bogen um Hotels und Hostels gemacht und sind stattdessen in privaten Wohnungen untergekommen. Eine Wohnung mit einem Schlafzimmer und einem Wohnzimmer kostete jeweils 25 Euro. Die Preise steigen im Sommer etwas. Hotels sind nicht viel teurer.
Die Mahlzeiten waren ausgesprochen preiswert. Einen Döner mit einer Cola gibt es oft schon ab etwa 1,50 Euro. Für etwas ausgewogenere Mahlzeiten bezahlten wir meistens um die 10 Euro für zwei Personen.
Kostenpflichte Eintritte waren nur ganz selten nötig und beschränkten sich praktisch ausschliesslich auf die Sehenswürdigkeiten am Ohrid-See. Auch dort waren sie eher bescheiden und kosteten pro Person insgesamt keine 10 Euro.
In der Summe bezahlten wir für den fünftägigen Roadtrip pro Person etwa 180 Euro. Hinzu kamen noch etwa 100 Euro für den Flug mit Wizzair. Beachte hier meine praktischen Tipps für die Suche nach günstigen Flügen.
5. Wie kann ich mich in Nordazedonien verständigen?
Das südslawische Nordmazedonisch wird mit dem kyrillischen Alphabet geschrieben. Da die Wege durchgehend zweisprachig signalisiert sind, ist die Navigation jedoch auch ohne Sprachkenntnisse unproblematisch. Etwas Zeit in das Erlernen der Schrift zu investieren lohnt sich dennoch.
Die Kommunikation mit den Menschen vor Ort war selten ein Problem. Etwas überrascht hat mich allerdings, dass deutsch deutlich stärker verbreitet ist als Englisch. Der Grund: viele ältere Nordmazedonier haben in Deutschland gearbeitet. Bei der jüngeren Generation scheint sich der Trend wieder zu ändern.
Falls du dich trotzdem unsicher fühlst, empfehle ich dir, einen Blick auf meine Tipps zu werfen, wie du dich auch ohne Sprachkenntnisse verständigen kannst.
6. Wie bezahle ich in Nordmazedonien?
In Nordmazedonien bezahlst du mit dem Denar. Derzeit bekommst du für einen Euro rund 60 Denar. Die grösste Banknote hat einen Nominalwert von 5000. Aus den Geldautomaten kommen allerdings in der Regel Scheine in einer Stückelung von 1000 Denar.
Ich hatte in Nordmazedonien keine Schwierigkeiten, an Geld zu kommen. Bankomaten sind relativ weit verbreitet und Gebühren fielen nicht an. Meine Plus-Karte der Schweizer Postbank funktionierte einwandfrei. Falls du auf der Suche nach einer Kreditkarte bist, empfehle ich einen Blick auf meinen Kreditkartenvergleich.
Da viele Hotels Euro-Preise verlangen, ist es keine schlechte Idee, einen Teil der Reisekasse bar in Euro mitzuführen. Generell ist es vorteilhaft, immer in der Währung zu bezahlen, in der die Preise angegeben sind, da meist zu Ungunsten der Besucher gerundet wird.
7. Welcher Reiseführer empfiehlt sich?
Nach meinen Recherchen existiert derzeit nur ein einziger deutschsprachiger Reiseführer: Nordmazedonienvom Trescher Verlag. Auf rund 350 Seiten gibt er ausführlich Auskunft über Land, Leute und Sehenswürdigkeiten. Die derzeit aktuelle Ausgabe ist von 2019, eine neue Ausgabe dürfte aber bald erscheinen.
Wem Englisch nichts ausmacht, ist auch mit dem noch ausführlicheren Nordmazedonienführer von Bradt gut beraten. Der Verlag ist vor allem bei Afrika-Reisenden beliebt, kann aber auch auf dem Balkan punkten. Die jüngste Ausgabe ist ebenfalls von 2019.
Wer Nordmazedonien im Rahmen einer grösseren Balkanrundfahrt besucht, wird vielleicht den Lonely Planet Western Balkan erwägen. Allerdings umfassen die Infos im derzeit aktuellen Buch von 2019 gerade einmal 38 Seiten und sind damit eigentlich nur für einen oberflächlichen Besuch geeignet.
Falls du eine Strassenkarte brauchst, solltest du sie schon von zu hause mitbringen, da die lokalen Karten, die in Tankstellen verkauft werden, häufig nur auf Kyrilisch zu haben sind. Eine gute Strassenkarte gibt’s bei Freytag & Berndt. Für die Offline-Navigation empfehle ich die Handyapp maps.de.
Exkurs: Wie heisst das Land nun richtig?
Wer im Internet nach Informationen über dieses kleine Land sucht, stösst auf alle möglichen Bezeichnungen: Nordmazedonien, Mazedonien, Makedonien, ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, FYROM. Was ist nun richtig?
Das Wirrwarr geht auf einen inzwischen gelösten Streit mit Griechenland zurück. Dieses hat dem nördlichen Nachbarn vorgeworfen, dass der bisher gebräuchliche Namen „Mazedonien“ eine Usurpation der griechischen Geschichte sei. Zumal die heutigen slawischen Einwohner erst ab dem 6. Jahrhundert n. Chr. eingewandert und damit keine Nachfolger der antiken Einwohner Mazedoniens seien.
Mazedonien hingegen betonte, dass der Name primär eine historische Region bezeichne. Die später ankommenden Slawen hätten sich mit den ansässigen antiken Mazedoniern gemischt und seien deswegen durchaus deren Nachfolger.
Nach jahrelangem Ringen, welches auch dazu führte, dass Griechenland die Aufnahme des Nachbarlands in die EU und die NATO blockierte, gab die Regierung im Januar 2019 schliesslich nach und benannte sich offiziell um in „Nordmazedonien“. Daher verwende ich diese Bezeichnung nun auch in diesem Artikel. Sollte noch irgendwo „Mazedonien“ stehen, dann liegt es daran, dass ich das bei der Überarbeiten übersehen habe.
Schlussbemerkung
Nordmazedonien habe ich mit etwas durchmischten Gefühlen verlassen. Das Land ist zweifellos ein spannendes Reiseziel und für einen Roadtrip hervorragend geeignet. Allerdings empfand ich die Sehenswürdigkeiten mit Ausnahme des Ohrid-Sees etwas enttäuschend.
Zudem waren bei meinem Besuch in der Nebensaison einige Sehenswürdigkeiten nicht zugänglich wie zum Beispiel das Mosaik in den römischen Ruinen von Heraklea bei Bitola.
Begeistert haben mich hingegen die durchwegs sehr angenehmen Begegnungen mit den Menschen im Land sowie das in weiten Teilen sehr leckere Essen. Positiv zu vermerken ist auch das ausserordentlich gute Preisleistungsverhältnis bei einer Reise und die hohe Sicherheit.
Wenn du also auf der Suche nach einem ungewöhnlichen Reiseziel für einen Roadtrip in Europa bist, kann ich dir Nordmazedonien durchaus empfehlen. Allerdings würde ich mir überlegen, es mit einem der Nachbarländer zu verbinden. Inspiration dazu findest du in der Grossen Europa-Blogparade bei Trip To the Planet, an der ich mit diesem Beitrag teilnehme.
Hinweis: Der Artikel beinhaltet Affliate-Links.
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Lieber Oliver
Danke für deinen Mazedonien Bericht, so freue ich mich noch mehr auf meinen 5 tägigen Aufenthalt dort in zwei Wochen. Ich hatte mich schon darauf eingestellt mein weniges Russisch hervorkramen zu müssen :-)
Bin über deinen Blog Sinograph hier gelandet. Sehr dickes Kompliment, super informativ und übersichtlich. En guete Wuchestart, Grüessli us Züri
Hi Odaya,
vielen Dank fürs Lob. Wünsch dir viel Spass. Ich glaube, Russisch wirst du nicht brauchen. Es können erstaunlich viele Leute deutsch. Aber es hilft natürlich beim Lesen der Strassenschilder und so…
Gruss,
Oli
Schöner Artikel. Schade, dass dieses wundervolle kleine Land so wenig Beachtung erhält. Aber ich bin zuversichtlich, dass sich dies bald ändert.
Liebe Grüße,
Alexander
Hi Alexander,
Mazedonien (oder Nord-Mazedonien, wie es wohl schon bald heissen wird) hat einiges zu bieten, finde ich. Ausserdem ist es unschlagbar günstig zu bereisen. Daher kann ich mir auch gut vorstellen, dass in den kommenden Jahren immer mehr Leute dem kleinen Land Beachtung schenken werden.
Gruss,
Oli
Haĺlo Oliver, Hallo zusammen!
Ich selbst war Anfang Juni für einige Tage in Mazedonien und werde dort auch wieder hinfahren!
Ein sehr schönes Land, kulturell, von der ursprünglichen Natur und den Menschen dort!
Nun ich war in Ohrid und dort kann man eine Menge erkunden und herrlich „entschleunigen“!
Ich hatte ein Zimmer in einer traditionellen Villa in der Altstadt unweit vom See! Herrlich!
Die Menschen dort sind aufgeschlossen und neugierig und auch leichte Sprach-Barrieren wurden leicht genommen!
Ich musste zwar von Skopje nach Ohrid ein Taxi nehmen (wollte nicht selbst fahren) aber das war eine gute Entscheidung! Denn gleich im Taxi fing es toll an!
Wie gesagt ich fühlte mich dort sehr wohl und auch sehr sicher!
Macht unbedingt eine Bootsfahrt (die 6 Std Tour mit Ausflügen zum Pfahldorf und zur Kirche) wunderschön!
Tolles Land, tolle Menschen!
Grüße Jens
Hallo Jens,
vielen Dank für den Kommentar und ich freue mich, dass dir Mazedonien auch sehr gut gefallen hat.
Gruss,
Oli
Hey Oliver,
ich habe eben einen Flug nach Skopje gesucht und bin nun bei der Suche nach Inspiration bei dir gelandet. Dein Beitrag hat auf jeden Fall meine Vorfreude gesteigert. Ich bin wirklich sehr neugierig, was ich von dem kleinen Land zu erwarten habe, denn bisher hatte ich es eher weniger auf dem Schirm :)
Liebe Grüße
Lynn
Hi Lynn,
das klingt doch super. Wirst du nur in Skopje bleiben oder auch den Rest des Landes besuchen? Ich fand Skopje ja ziemlich schräg, aber irgendwie auch ganz cool. Bin mal gespannt, was du dann so schreibst – ich hab dich ja in meinem RSS-Reader… :)
Gruss,
Oli
Hi
Grüße aus Korfu. Ich war 10 Tage lang in Albanien. Leider braucht man dort auch einen Mietwagen um alles zu sehen. Ich habe zb 45 Minuten im Bus gewartet und zugesehen wie der Fahrer eine Zigarette nach der anderen geraucht hat obwohl der Bus schon voll war. Dafür habe ich viele Motorradfahrer aus Deutschland und Italien gesehen. Mazedonien klingt ja ganz interessant und lässt sich sicher mit anderen Regionen verbinden. Da ich leider kein Fahrzeug mieten kann habe ich mich dazu entschieden den Führerschein zu machen. Sollte es wirklich mit dem Motorrad Führerschein klappen dann werde ich den Balkan mit dem eigenen Motorrad bereisen. Leider ist die Anfahrt aus Westdeutschland sehr weit und die Autozüge würden eingestellt.
Drück mir die Daumen das im Sommer mit dem Motorrad fahren kann. :)
Das mit der langen Anfahrt ist schon ein Problem. Vor allem, wenn man alleine fährt oder die Reisebegleitung keinen Führerschein hat. Das ist neben dem Grund, dass ich sowieso gar kein Auto habe, eigentlich der wichtigste Grund, wieso ich die Fahrzeuge immer erst vor Ort miete.
Motorradfahren ist auf dem Balkan sicher toll. Da hat es jede Menge abenteuerliche Strassen… Gibt es eigentlich keine Website zur Vermittlung von Mietmotorräder? Da müsste es doch eigentlich auch einen Markt dafür geben.
Wie auch immer: Ich drück dir natürlich die Daumen!
Hi,
das Problem ist dass ich eine umgebaute Maschine benötige.
Die muss eine Integralbremse, einen speziellen Lenker für meinen kürzeren linken Arm und ein Automatisches Getriebe (wie zb das dct bei Honda) oder den Kupplungshebel auf der rechten Seite haben. Beim Pkw brauche ich auch einen speziellen Umbau und es gibt nicht mal einen Mietwagen für mich. Ich habe wirklich etliche E-Mails und Anrufe in alle Welt getätigt.
Deswegen wäre ein Sabbatical ideal. Ich könnte mit dem Motorrad oder Pkw eine Weltreise machen. Momentan ist das bei meiner Arbeit nicht möglich aber vielleicht ergeben sich in Zukunft Möglichkeiten.
Hallo Oliver,
als Studenten haben wir leider nicht das Geld für teuren Urlaub und liebäugeln mit einem Roadtrip durch Mazedonien.
Wie ist das Autofahren dort? Ich habe gelesen, dass es wohl sehr holprig und rasant zugeht, und keiner so wirklich die Verkehrsregeln beachtet ? Würdest du also 2 Studentinnen einen Mietwagen empfehlen, oder kommt man mit Bus und Bahn auch voran?
Vielen Dank & Grüße
Nina
Hi Nina,
Die Strassen haben einen unterschiedlichen Zustand. Teilweise sehr gut, manchmal mit Schlaglöchern. Ich war aber auch einmal eine längere Strecke auf einer unbefestigten Fahrbahn unterwegs. Insgesamt aber durchaus in einem vernünftigen Rahmen.
Das Problem ist, dass vielerorts die Geschwindigkeitsbeschränkungen zu tief angesetzt sind. Das führt dazu, dass ein Teil der Fahrer (wie zum Beispiel ich) sich an den Regeln orientieren und ein anderer Teil mit einer Geschwindigkeit unterwegs sind, die sich als natürlich richtig anfühlt. Das führt hin und wieder zu waghalsigen Überholmanövern; vor allem aber ist es unangenehm, weil man halt den Verkehr blockiert und weiss, dass die Einheimischen hinter einem denken: „Ah, schon wieder so Tourist unterwegs, der nicht richtig fahren kann.“
Davon solltet ihr euch aber nicht abhalten lassen. Das ist alles in einem Rahmen, der sich gut meistern lässt und andere Länder, wie zum Beispiel Italien, sind in dieser Hinsicht viel schlimmer.
Bus und Bahn geht natürlich auch, zumindest solange ihr euch hauptsächlich in den Städten aufhalten wollt. Es gibt aber auch viele schöne Sehenswürdigkeiten – vor allem Kloster – die ihr ohne Auto nicht so gut erreichen könnt. Hinzu kommt, dass auf vielen Nebenstrecken nur alle paar Stunden ein Bus oder Zug fährt. Ihr müsst euch also teilweise auf lange Wartezeiten gefasst machen.
Hi Oli,
es sieht in Sachen Impfstoff ja ganz gut aus. Ich hoffe dass wir diesen Albtraum bald hinter uns haben. Wenn es möglich ist dann plane ich für Sommer 2021 Reisen nach Ost und Südosteuropa mit dem Motorrad. Von NRW aus ist es zwar ein Stück aber bis Albanien Serbien usw sollte man schon kommen. Ich habe die Schn… voll von öffentlich Verkehrsmitteln. In Europa gibt es ja auch sehr viel zu entdecken und sobald es in ein paar Jahren mit dem Sabbathjahr klappt dann geht es nach Asien oder Afrika mit dem Motorrad.
Ja, das mit der Impfstoff-Entwicklung ist eine gute Nachricht. Ob es aber bis zum nächsten Sommer reicht, genügend Menschen zu impfen, um die Pandemie zu besiegen, ist meiner Meinung nach fraglich. Ich rechne damit, dass es mit der Impfung so sein wird, wie mit der Maske: Alle sind dafür, dass die anderen sich impfen, aber keiner will bei sich anfangen. Der Unterschied ist nur, dass man eine Impfpflicht nicht so widerstandslos wird umsetzen können wie eine Maskenpflicht.
Wegen der Motorradreise: Ich würde mir überlegen, ob es nicht möglich wäre, einen Teil der Strecke mit einem Autoreisezug zurückzulegen. Die nehmen meines Wissens auch Motorräder mit. Es gibt zum Beispiel eine Verbindung von Düsseldorf nach Villach (und zurück). Der Vorteil: Du fährst gegen 19 Uhr in deiner Region ab und kommst am nächsten Morgen zum Frühstück an der Pforte zu Slowenien an. So sparst du dir locker zwei Urlaubstage – und fast 1000 Kilometer auf einem Motorrad durchzubrettern ist ja auch nicht so dolle.
Gruss,
Oli
Hi,
der Autozug ist natürlich eine Option. Alternativ könnte ich die Route auch so planen dass ich in Süddeutschland und Österreich einige Ziele anfahre. Mir bleibt ja keine andere Wahl als mit dem eigenen Fahrzeug zu fahren.