Nabelschau: Rückblick auf 2019, Ausblick auf 2020

Jeweils auf den Jahreswechsel erscheint hier meine „Nabelschau“ – mittlerweile zum siebten Mal. In der Rubrik blicke ich auf das vergangene Jahr zurück und definiere meine Ziele für die Zukunft. Wie immer gibt es auch einen Blick hinter die Kulissen dieses Blogs.

Der Klimawandel ist auch an mir nicht spurlos vorbeigegangen. Gleich zu Beginn des vergangenen Jahres nahm ich mir den Vorsatz, weniger zu fliegen. Allerdings entschied ich mich für einen eher ungewöhnlichen Ansatz. Meine Idee: Ich würde nicht weniger oft verreisen, sondern weniger lange Strecken zurücklegen. 2019 war ich deshalb mit einer einzigen Ausnahme nur in Europa unterwegs.

Gleichzeitig hielt ich an einem älteren Vorsatz fest: nämlich die kleinen „Geheimtipps“ der Welt ins Zentrum zu stellen. Der Hintergrund ist, dass ich mit meinem Blog nicht dazu beitragen möchte, dass bereits überlaufene Ziele noch voller werden. Das ist mein persönlicher Beitrag gegen Overtourism. Alternativen gibt es ja überall mehr als genug.

Den Lesern schien das zu gefallen: Ich hatte auch 2019 wieder mehr Menschen auf meiner Seite als in jedem Jahr zuvor, wenngleich das starke Wachstum der Anfangsjahre nicht mehr anhielt. Dass ich fast eine Million Pageviews erreichte, werte ich als eine Bestätigung dafür, dass ich mich in die richtige Richtung bewege.

 

Fast alle Pläne realisiert

Die meisten Pläne, die ich in meiner letzten „Nabelschau“ angekündigt hatte, setzte ich dann auch tatsächlich um. Gleich zu Beginn des Jahres baute ich mir in Laax (Graubünden) meine eigenen Ski. Das ist sehr zu empfehlen: zwei lange Tage in der Werkstatt und danach ein verdammt tolles Gefühl, als ich das erste Mal auf den eigenen Brettern stand.

Indien gehört für mich zu den spannendsten Reisezielen überhaupt, aber auch zu den anstrengendsten. Deswegen testete ich im vergangenen Jahr zum ersten Mal eine Rundreise mit einem privaten Fahrer. Meine Meinung: Ja, es ist bequemer, hat aber auch Nachteile. Für Indien-Neulinge ist es eine gute Möglichkeit, das Land schonend kennenzulernen. Übrigens: Für eine erste Reise empfehle ich diese Highlights von Rajasthan.

Vanlife sagte mit immer mehr zu. Und so kam es, dass ich im vergangenen Jahr gleich zwei spannende Destinationen mit einem Camper erkunden konnte: Slowenien und das spanische Aragonien. Beide Ziele haben zwei Dinge gemeinsam: Sie werden vollkommen unterschätzt und sie liegen genau auf der Transitroute in beliebtere Regionen.

Gar nicht viel anders als „Vanlife“ ist Urlaub auf dem Hausboot, was ich im Frühling im französischen Aquitanien (eine weitere total unterschätzte Urlaubsregion) zum ersten Mal ausprobieren durfte. Dieser Reiseart haftet ja etwas der Ruf an, vor allem für Rentner zu sein. Und ja: Langsam über die Kanäle tuckern, ist tatsächlich sehr entspannend. Trotzdem gab das Fahren mehr zu tun als ich erwartete und entlang der Wasserwegs gab es viel zu entdecken. Darum: gerne mal wieder.

Wer dem Blog schon länger folgt, weiss möglicherweise, dass ich jedes Jahr eine mehrtägige Wanderung durch die Alpen unternehme. Diesmal wanderte ich fast eine Woche auf der Via Engiadina im Schweizerischen Unterengadin. Das Besondere an der Route: Sie führt durch all die wunderbaren Engadiner Dörfer und vereint so auf einzigartige Weise Natur und Kultur. Meiner Meinung verdient diese Wanderregion sehr viel mehr Aufmerksamkeit als sie tatsächlich erhält.

Seltener Anblick: Die kleine Inselhauptstadt Tobermory (Isle of Mull in Schottland) bei blauem Himmel..

 

Die beliebtesten Artikel und Fotos 2019

In der „Nabelschau“ liste ich seit Jahren auf, welches die drei Artikel sind, die im Verlaufe des Jahres am häufigsten gelesen wurden. Überraschenderweise waren es genau die gleichen drei wie im Vorjahr (sowie in anderer Reihenfolge im Jahr 2017).

  1. Reisen in Georgien: Dinge, die du vor der Reise wissen solltest (70 194 Aufrufe)
  2. Kambodscha: 11 Dinge, die du vor der Reise wissen solltest (43 279 Aufrufe)
  3. Günstige Flüge finden: 13 fantastische Tricks für die Suche (34 119 Aufrufe)

(Alle Zahlen gemessen mit Google Analytics.)

Ebenfalls einen interessanten Einblick gibt die Auswertung meines Instagram-Accounts. Da ich – wie oben erwähnt – hauptsächlich in Europa unterwegs war, fanden diesmal ausschliesslich europäische Ziele Eingang in meine Bestnine-Liste:

Dabei kamen drei Reiseziele mit jeweils drei Bildern in die Liste: Slowenien (Bild 1, 4 und 9), die Schweiz (Bild 2, 6 und 7) und Spanien (Bild 3, 5 und 8). Was mir aufgefallen ist: anders als in vergangenen Jahren bin ich auf keinem der Top-Bilder selber zu sehen. Ich werde wohl langsam zu alt, um Unmengen als Likes einzukassieren. Aber da ich sowieso lieber Reiseziele zeige, stört mich das nicht weiter.

Die meistgelesenen Artikel sind nicht zwingend meine persönlichen Lieblinge. Am meisten am Herzen liegen mir folgende drei Artikel aus dem vergangenen Jahr:

 

Was für 2020 geplant ist

Obwohl das neue Jahr nun schon ganze zwei Tage alt ist, habe ich noch kaum konkrete Pläne für 2020. Im Januar steht die erste Fernreise seit fast einen Jahr auf dem Programm: Ich werde zwei Wochen den Süden von Vietnam erkunden. Dabei will ich auch ein paar der weitgehend unbekannten Inseln besuchen und schauen, was die so zu bieten haben.

Für das restliche Jahr existieren bisher hauptsächlich unausgegarte Ideen. Wahrscheinlich ist, dass ich im späten Frühling die zentralasiatischen Länder erkunde. Die Region fasziniert mich schon seit langem, bisher hatte ich aber erst die Chance, Kirgistan zu besuchen. Reizen würden mich vor allem Usbekistan, Kasachstan und möglicherweise Turkmenistan.Wenn es mit der Zeit hinhaut, aber am liebsten gleich alle Fünfe.

Und dann habe ich natürlich noch immer zahlreiche Gegenden in Europa auf dem Radar. Seit Jahren möchte ich wieder in den Kaukausus. Vor allem frage ich mich, wie Georgien mit dem grossen Besucheransturm der letzten Jahre zurechtkommt oder ob es mittlerweile den Reiz verloren hat, in den ich mich vor fünf Jahren auf meiner ersten Reise verliebt habe. Heisse Kandidaten sind auch das spanische Galicien, die französische Bretagne und das Baltikum im Herbst.

Ausserdem ist jetzt schon klar, dass ich im Sommer für ein Reisemagazin eine grössere Reportage verfasse, bei der ich einem Goldsammler und Strahler in die Schweizer Alpen folge. Dazu wird bestimmt auch hier auf dem Blog etwas zu lesen sein.

Die Reise geht auch 2020 weiter…

 

Und zum Schluss?

Für mich als Blogger ist es natürlich das Wichtigste, dass ich meine Leser auf meinen Erkundungen mitnehmen kann. Und da bin ich eigentlich ganz zuversichtlich, dass mir das auch 2020 wieder gelingen wird. Es wird ein spannendes Jahr werden. Für mich selber ganz bestimmt, aber hoffentlich auch für meine Leser.

Und zum Schloss noch eine kleine Bitte: Was mir am Bloggen am meisten Spass bereitet, ist der Austausch mit meinen Leser. Auch nach über sieben Jahren Bloggen freue ich mich über jeden Kommentar, sowie über jeden Like, Retweet, Flip oder Pin.

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2 Kommentare

  1. Hallo Oliver, seitdem ich im letzten Jahr auf deinen Blog hier gestoßen bin, habe ich auch schon Inspirationen für uns bekommen.
    Wir reisen seit 1974, es begann mit Mexiko, im Jahr darauf kam Island dran. Kurz vorher war auf den Westmannerinseln ein Vulkan ausgebrochen, wir konnten nicht ruhig auf der Erde stehen, es war zu heiß. Seitdem haben wir uns gesteigert, erst mit den 3 Kindern in allen Ferien, jetzt alleine bzw. mit dem 16jährigen (Reise)Enkel auf Kurzstrecken. Das ist am 22.2. so, da geht es nach Turin.
    Ansonsten konnten wir den Bericht hier über die Extremadura in die Tat umsetzen, allerdings nur im Norden. Das Gebiet ist zu schön, um durchzuhetzen. Flüge für den südl. Teil sind aber für Mai gebucht.
    Im vergangenen Jahr waren wir 11 Mal unterwegs, Darunter Japan, Georgien (danke für die Tipps) und 2 Mal Jordanien.
    Wir haben für dieses Jahr noch keine weiteren Ziel, aber viele Ideen. Immer reisen wir mit kleinem Gepäck, man braucht nicht viel, um die Schönheiten der Welt zu sehen.
    Ein gutes Reisejahr mit immer glücklicher Heimkehr
    wünscht euch Margarete

    1. Hallo Margarete,

      vielen Dank für die lieben Worte. Es freut mich sehr, dass ich euch die eine oder andere Inspiration bieten konnte und hoffe, dass wir auch 2020 wieder voneinanderlesen. Ich freue mich jedenfalls immer über deine Kommentare. :)

      Ein wunderschönes 2020 wünsche ich dir,
      Oliver

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