Bali: Drei Orte, wo du dem Touristentrubel entfliehen kannst

Bali gehört zu den beliebtesten Urlaubszielen und ist für viele die ultimative Sehnsuchtsinsel. Entsprechend hoch sind die Erwartungen, entsprechend groß die Enttäuschung über die überlaufene Trauminsel. Heute nennen wir dir drei Orte, wo du dem schlimmsten Touristentrubel entgehen kannst.

Gastartikel von Sebastian Kühn von Wireless Life

Seit ich 2006 meine erste große Reise nach Australien angetreten habe, hat sich Bali für mich immer nach dem schimmernden Traumziel angehört, das ganz oben auf meiner Liste stand. Als ich 2012 dann endlich das erste mal dort war, überwog die Enttäuschung. Anstelle von Traumstränden und romantischem Inselleben habe ich Massentourismus, Rotlichtviertel und verdreckte Buchten vorgefunden.

Das war der erste Eindruck, den ich nach der Ankunft in dem Ortsteil Kuta gewonnen hatte. Nach zwei Nächten im Partyzentrum von Bali haben wir uns dann für ein paar Tage mit Motorrad und Auto aufgemacht, um die vermeintlich schöneren Orte der Insel zu finden.

Die Tempel Ulun Danu, Tanah Lot und Peru Besakih, die Berge rund um Gunung Agung, der Kratersee Danau Batur, der Vulkan Gutung Bator, die Strände Lovina Beach im Norden und das alternative Ubud mit den vielen Reisterrassen waren eine Entschädigung, aber ganz sicher nicht die Highlights, nach denen ich gesucht habe.

Selbst in der vermeintlichen Nebensaison zum deutschen Winter, die der Regenzeit von November bis März entspricht, ist Bali einfach überlaufen und hielt für mich wenig bereit, von dem ich hätte schwärmen können. Deshalb ging es für uns nach einer Woche weiter, um die umliegenden Inseln zu erkunden. Hier begann Bali das einzulösen, was so viele Reisende versprechen.

Das Paradies auf den drei Gili-Inseln

Ein Geheimtipp sind die Gili Islands vor der Küste von Lombok ganz sicher nicht mehr, jedoch bieten sie immer noch weitaus mehr Abgeschiedenheit als Bali selbst. Mit dem Speedboat erreichst du die größte Insel, Gili Trawangan, in ca. 1,5 Stunden von Padang Bai aus, das eine Autostunde von Kuta entfernt ist.

Strand auf Gili T. Foto: Oliver Zwahlen
Strand auf Gili Trawangan. Im Hintergrund die Insel Lombok. Foto: Oliver Zwahlen

Es ist schwer, etwas pauschal zu den drei Gili Islands zu sagen, da diese sehr unterschiedlich sind. Je nachdem ob du nach Abgeschiedenheit oder Action suchst, bietet sich eine andere Insel an:

  • Gili Trawangan: die größte und bekannteste der drei Inseln gilt als Hotspot für Backpacker, Taucher und Partyfreunde. Die Strände sind gut und es gibt zahlreiche Unterkünfte, Restaurants und kleine Cafés.
  • Gili Meno: die kleinste Gili Insel ist ein echtes Paradies für alle, die nach Ruhe und Abgeschiedenheit suchen. In weniger als einer Stunde kann man Gili Meno zu Fuß umrunden und findet auf dem Weg nur eine Handvoll Restaurants und Unterkünfte in Form der typischen Bali Hütten.
  • Gili Air: die mittelgroße der drei Inseln ist touristisch besser erschlossen als Gili Meno. Es gibt ein kleines Dorf mit einer Moschee, Strandbars und einige Resorts.

Wenn du dich ein paar Tage lang entspannen willst, dann kann ich dir Gili Meno nur ans Herz legen. Dort gibt es keine Autos, kein Lärm und keinen Stress. Für weniger als 25 Euro pro Nacht bekommst du deine eigene großes Bali Hütte direkt am Strand und kannst den ganzen Tag lang mit einem Fruit-Shake und einem guten Buch in der Hängematte relaxen.

Wenn du dann doch mal den Drang nach etwas mehr Action verspürst, dann fährst du mit dem Longboat in weniger als 15 Minuten einfach nach Gili Trawangan. Oder du schließt dich einer Tour auf den nahegelegenen Vulkan Rinjani an.

Nusa Lembongan & Nusa Ceningan

Die beiden Nachbarinseln befinden sich im Südosten von Bali und sind auch über Padang Bai aus zu erreichen (ca. 1 Stunde Fahrt). Nusa Lembongan ist touristisch schon relativ gut erschlossen und besonders bei Asiaten sehr beliebt. Trotzdem lassen sich besonders im Westen der Insel tolle Unterkünfte in einer der vielen versteckten Buchten finden.

Abgeschiedenheit: Hütten am Strand im Norden von Nusa Lembongan. Foto: Bart Speelman / Flickr
Abgeschiedenheit: Hütten am Strand im Norden von Nusa Lembongan. Foto: Bart Speelman / Flickr

Am besten leihst du dir hier für rund zwei Euro am Tag einen Scooter aus, um die Insel zu erkunden. Was du finden wirst, sind kleine Strände, Spots zum Schnorcheln und Tauchen in den Korallenriffen sowie drei Dörfer mit vielen Restaurants und Bars.

Ein echter Geheimtipp ist Nusa Ceningan, das nur durch eine wacklige Brücke mit der größeren Nachbarinsel verbunden ist. An diesem Rückzugsort gibt es nur einige wenige Unterkünfte mit kleinen Bungalows. Auch hier kannst du dir überall einen Scooter ausleihen, um mobil zu bleiben.

Ein ganz besonderes Schauspiel auf Nusa Ceningan sind die Seetang-Farmen, die bei Flut überhaupt nicht sichtbar sind. Während der Ebbe werden diese von dutzenden Farmern, die auf der Insel leben, abgeerntet und in kleinen Booten abtransportiert.

Seminyak auf der Hauptinsel

Wenn du es nicht ganz so abgeschieden magst, dann ist Seminyak eine gute Option. Der Ortsteil grenzt direkt an das geschäftige Kuta, ist aber wesentlich entspannter. Hier bist du nur fünf Minuten mit dem Roller vom Trubel entfernt, hast aber einen schöneren Strand und deutlich weniger Touristen.

Nicht nur Traumstrände: Das bei digitalen Nomaden beliebte Seminyak bietet auch viele Cafés zum arbeiten. Foto: JasonParis / Flickr
Nicht nur Traumstrände: Das bei digitalen Nomaden beliebte Seminyak bietet auch viele Cafés zum arbeiten. Foto: JasonParis / Flickr

Seminyak ist beliebt bei Künstlern und ortsunabhängigen Unternehmern, die sich längerfristig auf Bali niederlassen. Diesen alternativen Vibe spürt man auf den Straßen und in den vielen Cafés und Restaurants, die Seminyak zu bieten hat.

Anders als in Ubud, das als Yoga-Zentrum Bali’s bereits sehr überlaufen ist, hatte ich hier das Gefühl, dass Seminyak deutlich authentischer ist. Über AirBNB findest du gute Unterkünfte für längere Aufenthalte, die sich super als Ausgangspunkt für weitere Reisen auf und um Bali eignen.

Interaktive Karte

Über den Autor: Sebastian ist ein 31-jähriger Blogger und Online Unternehmer, der seine Homebase seit 2012 in Shanghai hat. Auf seinem Blog Wireless Life schreibt er über das Reisen, den Aufbau eines Online Business und das Leben als digitaler Nomade. Mit My Wireless Life bietet er (angehenden) Bloggern, Webworkern und Unternehmern eine Plattform zum Austausch, Netzwerken und gemeinsamen Lernen.

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// Hinweis zu dem Bildlizensen: Nusa Lembongang und Seminyak. Ich bedanke mich bei den Fotografen, dass sie die Bilder zur Verfügung gestellt haben. //

Wer von Euch kennt weitere ruhige Ecken auf Bali? Kommentare willkommen!

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4 Kommentare

  1. Ich kann da noch Sidemen beisteuern. Verbrachten dort in den Reisterrassen super entspannt meinen 32. Geburtstag. Touristentrubel ist in dem Örtchen echt ein Fremdwort.

    Seminyak, waren wir auch einige Tage und es ist super schön dort, aber abseits vom Touristentrubel? Naja ;-)

  2. Ich fand Seminyak auch entspannter, vor allem weil es im Strandhintergrund noch Restaurants und Bars gab mit Sicht aufs Meer. Weiter hinten hat man ja dann meist das Gefühl, man sein in einer Tropen-Grossstadt, weil von Meer spürt man dort nichts mehr.
    Dass du Lovina nicht schön fandest, kann ich nicht verstehen. Der Strand ist nicht toll, das stimmt, aber es gab dort ein paar schöne Sachen zu erkunden, z.B. zwei Tempel und ein Bad, gespeist mit Quellwasser, direkt am Meer. Ich hoffe, es sei in Ordnung, hier den Link, als Ergänzung, zu platzieren: http://www.sorglosreisen.com/asien-pazifik/indonesien/wo-bali-nicht-so-touristisch-ist/

  3. Für uns war Munduk das Highlight auf Bali……so gut wie keine Touristen, tolle Natur und nette Menschen. Das ist Bali <3

    & Gili Meno hat uns ebenfalls super gut gefallen und ist eine kleine Trauminsel zum Erholen.

  4. Hi ,
    vielen Dank für die super Anregungen! Sind gerade am S-O-A planen und schon ganz aufgeregt.
    Bei einer Überlegung sind wir allerdings etwas unsicher – in welchem Zyklus sollten wir grob anpeilen weiter zu ziehen. Haben insgesamt 4,5Monate angedacht, bevor es uns in andere Ecken der Welt verschlagen soll.
    Normalerweise würden wir in einem 3-4Wochen Intervall Wechseln, aber es gibt ja so viele tolle Ecken….

    Hoffe eure längere Erfahrung kann uns hier weiter helfen.

    Beste Grüße
    Pia & Cris

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