Sri Lanka: 8 Highlights, die dich begeistern werden

„Perle im indischen Ozean“, „Stück vom Himmel“, „schönstes Land der Welt“: so wird die Insel Ceylon immer wieder genannt. Unsere Autorin Marion Schwartzkopff  findet, das ist nicht übertrieben, und nennt uns ihre acht persönlichen Highlights.

Tatsächlich hat Sri Lanka viel zu bieten und für jeden etwas: Kultur, Natur und Abenteuer. Das Ganze eingebettet in eine Landschaft von tropischer Schönheit, mit Traumstränden und Teeplantagen, Urwäldern und Berggipfeln. Sri Lankas Küche ist köstlich und billig, die Unterkünfte unerschöpflich und erschwinglich, die Menschen freundlich und fröhlich, die Infrastruktur für Globetrotter bestens geeignet, das Klima mit stets um die 30 Grad. Braucht man noch mehr Argumente?

Wer die Tempel nicht mag, kann sich die Tiere ansehen, wer beides nicht will, kann Wanderungen durch Reisplantagen, Teefelder, einsame Bergregionen oder den tropischen Regenwald machen, wem dies zu viel wird, kann schnorcheln, tauchen, raften oder gar nichts tun und einfach nur die Bilderbuchbadestrände genießen.

In Sri Lanka hat man die Qual der Wahl: das kleine Land hat Relikte jahrtausende alter Hochkulturen zu bieten, eine Fauna und Flora, die jeden Tier- und Pflanzenfreund begeistern wird und darüber hinaus noch so viele entlegene Winkel, dass auch das Abenteuer nicht zu kurz kommt. Ich war in den letzten 18 Monaten sechs Mal dort und habe immer noch nicht alles gesehen. Von dem aber, was ich besucht habe, stelle ich nun meine acht persönlichen Highlights vor….und würde am liebsten noch mal acht daran hängen!

  1. Wanderung durch den Sinharaja Rain Forest
  2. Fahrt auf dem Madu-Fluss
  3. Mulkirigala
  4. Rafting auf dem Kegali River
  5. Wanderung zum Adam´s Peak
  6. Zugfahrt in der „doorclass“
  7. Elefanten-Jeep-Safari in Kaudulla National Park
  8. Hiking in Knuckles Range

Highlight 1: Wanderung im Sinharaja Rain Forest

Der Urwaldfluss, der mal braun und träge durch sein Tal strömt, umschlungen vom Grün des Waldes wird ein Stück weiter schnell und schmal, schäumt über große Felsen, ändert die Farbe, lässt sein Braun hinter sich und wird zur weißen Stromschnelle. Fotos: Marion Schwartzkopff
Der Urwaldfluss, der mal braun und träge durch sein Tal strömt, umschlungen vom Grün des Waldes wird ein Stück weiter schnell und schmal, schäumt über große Felsen, ändert die Farbe, lässt sein Braun hinter sich und wird zur weißen Stromschnelle. Fotos: Marion Schwartzkopff

Den Sinharaja Rain Forest, seines Zeichens UNESCO Weltnaturerbe, entdeckt man mit Ranger Palietha, genannt Pali, auf einer achtstündigen Wanderung. Auf dem Weg bieten sich immer wieder Ausblicke, die an Exotik, Urwaldidylle und Schönheit nicht mehr zu überbieten sind. Pali kennt jedes Tier, jeden Baum und jedes Gewächs, kann zu jedem Kraut sagen, wogegen es gewachsen ist.

Als wir ein paar dicke Schnecken entdecken, bekommen wir auch hier gleich eine Einführung in die Naturheilkunde, denn der Saft, den die „Doktorschnecken“, wie sie genannt werden, absondern, hat eine stark schmerzstillende Wirkung. Ich lehne freundlich dankend das Angebot Palis ab, eine Kostprobe des Wunderschleims der kriechenden Heiler zu nehmen.

viper
Auf der Wanderung entdeckten wir etliche grüne Vipern, die perfekt getarnt sind.

Die großen Tausendfüßler sehen wir oft an den Bäumen, sie krabbeln mit ihren unzähligen Füßchen die bemoosten Rinden herauf. Sie sind so lang wie eine Hand. Noch größer sind die Regenwürmer, die stahlgrau sind, gut 30 cm lang und daumesdick. Auch die Eichhörnchen sehen zwar wie Eichhörnchen aus, haben aber gut und gerne Hauskatzenformat: Rieseneichhörnchen eben. Orchideen, Fleißige Lieschen, überhaupt alles, was wir hier als Zimmerpflanzen kennen, von der Efeutute über das Fensterblatt bis hin zur Dieffenbachie, all das gehört hier – in XXL selbstverständlich – zur natürlichen Vegetation.

Wir sehen wilden Chili und wilden Ingwer, die Fishtail- , die Bethel- und die Rattanpalme, Farne in ebenso vielen Variationen wie Bambus, Affen, Riesenraupen, die Spuren eines Leoparden. Es ist heiß und es ist feucht, die Socken qualmen. Wir stolpern über Wurzeln, rutschen Hänge hinunter und klimmen hinauf, wir hüpfen von Stein zu Stein über Bachläufe, laufen schwankend auf einer Hängebrücke über die Kaskaden des Flusses und bestaunen die 40 Meter hohen Bäume, die an seinem Ufer stehen. Und lachen nur noch über die Blutegel, die uns vor Beginn unseres Urwaldtrips noch beängstigt hatten.

Highlight 2: Eine Tour auf dem Madu-Fluss

Madu River Tour: Eine Exotik pur: Die einzigartige Mangrovenlandschaft am Fluss Madu.
Exotik pur: Die einzigartige Mangrovenlandschaft am Fluss Madu.

Mit dem Boot startet man von Balapitiya, das in der Nähe des legendären Hikkaduwa liegt, in das „Maduganga Wetland“. 915 Hektar der Lagune stehen seit 2003 unter dem besonderen Schutz der Ramsar Konvention der UNO, ein Feucht-Biotop von internationaler Bedeutung: 111 Arten von Vögeln, 248 verschiedene Wirbeltiere und rund 300 Pflanzengattungen sind hier heimisch.

Eine einzigartige Mangrovenlandschaft säumt die Ufer des Flusses, der sich immer wieder neu verzweigt, durch Kanäle mit Seen verbunden ist, immer wieder Inseln umschließt, auf der Heerschaaren von weißen Reihern einfliegen, um sich zur Nachtruhe im dichten Ästegewirr niederzulassen.

Manche der Inseln sind so groß, dass hier die Einheimischen Zimt anbauen, manche bestehen nur aus einem großen Felsblock, der mit seiner Spitze aus dem Wasser ragt. Man sieht unzählige Affen, die in den Wipfeln turnen, träge auf den Mangroven dösende Leguane, sich im Wasser windende Warane, schwarze Kormonrane, weiße Reiher – und zum guten Schluss legt man auf einer Insel an, um einen Jahrhunderte alten buddhistischen Tempel im Licht der untergehenden Sonne zu bestaunen.

Highlight 3: Besuch der Felsentempel von Mulkirigala

 

Mulkirigala: Das Rot der Blumen an den Decken scheint zu brennen, wie Flammen leuchten die tausendjährigen Farben noch heute, in allen erdenklichen Rot- und Orangetönen.
Mulkirigala: Das Rot der Blumen an den Decken scheint zu brennen, wie Flammen leuchten die tausendjährigen Farben noch heute, in allen erdenklichen Rot- und Orangetönen.

Der Ort liegt im Süden, nicht weit von Tagalle, östlich von Mirissa. Die Felsentempel von Mulkirigala liegen hoch oben auf einem schwarzen Monolithen, der sich auf vor der kleinen Fahrstraße aus dem umgebenden Urwald erhebt. Dort oben, mehr als 200 Meter über dem Grund, warten sieben Felsenhöhlen mit ganz atemberaubenden Deckenzeichnungen und Wandgemälden, mit großartigen Buddhastatuen.

Außer mir ist niemand dort, die Felsentempel sind nur ein kleiner Abstecher auf der Weiterfahrt nach Sinharaja, aber ein Abstecher, der sich lohnt. Die Sonne gleißt, es sind 30 Grad im Schatten, es ist brüllend heiß auf dem Weg die vielen Hundert Stufen hinauf.

Der Gipfel wird von einer Stupa gekrönt, von dort hat man einen herrlichen Ausblick auf den dichten Dschungel rund um den schwarzen Felsen. Hier oben herrscht ein unglaublicher Frieden. Keine Stille, denn die Geräusche des Waldes dringen hoch, vor allem das ewige, laute Zirpen der Zikaden. Aber im Schatten der Stupa, umgeben vom Grün des Waldes und auf dem schwarzen Felsen sitzend, blicke ich hinunter und empfinde eine große Ruhe.

Ich fühle, warum Orte wie dieser gewählt wurden, um zu meditieren, um ablassen zu können vom Ballast der weltlichen Dinge. Gelassenheit, Gleichmut und Klarheit zu erlangen, erscheint hier oben so leicht. Die restliche Welt ist auf einmal kaum mehr als nur ein Flirren der Luft. Die Dinge, die mich sonst beängstigen und treiben, erscheinen hier nichtig und unbedeutend, klein wie alles dort unten am Fuße des Berges, 200 Meter unter mir.

Highlight 4:  Rafting auf dem Kelani River

Rafting erfreut sich in Kitulgala großer Beliebtheit, den ganzen Weg lang gibt es zahlreiche Rafting-camps.
Rafting erfreut sich in Kitulgala großer Beliebtheit, den ganzen Weg lang gibt es zahlreiche Rafting-camps.

Der Kelani ist Sri Lankas viertgrößter Fluss. Auf Höhe des kleinen Dörfchens Kitulgala ist der Kelani bekannt fürs White water rafting. Auf einer Strecke von wenigen Kilometern gibt es hier nämlich zahlreiche Stromschnellen, die so verheißungsvolle Namen wie „killer-fall“ oder „head chopper fall“ tragen. Der Kelani hat an diesem Streckenabschnitt die Schwierigkeitsstufe 3.

Es dauert nicht lange, bis die erste Stromschnelle kommt, Blacky, mein Bootsführer, muss brüllen, denn der Fluss ist hier schon ganz schön laut. Wir fliegen rauf und runter, unser Boot kippt von rechts nach links, nein, es fliegt in Steilkurven, wir rudern oder paddeln, stoppen, halten uns fest…und dann ist es auch schon vorbei.

Ich bin ganz schön stolz. Wir passieren auch noch den „head chopper“ und den „killer-fall“ ohne zu kentern. Der Kopf ist also noch dran, gekillt wurden wir auch nicht. Aber wir haben unsere Angst besiegt, sind um eine extreme Erfahrung reicher.

Highlight 5: Wanderung auf den Adam´s Peak

Der Heilige Berg, der Sri Pada, oder auch Adam´s Peak: ihn erklimmt man in der Nacht über 5.200 Stufen, um sich am Morgen vom Sonnenaufgang verzaubern zu lassen.
Der Heilige Berg, der Sri Pada, oder auch Adam´s Peak: ihn erklimmt man in der Nacht über 5.200 Stufen, um sich am Morgen vom Sonnenaufgang verzaubern zu lassen.

Der Sri Pada, der Heilige Berg, auch Adam´s Peak genannt, ist wegen eines fußähnlichen Abdruckes auf seinem Gipfel Wallfahrtsziel für Christen, Moslems und Buddhisten gleichermaßen. Der Pilgerweg geht immerhin über 1.000 Höhenmeter und über 5.200 Stufen, die es in sich haben. Sie sind hoch und unregelmäßig in ihren Absätzen und vor allem eines: steil.

Man startet um 2 Uhr morgens vom „Sweet Chilling“ Guest House am Fuße des Sri Pada, das seinem Namen alle Ehre macht. Hier kann man die wenigen Stunden, die diese Nacht für die Wanderer hat, auf meinem Balkon hoch über dem Tal eines kleinen Flusses zubringen und zum Sri Pada blicken. Dort oben, in mehr als 2.400 Metern Höhe, im Kloster, brennen die Lichter.

Mein Führer holt mich pünklich ab, weitere Trupps von Backpackern stehen schon in den Startlöchern und den Regencapes. Wir alle wollen den Sonnenaufgang über den Bergen und dem Urwald erleben, für den Adam´s Peak mindestens ebenso berühmt ist wie Machu Pichu, hoch in den Anden Perus.

Um halb fünf sind wir dann oben, nach zweieinhalb Stunden, kein schlechter Schnitt für Flachländler. Der Sonnenaufgang ist noch überwältigender als ich erwartet hatte, und ich weiß auf einmal, in welchen Momenten ein Spruch wie „das ist zum Sterben schön“ geboren worden sein muss. Gegen 7 Uhr morgens treten wir dann den Rückweg an, der sich als doppelt so anstrengend entpuppt wie der Weg hinauf. Um 9:00 fallen wir erschöpft, aber glücklich, in die Betten. Mehr zur Wanderung auch hier.

Highlight 6: Zugfahrt im Bergland zwischen Nuwara Eliya und Ella

Das bestmögliche Eisenbahnerlebnis bietet die einfachste Klasse, bei der man sich während der Fahrt aus den Türen hängen lassen kann.
Das bestmögliche Eisenbahnerlebnis bietet die einfachste Klasse, bei der man sich während der Fahrt aus den Türen hängen lassen kann.

Wer meint, in Sri Lankas Zügen, sei die 1. Klasse die beste Klasse, der ist ganz und gar schief gewickelt. Aber selbstverständlich ist es die „doorclass“, in der jeder backpacker einen Platz zu ergattern versuchen. Die doorclass ist die beste Klasse, die berühmte erste Reihe. Fensterscheiben und Türen gibt’s in den Zügen nicht.

Ausgestiegen wird nicht immer am Bahnsteig, oft halten die Züge auch auf dem Nebengleis und Mann oder Frau klettern die steilen Stufen der Wagons herunter, reichen sich Omas und Kinder an, Taschen und Hühner und laufen dann quer über die Gleise zum Ausgang des Gebäudes, das sich Bahnhof nennt. Die doorclass hat nur Stehplätze, man muss sich gut festhalten, denn man steht oder hängt, je nachdem, halb zur Tür heraus.

Mit viel Glück, wenn alles frei war, steht man mit einem Bein draußen auf dem obersten Fußtritt, mit dem andren Bein drinnen und hält sich ordentlich an den Griffen fest. Dafür weht einem der Fahrtwind um die Nase, die Bäume an der Strecke oder aber die Wände der zahlreichen Tunnel, durch die es geht, sind zum Greifen nah, man muss auch schon mal den Kopf einziehen, wenn der Urwald sich seinen Platz Richtung Schienen wieder zurück erobert hat.

Aber was für ein unbeschreibliches Gefühl es dann ist, dort zu stehen, vorn die Lok zu sehen, die sich schon in die Windung für die nächste Kurve krümmt, die Leute, die sich an den anderen Türen knubbelnd raushängen, lachende Gesichter in allen Fensteröffnungen zu erblicken und ab und an über Schwindel erregend hohe Eisenbahnbrücken zu fahren.

Hightlight 7: Kaudulla National Park

Im Kaudulla Nationalpark kommst du auf Armeslänge an die Elefanten heran - oder manchmal kommen sie auch zu Dir.
Im Kaudulla Nationalpark kommst du auf Armeslänge an die Elefanten heran – oder manchmal kommen sie auch zu Dir.

Meine erste Elefantensafari. Das Licht ist giftig und schwefeliggelb, dunkle Wolken, die den nächsten Monsunguss ankündigen, am Himmel. Wir brechen gegen 16:00 Uhr mit dem Jeep auf. Nun ist die größte Hitze des Tages vorbei und die grauen Kolosse kommen aus dem Dschungel, um in der Nähe des Sees im Kaudulla National Park zu weiden. Es dauert nicht lange, und wir sehen sie.

Gleich drei oder vier Familienverbände, die auf der riesigen Grasfläche am See weiden. Ein vorwitziges Kalb kommt in der Zwischenzeit ganz nah an den Jeep heran, ungefähr einen Meter entfernt steht der kleine Rüpel. Seine aufgestellten Ohren und das wilde Hin-und Herpendeln des Rüssels sind klare Angriffssignale und kein Ranger wäre mit dem Jeep so ruhig stehen geblieben, wenn das Tier größer und älter gewesen wäre.

Bei diesem Jungtier jedoch besteht keinerlei Gefahr, es ist eher ein Frechdachs, der sich selber beweisen will, dass er vor so was wie einem Jeep keine Angst hat. Wir lachen über so viel elefantische Kindlichkeit. Mein Ranger hat aber immer die Mutter dieses Tunichguts im Auge. Und wirklich: Auf einmal legt Ranger Shirley in Sekundenschnelle den Rückwärtsgang ein und sieht zu, dass wir wegkommen. Es kam, wie es kommen musste: Frau Mama meint, sich einmischen zu müssen, und mit der ist wahrhaftig nicht zu spaßen. Mit uns geben noch die anderen drei Jeeps, die auf Beobachtungsposten waren, Fersengeld.

Hightlight 8: Wandern in Knuckles Range am Time Rock

Die steilabfallenden Abbruchkanten des Time Rocks sind Respekt einflößend.
Die steilabfallenden Abbruchkanten des Time Rocks sind Respekt einflößend.

Knuckles Range ist eine Bergregion in Zentral-Sri Lanka, im Kandy und Matale Distrikt. „Knuckles“- Knöchel, weil die Bergrücken mit ihren aneinander gereihten Gipfeln so aussehen wie die Knöchel einer Faust. Die Region heißt auch Dumbara Hills, was soviel wie Nebelberge bedeutet. Und das trifft es auch ganz gut, denn Knuckles, bis zu 1.900 Meter hoch, ist oft in dicke, dichte Nebelschwaden gehüllt.

Auch für Naturforscher und Biologen ist das Areal aufgrund seiner einzigartigen Flora und Fauna hochinteressant: Nirgendwo sonst auf der Insel finden sich so viele Gipfel auf relativ kleinem Areal: der höchste ist der Gombaniya mit 1.900 Metern, dann kommt der Knuckles mit 1.864 Metern. Die Namen der Berge haben oft bei der Bevölkerung malerisch – beschreibenden Charakter wie The Milky Rock, The Place Where The Elephant Fell, The Rock Of Flowing Mist, The Devils‘ Rock.

Der Time Rock ist ein gewaltiger Tafelberg innerhalb von Knuckles Range. Kommt man von Riverstone,so schaut man direkt auf den Time Rock, der majestätisch-grün das Tal dominiert. Time Rock wird er genannt, da die Engländer, so sagt man, an dem Schatten, den eine seiner steil abfallenden Kanten wirft, die Uhrzeit ablasen.

Wir wandern durch das Tal, dann biegen wir ab, auf einen kleinen Weg, der direkt steil nach oben geht, auf Quasi-Stufen, die aus dicken Steinen bestehen. Immer wieder führt der Weg an Paddyfeldern vorbei. Einige liegen brach, sind schon länger abgeerntet, andere werden soeben mit Hilfe von zwei Ochsen und einem kleinen, einscharigen Pflug für die nächste Aussaat fertig gemacht.

Die Wanderung führt an wundervollen Reisfeldern vorbei.
Die Wanderung führt an wundervollen Reisfeldern vorbei.

Bei wieder anderen stehen Frauen im Waden hohen, braunen Wasser und werfen die Setzlinge geschickt wie Dartpfeile ins Wasser. Stetig geht’s weiter bergan, und nach einer guten dreiviertel Stunde sind wir nur noch im Dickicht, es wird nun richtig steil. Unvermittelt war das Wäldchen mit einer letzten „Stufe“ auch zu Ende und der nächste Schritt war ein Schritt ins Freie, wie aus einer Höhle hinaus. Wir sind oben! Vor uns erstreckte sich der lange, Gras bewachsene Sattel des Time Rock, vielleicht tausend Meter lang.

Auf die grandiose Aussicht, die mich hier oben erwartete, während der kräftige, warme Wind mein von der Anstrengung nasses T-Shirt trocknete, war ich nicht vorbereitet, so spektakulär war sie: hellgrüne Reisterrassen weit unter mir, die Bergrücken von Knuckles rund um mich herum. Der flache Rücken des Time Rock war wie eine komfortable Aussichtsplattform genau in der Mitte des Areals, die einen Rundumblick in geschätzten 1.700 Metern Höhe auf die übrigen, umgebenden Berge ermöglichte.

Wir hatten großes Glück, denn die Sicht war klar, kein Nebel: gleißender Sonnenschein wechselte mit Wolken, die in einer Minute weiß wie Wattebäusche in der Luft hingen, in der anderen dunkel und Regen verheißend ihre Schatten hinunter ins grüne Tal warfen, als wolle der Himmel mit den Bergen um die Bewunderung der Wanderer konkurrieren.

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4 Kommentare

  1. Acht Kurzberichte, die vor Begeisterung der Autorin nur so sprühen. Hier kommen Eindrücke lebendiger rüber als in jedem Reiseführer. Weiter so, lese gerne mehr vom Globetrotten!

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