Nabelschau: Rückblick auf 2015 und Ziele für 2016

Inzwischen ist es eine kleine Tradition auf diesem Blog geworden, als erstes im Jahr meine „Nabelschau“ zu präsentieren. In dieser Rubrik blicke ich auf mein 2015 zurück und definiere meine Ziele für 2016. Viele Zahlen, noch mehr Pläne und ein bisschen was Persönliches.

Als Reiseblogger neige ich dazu, ein Jahr nach zwei Kriterien zu bewerten: Der Anzahl Leser und der Tage auf Reisen. Noch nie zuvor hatte ich von beiden so viel wie im vergangenen Jahr. 2015 war für mich demnach das beste Jahr überhaupt. Und nun die lange Fassung:

Fast alle Bloggerziele für 2015 erreicht

In der Nabelschau 2015 hatte ich eine Reihe von Zielen definiert, die du hier nachlesen kannst. Wie auch schon im Vorjahr hatte ich mir eine weitere Steigerung der Besucherzahlen vorgenommen. Das Ziel waren 25.000 Besucher, die 50.000 Pageviews generieren. Während es bei den Unique Visitors fast hinhaute (heute: 24.000), konnte ich die anvisierten Pageviews (heute: 37.000) nicht erreichen. Bei meinen Social Media Kanälen sieht es besser aus: Sowohl auf Facebook (4000 Follower) wie auch auf Twitter (2000 Follower) erreichte ich die Ziele bereits Mitte Dezember.

Ich hatte erwartet, dass bei zunehmendem Blogalter automatisch mehr Seitenaufrufe pro Besuch entstehen, da es im Archiv mehr weiterführende Texte gibt, die ich verlinke. Tatsächlich ist bei mir das Gegenteil passiert. Das führe ich einerseits darauf zurück, dass meine Texte immer länger und umfassender wurden, so dass ein Weiterklicken häufig nicht mehr nötig war. Andrerseits stieg der Anteil der Leser, die den Blog über Suchmaschinen fanden.

Fast alle Reisen, die ich mir für 2015 vorgenommen hatte, konnte ich auch verwirklichen. So war ich ab Mitte Januar sechs Wochen lang in Mexiko unterwegs, anschliessend verbrachte ich den Frühling in China, Korea und Taiwan. Im Herbst standen jeweils eine längere Reise nach Äthiopien und eine in die Türkei auf dem Programm. Insgesamt verbrachte ich 2015 etwa sieben Monate auf Reisen. Unter uns: das war eigentlich etwas zu viel des Guten.

So begann 2015: Am Strand von Mexiko.
So begann 2015: Am Strand von Mexiko.

Spannend finde ich auch immer, welche fünf Texte im Laufe des Jahres am häufigsten gelesen wurden:

  1. Wieso es das beste Reiseland nicht gibt und wie du es trotzdem findest (18 684 Aufrufe),
  2. Günstige Flüge finden: 13 fantastische Tricks für die Suche (14 579 Aufrufe),
  3. Mein Portugal: 8 Blogger verraten ihre Highlights (11 379 Aufrufe),
  4. Billig in Japan: 10 Tipps für die ultimativen Schnäppchenjäger (10 832 Aufrufe) und
  5. Tiflis: Diese fünf Dinge darfst du in Tiflis nicht verpassen (10 647 Aufrufe).

Alle Zahlen gemessen mit Google Analytics.

Meine persönlichen Highlights 2015

Im Sommer verbrachte ich gemeinsam mit Florian von flocutus.de drei Wochen in Äthiopien. Das ostafrikanische Land hat mir unglaublich gut gefallen. Wieso? Die Menschen waren toll (lese hier drei Portraits), die Sehenswürdigkeiten grandios (lese hier zur historischen Rundroute) und Backpacking in Äthiopien war viel leichter, als ich es erwartet hatte. Dass ich mit Florian den besten Begleiter, den ich mir vorstellen kann, dabei hatte, wirkte sich zusätzlich positiv auf die Äthiopien-Erfahrung aus.

Ebenfalls sehr gut hat es mir in Korea gefallen. Zwar fehlt dort der grosse Wow-Faktor, der dich als Tourist in anderen Ländern umhaut. Aber wer städtisches Leben mag, kann einfach nicht anders, als sich in Seoul zu verlieben. Wenn es sich ergibt, würde ich gerne etwas länger in dieser Stadt leben. Eher enttäuscht hat mich hingegeben Taiwan, was aber auch mit meinen hohen Erwartungen, dem schlechten Wetter und einer allgemeinen Reisemüdigkeit zu tun hatte. Auf dem Weg nach Asien konnte ich übrigens bei Turkish Airlines ein kostenloses Upgrade in die Business Class ergattern.

Im März hielt ich im Gymnasium Oberwil einen Vortrag über das Thema Weltreisen.
Im März hielt ich im Gymnasium Oberwil einen Vortrag über das Thema Weltreisen.

Das Schreiben für die Blogs macht mir nach wie vor viel Spass – insbesondere für den Chinablog, da ich mich im Reich der Mitte sehr gut auskenne und echte Geheimtipps präsentieren kann wie zum Beispiel die Schlösser in Südshanxi oder der „gefährlichste Tunnel der Welt“ in Guoliang. Und natürlich habe ich auch Tipps, die auf die spezifischen Herausforderungen beim Reisen in China eingehen. Zum Beispiel die Hotelsuche in Regionen, die von ausländischen Touristen selten besucht werden.

Ein besonderes Highlight für mich war auch, dass mich ein Gymnasium für einen Vortrag über Backpacking und Weltreisen eingeladen hat. Es war toll, den interessierten Schülern meine Leidenschaft näherzubringen. Obwohl ich eigentlich nicht gerne vor Leuten spreche, hat mir der Vortrag Spass gemacht und ich könnte mir gut vorstellen, das häufiger zu tun. Deswegen stehen im Januar gleich zwei neue Vorträge an Schulen an. In einem davon werde ich über Leben, Reisen und Arbeiten in China referieren, worauf ich mich besonders freue.

Ein tolles Gefühl war es auch, zum ersten Mal ein Buch in den Händen zu halten, zu dem ich ein Kapitel beigesteuert habe. Zwar habe ich früher bei meiner Arbeit als Journalist bei einer Tageszeitung einen hohen Stapel mit Artikeln ansammeln können. Aber ein Buch war bisher noch nicht darunter. Falls dich das sehr gelungene Werk zur indonesischen Insel Sulawesi interessiert, findest du das Buch hier.

Das erste Mal, dass ich ein Buch in der Hand halte, zu dem ich ein Kapitel beigetragen habe.
Das erste Mal, dass ich ein Buch in der Hand halte, zu dem ich ein Kapitel beigetragen habe.

Wie es 2016 weitergehen soll (und Reisepläne)

Im Frühling zieht es mich nach langem wieder einmal Richtung Südostasien. Ziemlich fest eingeplant sind ein paar Tage in Malaysia und Thailand. Von dort aus möchte ich entweder Sumatra besuchen oder endlich einmal die Philippinen kennenlernen (was empfehlt ihr mir?). Auf dem Rückweg möchte ich noch einmal in China vorbei, um neue Themen für meinen Chinablog zu recherchieren. Sehr wahrscheinlich wird es Richtung Südwestchina (Sichuan und Yunnan) gehen.

Die Fluglinie Ukraine International Airlines hat mir bereits letztes Jahr einen Flug nach Kasachstan gesponsert, den ich aus terminlichen Gründen nicht antreten konnte. Wenn das Ticket nicht verfällt, werde ich es im Sommer oder Herbst nutzen, um Zentralasien noch einmal zu besuchen. (In Kirgistan war ich schon einmal.) Vielleicht warte ich aber auch einfach ein bisschen länger auf die kalte Jahreszeit und teste die Pferde-Skilifte in Kirgistan aus. Dieser Artikel hat mir Lust gemacht, das einmal zu probieren. Ausserdem würde mich Tadschikistan sehr reizen. Das Begriff Wakhan-Korridor klingt für mich wie das Versprechen zu einem grossen Abenteuer.

Auf einer eintägigen Wanderung im Westen Kirgistans.
Auf einer eintägigen Wanderung im Westen Kirgistans.

Auf der Reise durch Äthiopien haben Florian und ich ein paar Leute getroffen, die zuvor im Sudan waren und von Land und Leuten begeistert waren. Sollte es sich irgendwie einrichten lassen, würde ich dieses Jahr nach Marokko und Äthiopen gerne mein drittes Land in Afrika besuchen. Am liebsten natürlich wieder gemeinsam mit Florian.

Auch für den Blog habe ich Ziele. Die Umfrage, die seit über einem Jahr läuft, zeigt, dass die meisten Leser hier auf der Suche nach „Geheimtipps“ sind. Diese entdecke ich aber nur, wenn ich noch langsamer reise und im Idealfall sogar zu einem Modell übergehe, bei dem ich jeweils für ein paar Wochen an einem Ort lebe. Hier muss ich schauen, wie ich eine Balance zwischen Breite und Tiefe finden kann.

Bei den Zahlen will ich weiter zulegen. Bis Ende 2016 hoffe ich, dass ich jeden Monat rund 40.000 Besucher habe, die insgesamt 80.000 Seitenimpressionen pro Monat erzeugen. Das entspricht in etwa einer Verdoppelung des Traffics. Auf Facebook erhoffe ich mir 7000 „Fans“ sowie rund 1500 Abonnenten des Newsletters. Schreib dich hier gleich ein, damit ich in zwölf Monat wieder von meinen erreichten Zielen reden kann. Vor allem möchte ich auch meinen Instagram-Kanal noch mehr beleben, da mir das Teilen von Bildern Spass macht.

Rückblicke bei anderen

Ich bin natürlich nicht der einzige Blogger, der auf das vergangene Jahr zurückblickt. Hier noch eine kleine Rundschau, was andere Blogger, die ich regelmässig lese, 2015 erlebt haben. Das ist gewissermassen eine Entschädigung dafür, dass es diesen Monat keine Blogschau gibt:

  • Lesetipp: Blogger-Jahresrückblick Liebe!: Tanja von Reiseaufnahmen hat nicht einfach einen Jahresrückblick geschrieben, sondern die Jahresblicke von anderen Bloggern analysiert, bewertet und ausgewertet. Damit ist zum Thema eigentlich schon fast alles gesagt.
  • Best of 2015: Reisejahr in Foto-Highlights: Auch Florian hat einen schönen Jahresrückblick geschrieben. Besonders originell finde ich, dass er die Erlebnisdichte seiner Reiseziele jeweils als „Fotos pro Reisetag“ angegeben hat.
  • Ein krasses Jahr geht vorbei – Achtung, es wird persönlich!: Janine von bereisediewelt hat in nur einem Jahr mit ihrem Blog viel erreicht. Das freut mich von ganzem Herzen, da mir die Autorin nicht erst seit ihrem mutigen Statement gegen Rassismus sehr sympatisch ist.
  • Die schönsten Reisemomente 2015: Anna von Anemina verrät uns ihre Reisehighlights des vergangenen Jahres. Witzigerweise sind die „Lowlights“ in einem separaten Artikel zusammengefasst.
  • Rückblick: Meine zehn größten Abenteuer in 2015: Franzi von Coconutsport ist eine Wildsau (sorry, wenn du das liest), die sich gerne mal in Thailand in einem Boxcamp vermöbeln lässt. Ich mag ihren Blog und auch diesen wunderbaren Rückblick, weil ihre Erlebnisse so anders sind als meine eigenen.

Zum ersten Mal hier? Dann lese hier, worum es in diesem Blog geht. Wenn dir dieser Artikel gefallen hat, dann solltest du dich unbedingt beim monatlichen Newsletter einschreiben, damit du künftig nichts mehr verpasst.

Werbeanzeige

Hier weiter lesen

9 Kommentare

  1. Hallo Oliver,

    was für eine schöner Rückblick und auch deine Pläne klingen fabelhaft! Ich liebe ja Südostasien. Ist leider schon viel zu lange her bei mir. Ganz lieben Dank auch für deine wunderschönen und warmen Worte über mich und meinen Blog. Danke auch dafür, dass du mir immer Mut gemacht und mich angespornt hast weiterzumachen :)! Ich hoffe sehr, dass wir uns auf der ITB wiedersehen.

    Ganz liebe Grüße aus Düsseldorf,
    Janine

  2. Ein schöner Rückblick, neu war für mich dein China-Blog. Marokko solltest du auf keinen Fall von deinem Wunschzettel 2016 streichen, es lohnt sich wirklich! Wenn du Fragen hast, kannst du sie mir gerne stellen.

    1. Hi Joachim,

      ich meinte eigentlich, dass ich schon in Marokko und Äthiopien war und deswegen der Sudan das dritte afrikanische Land wäre, das ich besuche. Du hast natürlich Recht: Marokko ist ein spannendes und vielseitiges Reiseziel. Mir persönlich hat es dort allerdings nicht so gut gefallen, weil ich die Touristenschlepper in Marokko besonders schlimm (sprich: extrem aggressiv) fand. Ich (und meine nicht anwesende Mutter) wurden mehrmals geschimpft und teilweise wurde ich sogar körperlich bedroht, weil ich nichts kaufen wollte. Das hat mich doch etwas erschreckt, zumal ich beim Reisen einiges gewohnt bin von Indien oder Südamerika. Aber vielleicht hatte ich auch einfach Pech.

      Liebe Grüsse,
      Oliver

  3. Hi Oli,

    das klingt doch alles ziemlich gut.
    In Äthiopien bin ich ein paar Tage mit einem sudanesischen Pärchen, die dort ihre Flitterwoche verbracht haben, gereist. Unglaublich nette und lustige Menschen und auch sonst habe ich nur gutes vom Sudan gehört − was das Reisen angeht, sonst hört man ja viel Schlechtes von dort.
    Ein visumstechnisch einfacheres afrikanisches Land, das ich ansonsten empfehlen würde ist Ghana.

    Für die Philippinen empfehle ich Dir wärmstens Ostern auf Marinduque zu verbringen!! Das Moriones-Festival ist grandios! In Bicol gibt’s das beste Essen! Tauchen tust Du ja glaube ich nicht (sonst hättest Du sicher in Kaş vorbeigeschaut ;) ), da bieten die Philippinen auch einiges.

    Und für Kasachstan empfehle ich Dir das Buch von Christopher Robbins „Apples are from Kazakhstan“ auch unter dem Titel „In Search of Kazakhstan: The Land that disappeared“. Habe noch nie ein treffenderes, interessanteres, lehrreicheres oder besseres Buch über ein Land gelesen. Am beginnst Du auf dem Flug dorthin und liest es „vor Ort“. Ich wünschte, ich könnte mitkommen! Iss ein Plov und trink ein Kwass auf mich! Und wenn Du schon da bist, plan 3 Wochen für Uzbekistan ein.

    Gut’s Neues!

    1. Hi Dirk,

      danke für die vielen Tipps. Von Ghana habe ich schon ein paar Mal Positives gehört und gelesen (ich glaub auch bei dir aufm Blog), allerdings habe ich mich mit Westafrika noch nicht so auseinandergesetzt. Eher zieht es mich in Richtung Madagaskar. Wenn Westafrika, dann würde mich Burkino Faso und evtl Mali am meisten reizen.

      Du hast recht: Ich tauche tatsächlich nicht und bin auch sonst keine Wasserratte. Ich verstehe deswegen auch die Bilder der digitalen Nomaden etwas anders, die am Strand mit dem Laptop arbeiten. Ich denk mir dann immer: Am Strand würds mir nach zwei Tagen auch so langweilig werden, dass ich lieber arbeite… Anyway, Ostern auf den Philippinen – das könnte zeitlich hinhauen. Ich schau mir das mal an. Danke. Das Buch von Robbins natürlich auch.

      Auch dir ein Gutes Neues!
      Oli

  4. Hallo Oliver,

    Glückwunsch zu deinen erreichten Zielen und danke für’s teilen! Vor kurzem habe ich mir selbst wieder viel Zeit für einen Rückblick und die Zielsetzung für 2016 genommen, immer wieder eine tolle Möglichkeit das Jahr samt all seiner schönen Momente, die man so leicht vergisst, zu reflektieren und viel Motivation für das neue Jahr zu tanken!

    Zwecks Sumatra oder den Philippinen kann ich leider noch keine Tipps geben, aber ich bin überzeugt, dass du so oder so eine abenteuerreiche Zeit haben wirst und wünsche dir für 2016 zahlreiche einmalige Momente, die dir für immer in Erinnerung bleiben werden!

    Viele liebe Neujahrsgrüße,
    Anja

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert