Mein Island: 6 Blogger verraten ihre Highlights

Als ich vor ein paar Monaten meine Reise nach Island vorbeitete, hatte ich grosse Probleme mit der Routenplanung. Ich hatte zwar viel über die Insel gelesen, aber fand es schwierig abzuschätzen, was wirklich einen Stopp wert ist. Um dir die Planung zu erleichtern, habe ich 6 Reiseblogger gebeten, mir ihre Highlights zu verraten.

Von einer Reise nach Island träume ich schon seit Jahren. Aber immer kamen andere Dinge dazwischen. Und bevor ich mich versah, war die relativ kurze Saison jeweils wieder vorbei und ich musste mein Reisetraum auf das nächste Jahr verlegen.

Als es in diesem Herbst endlich klappte, waren meine Erwartungen naturgemäss hoch. Wurden sie erfüllt? Ich weiss es ehrlich gesagt nicht. Das Land ist wunderschön. Ich habe selten eine so wundervolle Natur gesehen und die tiefstehende Herbstsonne umhüllte alles in ein Licht, das garantierte, dass jedes Foto ein Hammerbild wurde.

Und doch fühlte ich mich eingeengt. Mit meinen nicht geländegängigen Camper war die Route von Anfang an ziemlich fix vorgegeben. Wegen der hohen Nachfrage hatte ich mich weit im voraus um die Unterkünfte kümmern müssen. Spontanität war kaum möglich, doch genau dies ist, was die eigenwillige Natur eigentlich einfordert. Von drei geplanten Touren fielen zwei ins Wasser und eine musste ich verschieben.

Mein grösstes Problem war jedoch, dass ich nicht genau wusste, welche Orte ich besuchen sollte. An der Ringstrasse folgt ein Highlight dem anderen. Und so habe ich beispielweise erst nach der Rückkehr realisiert, dass ich ganz in der Nähe von Vik am Wrack der abgestürzt DC3 vorbeigefahren bin, das ich ganz gerne gesehen hätte. Damit dir das nicht auch passiert, habe ich einige meiner Reiseblogger-KollegInnen gebeten, ihre ganz persönlichen Island-Highlights zu verraten.

Dieser Text ist Teil einer Reihe, in der ich regelmässig andere Reisende nach den Highlights in einem Land befrage. Zuletzt gab es eine Umfrage zu den Highlights in Korea,   Mexiko, Japan  sowie Portugal. Wenn du ein besonderen Lieblingsort in Island hast, kannst du das in den Kommentaren erwähnen – gerne auch mit einem Link zu deinem Blogbeitrag.

Meine eigenen Highlights

Es ist geplant, dass ich im Verlaufe der Zeit weitere Texte über Island schreibe. Bisher findest du auf weltreiseforum.com folgende Island-Artikel:

Jutta von 6 Grad Ost: Kirkjusandur

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Island ist Drama pur. Überall. Dennoch, der Osten, mit seinen zerklüfteten Fjorden, Eislagunen und einsamen Gehöften, hat es mir besonders angetan. Es gibt dort einen Ort, unzugänglich und rau, der erst unter bleischweren Wolken seinen wahren Charakter zeigt: Kirkjusandur, schwarzer Lavastrand nördlich von Höfn.

Kirkjusandur ist privates Land. Doch ein Lächeln und eine freundliche Frage verschaffen uns Zugang. Die feinkörnige Lava ist so fest, dass selbst unser Jeep kaum einsinkt. In ihrer nassen Oberfläche spiegelt sich die Zackenkrone des Vesturhorns. Ich beobachte den Ozean, schaue zu, wie sich die Wellen gewaltig gegen die Küste werfen. Mannshohe Schaumkronen. Es ist stürmisch an diesem Tag.

An einem Fleckchen Grün stellen wir den Wagen ab. In Island ist  es verboten off-road zu fahren. Und off-road heißt hier: auf Vegetation. Die ist empfindlich, wächst nur langsam nach und soll doch Rentieren als Weidegrund dienen. Vor allem aber vor Erosion schützen, deren größter Verursacher übrigens die rund 500.000 isländischen Schafe sind. Auch wer zu Fuß unterwegs ist, sollte aufpassen wohin er tritt.

Der Wind ist so heftig geworden, dass ich mich hineinlegen kann. Ein kleines Kräftemessen mit der Natur. Immer wieder lugen flache Steine aus dem Sand hervor: Mürbe vom Meerwasser, vom Wechsel aus Sonnenhitze und Frost, sind sie irgendwann zerborsten.

Unser Ziel ist ein kleines, hölzernes Boot. Seit 100 Jahren soll es hier liegen. Eigentlich ist nur noch der Bug halbwegs erhalten, der Rest verwittert. Eine besondere Geschichte gibt es dazu nicht. Fischer haben das Boot einmal zurückgelassen. Hafnartangi – Hafen – heißt die Stelle, an der es liegt. Der Hafen ist schon lange keiner mehr.

Die jüngste Island-Story von 6 Grad Ost ist hier nachzulesen.

Christian und Carina von Travelography: Das Hochland

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Für uns ist eines der großen Highlights in Island das Hochland. Wir haben selten solch eine Landschaft erlebt. Sie wirkt so lebensfremd, so einseitig und ist gleichzeitig so faszinierend, so abwechslungsreich.

Man durchfährt Mondlandschaften, die bedeckt sind von aschfarbenem Sand und Millionen von kleinen Steinen. Abwechslung bieten nur die in der Ferne liegenden Gletscher, deren weißer Schneepanzer so häufig mit dem Weiß der Wolken verschwimmt.   

Angst vor einem Abenteuer sollte man im isländischen Hochland nicht haben: Geröllpisten, Schnee im Hochsommer und das Durchqueren von Furten gehören genauso zu einer Reise, wie ein geplatzter Reifen.

Wer davor keine Scheu hat, kann im isländischen Hochland die Abgeschiedenheit und Ruhe in vollen Zügen genießen. Auch fotografisch hat das Hochland viele spannende Motive zu bieten. Unsere Lieblinge sind die Region Landmannalaugar und der Wasserfall Aldeyjarfoss.

Zugänglich ist das Hochland allerdings nur in den Sommermonaten und das mittels Allrad-Jeep.  Über die Fjallvegur, den isländischen Bergpässen, hat man entlang der Ringstraße einige Möglichkeiten in das Hochlandabenteuer einzutauchen.

Die besten Wasserfälle des Landes findest du hier.

Eva von Hidden Gem: Weihnachtszeit

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Vergiss London, vergiss New York. Weihnachten artet dort doch nur noch mehr in Stress aus. Ich empfehle euch Island im Winter am besten zur Weihnachtszeit. Anfang  Dezember, wenn Mitteleuropa noch tief in grünbraunem Matsch steckt, knirscht in Island der Schnee längst unter den Sohlen und du blickst schon beim Anflug auf weiß gezuckertes Vulkangestein. Im Winter entfalten selbst die Hauptsehenswürdigkeiten einen ganz eigenen Charme und man muss nicht mit Touristenhorden um die besten Fotomotive streiten.

Zudem darfst du auf Polarlichter hoffen oder die Begegnung mit dem ein oder anderen Troll. In Islands dunkler Vorweihnachtszeit trauen sie sich, ihre Höhlen zu verlassen. Der weihnachtliche Duft, die festliche Beleuchtung in allen Häusern und Winkeln des Landes scheint sie magisch anzuziehen. Man kann es ihnen nicht verdenken. Wunderschön ist Island unter seiner weißen, weichen Decke und dem behaglichen Licht, das sich in allen Fenstern spiegelt.

Weihnachten ohne Geschenke geht nicht? Dann schmeiß dich in Reykjavik ins „Shopping Getümmel“. Reykjavik ist ein Weihnachtsmärchen abseits des allgemeinen Mainstream anderer Großstädte. Hier gibt es kaum Ketten mit den üblichen Verdächtigen, dafür liebevoll sortierte Läden und Concept Stores.

Alles funkelt und leuchtet. Die charmanten Häuschen haben Schneehauben auf, aus dem Kamin qualmt es gemütlich. Hell wird es sowieso nicht richtig, insofern flackert und blinkt es rund um die Uhr. Stets erwartet man, dass Santa Claus „Ho, Ho, Ho“ um die Ecke kommt und Rudolphs Glöckchen klingelt. Wer hier nicht in Weihnachtsstimmung kommt, ist selbst schuld!

Mehr zu Island im Winter erfährst du hier.

Sabine von Reisespatz: Hverfjall Vulkankrater

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Island, die letzte Wildnis Europas! Immer wenn ich an unsere Island Reise zurückdenke, gerate ich unweigerlich ins Schwärmen. Diese Weite, Stille und magische Natur haben mich verzaubert! Ein Highlight herauszugreifen ist nicht einfach. Trotzdem möchte ich dir den Vulkankrater Hverfjall bei Myvatn besonders ans Herz legen. Schon der Ort Myvatn mit dem großen See ist bezaubernd.

Von Myvatn ist es ein kurzer Abstecher an der Straße Nr. 1. An einem kleinen Parkplatz wanderst du dann auf einem Pfand hinauf und genießt von oben einen atemberaubenden Blick ins Hochland und auf den schönen Myvatn See.

Hverfjall ist mit seinen 1000 Metern Durchmesser einer der größten Vulkane der Welt. Er ragt 160 Meter grau und imposant aus der Ebene empor. Entlang des Kraterrandes kannst du dann einmal rundherum gehen. Vielleicht spürst du dann auch die grenzenlose Freiheit und die Magie der Natur, wie ich sie verspürt habe. Nimm dir Zeit, um die einzigartige Atmosphäre aufzusaugen. Dann kannst du an der Südseite hinab zu Dimmuborgir mit den bizarren Lavagebilden wandern. Ein unvergleichliches Erlebnis!

Zehn weitere Highlights findest du hier.

Michael von Beers And Beans: Nordlichter

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Island fasziniert. Island zieht mich immer wieder in den Bann. Eine Reise dorthin ist eine Expedition zu den unbeherrschbaren Urgewalten der Schöpfung. Wir erfahren von Wikingern, Naturkatastrophen, lernen aussergewöhnliche Menschen, wilde Landschaften, Gletscher und Vulkane, heisse Quellen sowie Islandpferde kennen. Dazu kommt der Mythos des Nordlichtes.

Im letzten Herbst hatte ich meine erste Begegnung mit den Nordlichtern in Island. In einer klaren, kalten Nacht am Eyjafjörður tanzten die Lichter, ein wahrer Lichtregen zeigte sich am Himmel. Als würden die Sterne nicht reichen, präsentiert sich eine Illumination, die ihre Choreografie alle paar Sekunden wechselt. Ein Wunder, wunderschön, aber am Ende doch klar farblos! Vielleicht ein Hauch von Türkis? Enttäuschung? Nein, aber eine grosse Verwunderung! Erwartet hatte ich intensive, grüne Lichter. Gesehen aber ein heller, weisser Lichterregen! Gleichzeitig verblüfft, denn meine Kamera zeichnete die Nordlichter intensiv grün auf.

Wie sehen Nordlichter jetzt wirklich aus? Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Aber eine Reise zum Nordlicht kann in einer Enttäuschung enden. Mein Tipp:  Don’t go for the Northern Lights; go for the destination Iceland. Und wenn Du dann dem Nordlicht begegnest, kann dies zu einem ganz tollen Natur-Erlebnis führen!

Bei Michael findest Du einen ausführlichen Post Wie Nordlichter wirklich aussehen.

Yvonne von Lovely for Living: Stokksnes

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Dass die Wasserfälle in Island das absolute Highlight sind, ist allerseits bekannt. Doch mein persönliches Highlight war neben dem größten Wasserfall Skogafoss ein entspannter Vormittag an dem schwarzen Strand Stokksnes. Der Strand liegt im Osten der Insel, nicht weit entfernt von Höfn.

Hier kann man herrlich spazieren gehen, sich den Wind um die Ohren pusten lassen, einen Ausritt auf Island-Ponies machen, ein altes Wikinger Dorf besuchen oder aber wie wir: einfach das atemberaubende Panorama genießen. Der schwarze Strand übt eine magische Anziehungskraft aus mit den vielen, kleinen Hügel am Meer, direkt vor einem majestätischen Berg-Panorama.

Laut Instagram hier besonders schön: der Sonnenauf- und Untergang! Doch wir hatten auch tagsüber eine fantastische Zeit und verbrachten hier mehrere Stunden.

Meine Highlights von Yvonne findet ihr auf dieser Seite!

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7 Kommentare

  1. Noch einmal herzlichen Dank für die Einladung, einen Tipp beizusteuern! Witzig, dass Yvonnes Lieblingsplatz ganz nah bei meinem liegt. Von Yvonnes Standort noch einmal 2-3 Kilometer gen Norden und man ist bei meinem alten Bootswrack : ) Jutta

  2. Auch von uns ganz herlichen Dank für die Einladung! Es ist interessant zu lesen, was die anderen Teilnehmer favorisieren und ein Ziel für meine nächste Island Reise im März habe ich auch schon ausgemacht: Stokksnes

    Grüße
    Carina & Christian

  3. Hm… da dachte ich, ich hätte bei meiner Tour dieses Mal die wichtigsten Sachen, die ich beim letzten Mal verpasst habe noch mitgenommen… muss ich wohl nochmal hin um zum Kirkjusandur zu fahren :-D Bis auf das Hochland hab ich die anderen sonst glaube ich schon gesehen und stimme zu: Sind wirklich fabelhafte Spots!

    Ich steuere meinen einfach auch noch bei ;) Und zwar sind das definitiv die Eishöhlen im Vatnajökull Nationalpark. Ein paar Fotos aus den Eishöhlen sind schon auf meiner Seite. Die Fotos des letzten Tripps haben sich leider etwas verzögert und sind noch in der Pipeline :-D

    http://tripaphy.com/projekte/island-im-winter

  4. Wow, das Foto aus Stokksnes ist ja unglaublich gut!

    Für mich war auch die Zeit um Weihnachten herum immer eine der schönsten um in Island zu sein. Es wird ruhiger und weihnachtlicher als dort wird es wohl nur noch am Nordpol :)

    Danke für den Beitrag, schöne Inspiration!

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